Hier finden Sie Informationen zu den Bildungsplänen im Fach Geschichte, außerdem Unterrichtsmaterialien, Linksammlungen, Werkzeuge zur Eigenrecherche und Hinweise auf außerunterrichtliche Lernorte.

Perikles geht in die Politik

Perikles (um 490 - 429 v.Chr.) war der führende Politiker Athens im 5. Jahrhundert vor Christus. Unter ihm erreicht Athen den Höhepunkt seiner Macht.


Perikles` Herkunft (aus: Plutarchs vergleichenden Lebensbeschreibungen, 3)

3.
Perikles war [...] aus einem von Vater und Mutter her hochahnsehnlichen Hause und Geschlechte. Denn Xanthippus [...] heiratete Agariste, die Nichte des Kleisthenes, der die Peisistratiden (Peisistratos) vertrieben, ihre Gewaltherrschaft mit kühnem Mute gestürzt, Gesetze entworfen und eine zu Eintracht und Sicherheit glücklich ausgemittelte Verfassung aufgestellt hatte. Sie hatte geträumt, sie gebäre einen Löwen, und wenige Tage darauf gebar sie den Perikles, sonst völlig wohl gebildet, nur mit einem langen, unförmigen Kopfe, weshalb die Bildnisse von ihm fast insgemein Helme auf haben, weil nämlich die Künstler ihn nicht beschämen wollten. Athens Dichter nannten ihn den Meerzwiebelkopf. [...] (Text vorsichtig modernisiert.)

Zur originalen Übersetzung


Perikles engagiert sich für die Volkspartei (aus Plutarchs vergleichenden Lebensbeschreibungen, 7)

7.
Wie er noch jung war, hatte Perikles eine besondere Scheu vor dem Volke. Denn sein Aussehen erinnerte an den Tyrannen Peisistratos und die hochbejahrten Greise fanden seine angenehme Stimme, seine im Gespräch geläufige und behende Zunge zum Erstaunen ähnlich. Da sich hiermit Reichtum, Glanz der Geburt und einflussreiche Freunde vereinigten, so befasste er sich, aus Furcht vor dem Scherbengericht, mit keinem Staatsgeschäfte, war aber im Kriegsdienst ein tapferer, die Gefahr liebender Mann. Als jedoch Aristides tot, Themistokles landflüchtig und Kimon im Felde größtenteils außerhalb Griechenlands hingehalten war, so trat Perikles rasch hervor und widmete sich dem Volke, indem er statt der reichen, oligarchischen [Partei] die Volkspartei der Armen ergriff, gegen seine Natur, die nichts weniger als zur Volksherrschaft sich hinneigte. Ohne Zweifel war es die Furcht, selbstherrscherischer Pläne verdächtig zu werden, wie auch der Umstand, dass Kimon Aristokrat war und von den Edlen [Adligen] ausnehmend geehrt wurde, was ihn bewog, sich der Menge anzuschmiegen, um Sicherheit für sich und Einfluss jenem [Kimon] gegenüber zu gewinnen. [...] (Text vorsichtig modernisiert.)

Zur originalen Übersetzung


Informationen zum Verfasser des Textes

Plutarch, geboren um 45 n.Chr. in Chaironeia, gestorben um 125 n.Chr., war ein griechischer Schriftsteller. Sein bekanntestes Werk, die "Parallelen Leben", stellt jeweils die Lebensbeschreibung eines Griechen und eines Römers einander im Vergleich gegenüber, um die Gleichwertigkeit griechischer und römischer Kultur zu betonen. Es ging ihm um die Persönlichkeit des Einzelnen.


Aufgaben zu den beiden Berichten des Plutarch:

  1. Beschreibe die Darstellung des Perikles.
  2. Arbeite aus dem Text Anhaltspunkte heraus, die zeigen, warum Perikles wohl in die Politik geht.
  3. Zwei Freunde des Perikles unterhalten sich darüber, ob Perikles sich für die oligarchische Partei oder für die Volkspartei engagieren wird. Gestaltet in Partnerarbeit auf der Grundlage des Quellentextes einen Dialog und führt den Dialog auf.

Zur Hauptseite


Der Text dieser Seite ist verfügbar unter der Lizenz CC BY 4.0 International
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de

Bitte beachten Sie eventuell abweichende Lizenzangaben bei den eingebundenen Bildern und anderen Dateien.