Justinus Kerner in Weinsberg

Hintergrundinformationen

1.3 Anlage

Kernerhaus Weinsberg, Straßenseite
Kernerhaus Weinsberg, Straßenseite
© Ulrich Maier

Das Alexanderhäuschen, Gästeherberge Justinus Kerners
Das Alexanderhäuschen, Gästeherberge Justinus Kerners
© Justinus-Kerner-Verein Weinsberg

Das Kernerhaus

Das Kernerhaus liegt unterhalb der Burg Weibertreu in einem Garten, der an die ehemalige Weinsberger Stadtmauer grenzt. Justinus Kerner erwarb den dort befindlichen Eckturm der Stadtmauer, den "Geisterturm" und verwendete ihn als Gästeherberge wie auch das in einem weiteren angrenzenden zugekauften Garten befindliche "Alexanderhäuschen", benannt nach seinem Dichterfreund Alexander von Württemberg, der dort vorzugsweise wohnte. Es war ursprünglich ein "Totenhäuschen" aus dem frühen 17.Jahrhundert, das zu einem Gartenhäuschen umgebaut worden war. Der "Geisterturm" hatte im Volksmund seinen Namen erhalten, weil dort viele zum Tode Verurteilten auf ihre Hinrichtung gewartet hatten. Beide Gebäude können ebenfalls besichtigt werden. Die Plattform des Turmes kann bestiegen werden und bietet eine schöne Aussicht auf Kernerhaus und Altstadt. Das Alexanderhäuschen kann auch für private Zwecke, Tagungen und Werkstattseminare gemietet werden.

Bilddateiname: turm.jpg
Bildunterschrift: Der Geisterturm im Kernergarten
© Justinus-Kerner-Verein Weinsberg

Das Kernerhaus selbst ist ein literarisches Museum, das die biedermeierliche Atmosphäre des Dichterhauses vermittelt. Im Erdgeschoss befindet sich eine Dauerausstellung des Deutschen Literaturarchivs Marbach zu Justinus Kerner und seinem Freundeskreis der Schwäbischen Romantiker, in den beiden Obergeschossen können die mit Originalmöbeln ausgestatteten Wohnräume besichtigt werden.

 

Das Kernerdenkmal

Drei Jahre nach Kerners Tod, im Jahre 1865, wurde das Denkmal beim Kernerhaus eingeweiht. Es zeigt ein Relief-Portrait des Dichters und verschiedene Symbole, die auf sein Lebenswerk hinweisen: den Äskulapstab des Arztes, die Leier des Dichters und das Symbol der Metamorphose für Kerners Theorie über das Fortleben der Seelen: Raupe, Puppe und Schmetterling. Eine Bronzeplatte trägt die lateinische Inschrift. Der Text stammt aus Kerners Ehrendiplom zum fünfzigjährigen Doktorjubiläum der Universität Tübingen:

Aegrotorum solacium, daemonum flagellum,
Musarum deliciae, dulce patriae decus

(Der Kranken Trost, der Geister Geißel, Der Musen Liebling, des Vaterlands geliebte Zier)

Kernerdenkmal beim Kernerhaus
Kernerdenkmal beim Kernerhaus
© Ulrich Maier

 

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