Entwicklungsfortschritte erkennen

Woran kann ich Entwicklungsfortschritte in den Zentralen Lern- und Handlungsfeldern bei meinen Schülerinnen und Schülern erkennen?


Im Mittelpunkt pädagogisch-präventiven Handelns steht die Frage, was Schülerinnen und Schüler lernen müssen, um Lebenskompetenzen entwickeln zu können und in welchen schulischen Feldern dies möglich ist. Im Rahmen der Leitperspektive "Prävention und Gesundheitsförderung" werden deshalb die Lebenskompetenzbeschreibungen der WHO (1994) sowie personale und soziale Schutzfaktoren (u. a. Rutter, 1985) in fünf zentrale Lern- und Handlungsfelder zusammengefasst:

  • Selbstregulation: Gedanken, Emotionen und Handlungen selbst regulieren
    • Die Fähigkeit zur Selbstregulation spielt für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen eine grundlegende Rolle. Selbstregulation bedeutet: Kinder und Jugendliche planen und handeln in unterschiedlichen Lebensbereichen zielgerichtet. Sie verfügen dabei über Strategien und können sich gegen Störungen abschirmen  
  • ressourcenorientiert denken und Probleme lösen
    • Die Kinder und Jugendlichen nutzen ihre Ressourcen, wie zum Beispiel ei- gene Normen und Werte, um Problemsituationen konstruktiv, kreativ aber auch kritisch zu analysieren. Daraufhin treffen sie Entscheidungen und schlagen eigene Lösungswege ein.  
  • wertschätzend kommunizieren und handeln
    • Die Kinder und Jugendlichen erfassen andere Sichtweisen und lassen diese neben der eigenen stehen. Sie setzen nonverbale und verbale Kommunikation wertschätzend im sozialen Miteinander ein.  
  • lösungsorientiert Konflikte und Stress bewältigen
    • Die Kinder und Jugendlichen erkennen wie Konflikte und Stress im Alltag entstehen und welche Auswirkungen diese haben. Sie handeln in Konflikt- und Stresssituationen zum Wohle der eigenen psychischen und physischen Gesundheit und der Gesundheit von anderen.  
  • Kontakte und Beziehungen aufbauen und halten
    • Die Kinder und Jugendlichen verstehen sich als Individuum und Teil einer Gruppe. Sie wirken eigenverantwortlich und tragen dazu bei, die Kontakte und Beziehungen innerhalb der Klassengemeinschaft zu festigen. Eine wichtige Fähigkeit dabei ist, sich in andere hineinzuversetzen.


Die Selbstregulation spielt für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in diesen Lern- und Handlungsfeldern eine grundlegende Rolle.
Im Folgenden werden für jedes zentrale Lern- und Handlungsfeld Indikatoren aufgeführt, anhand derer Fortschritte in der Entwicklung der einzelnen Schülerinnen und Schüler erkannt werden können.


Anregung zur Nutzung der Indikatoren:

Möglicherweise möchten Sie sich eine Art Checkliste aus den Indikatoren erstellen, um zu dokumentieren, wie sich Ihre Schüler/-innen über die Zeit in den zentralen Lern- und Handlungsfeldern entwickeln. Dann ist es sinnvoll, die gewünschten Indikatoren in eine Tabelle zu überführen und eine mehrstufige Antwortskala zum Ankreuzen zu nutzen. Bewährt haben sich die Abstufungen trifft überhaupt nicht zu - trifft eher nicht zu (- weder noch) - trifft eher zu - trifft voll und ganz zu. Die neutrale Abstufung "weder noch" kann auch weggelassen werden, wenn es Ihnen darum geht, positive oder negative Tendenzen festzuhalten.

Bei einer regelmäßigen Dokumentation (z. B. viertel- oder halbjährlich) können Sie so mit der Zeit Entwicklungsverläufe für Ihre einzelnen Schüler/-innen abbilden.
Hier können Sie die Beschreibungen und die Indikatoren für alle fünf Zentralen Lern- und Handlungsfelder im pdf-Format herunterladen.


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