Heinrich Schickhardt als Ingenieur-Techniker: Holzsparkunst - Energiesparen mit Tradition

Anlage

Gibt es einen Lernort, an dem man die Holzsparkunst Schickhardts mit Schülern erarbeiten kann?

Einen Lernort, an dem man einem authentischen Zeugnis in der Gestalt einer Heizanlage der Holzsparkunst begegnen könnte, gibt es zwar nicht mehr. Es gibt aber einen Lernort, in dem man in großer Zahl auf Schickhardts technische Zeichnungen, seine Kommentare und kritischen Stellungnahmen sowie seine Pläne trifft. Sie befinden sich im Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Dieser Lernort Archiv ist wegen der Vielfalt und Vielzahl der Bestände zu seinem Werk besonders beeindruckend.

Das HStA, in dem fast der gesamte noch erhaltene Nachlass Schickhardts an Dokumenten zur Technikgeschichte liegt, ist ein sehr bedeutender Teil des umfassenderen historischen Lernorts Stuttgart, wo die Spurensuche zu unterschiedlichen Schickhardt-Themen fündig werden kann:

Das Hauptstaatsarchiv als realer historischer Lernort kann ergänzt werden durch den virtuellen Lernort Hauptstaatsarchiv, denn weite Teile der Bestände und Findbücher des Hauses wurden in das Netz gestellt, darunter auch der Nachlass Schickhardts: Zugang über die Website des Archivs zum Bestand "Nachlass N 220", wo man auf die Unterscheidung von Hoch- und Tiefbau stößt. Unter letzterem finden sich in der Rubrik Holzsparkunst die Dokumente zum Thema. Die Digitalisate erscheinen auf dem Bildschirm in maximal 40 bis 50, gelegentlich 60 % natürlicher Größe. Man kann die Archivalien über Zoom abschnittsweise weiter vergrößern.

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Außenansicht des Hauptstaatsarchivs Stuttgart (2005)
© Landesarchiv BW (HStA Stuttgart)

Die Digitalisierung dient der leichteren Zugänglichkeit und schnelleren Verfügbarkeit der Archivalien (es entfällt z. B. die für die Aushebung der Originale notwendige Zeit) sowie dem Schutz der kostbaren Unikate. Sie ermöglicht den Lernenden, sich zur Vorbereitung oder Nachbereitung eines realen Archivbesuchs entweder selbständig mit dem Archivgut zu beschäftigen ("Archiv schnuppern"), um für die Besonderheiten sensibilisiert zu werden, oder Arbeitsaufträge auszuführen.

Dieser virtuelle Archivbesuch sollte aber unbedingt durch einen realen ergänzt werden, denn das Internet kann den Besuch eines historischen Lernorts nicht ersetzen, da es die für den Lernort entscheidende unmittelbare Begegnung mit dem authentischen Zeugnis der Vergangenheit, dem Original, nicht bieten kann. Außerdem sind Internetseiten jederzeit an jedem beliebigen Ort auf dem Bildschirm verfügbar. Damit entfällt das Eintreten in eine mit Geschichte und ihrer Andersartigkeit (gegenüber der Gegenwart der SchülerInnen) angereicherte Atmosphäre, die ebenfalls nur der reale Lernort bieten kann.

Der reale Archivbesuch wird entweder als reine Archivführung angelegt oder als Kombination einer Archivführung mit einer Arbeitsphase an ausgewählten Originalen, die für die einzelnen Arbeitsvorgänge (z. B. die Notwendigkeit der Anfertigung von Notizen) durch Kopien ergänzt werden.