Das kalte Herz, Märchen von Wilhelm Hauff

Methodenvorschlag

Lernorterkundung

Grundschule:

Zunächst könnte man sagen, dass der Schwarzwald als Ganzes schon der Lernort par excellence ist. Orte, Flurnamen und Plätze geben Zeugnisse über alte verschwundene Waldgewerbe.


Schloss Neuenbürg: Besuch des begehbaren Theaters „Das kalte Herz“

Hier lernt man durch Wort, Klang, figürliche Darstellung und Lichteffekte mit allen Sinnen den Inhalt des Märchens kennen, indem man von Raum zu Raum weitergeführt wird. Das Besondere daran ist, dass man als Besucher mitten in die Handlung hineingestellt wird, weil sich das Geschehen rings um einen herum abspielt.

Flößermuseum in Calmbach
Durch sehr anschauliche, detailgetreue Miniaturen wird man in den Bann der sehr harten Lebenswirklichkeit der früheren Flößer gezogen.

Wilhelm Hauff Museum in Baiersbronn
Hier kann man in der literarischen Abteilung Wilhelm Hauff als Märchenerzähler sowie seine Märchen in Ton und Film kennen lernen. Außerdem gibt es eine Lesezone mit Handbibliothek.

Im Kinderaktivbereich findet man Angebote zum Malen, Basteln und Spielen. In der Videostation kann man die Kinderfilme „Der kleine Muck“ und „Das kalte Herz“ anschauen. In der Lesezone finden sich die entsprechenden Märchenbücher.

Städtisches Museum in Pforzheim
In Absprache mit dem Pforzheimer Museumspädagogen Horst Frisch sind Führungen für Kinder möglich und empfehlenswert. Ein Besuch dort kann außer mit der Flößerei auch mit auszuwählenden alten Handwerksberufen wie Feilenhauer, Drechsler, Sattler, Goldschmied usw. bekannt machen.

Der Freudenstädter Waldgeschichtspfad
Ein 8,5 km langer Spazier- und Wanderweg durch den Freudenstädter Stadtwald gibt durch ansprechende Schautafeln wie durch jahrhundertealte Überbleibsel und originalgetreue Nachbildungen einen umfassenden Einblick in historische Waldgewerbe. Der Pfad regt zur Spurensuche an.

Waldgeschichtspfad

B 36
Auch begegnet der Besucher des Waldgeschichtspfades hölzernen Waldgeistern.
© Foto Ludwig Hanisch

 


Behandlung des Themas in der Schule

Die ideale Behandlung des Themas erfolgt in Kombination von Lernorterkundungen und anschließender oder vorbereitender Bearbeitung der angebotenen Arbeitsblätter. Sollten Lernorterkundungen jedoch nicht möglich sein, ist das Thema ohne weiteres auch nur anhand des Originaltextes, der Arbeitsblätter und der angegebenen AV-Medien möglich. Die Arbeitsblätter enthalten viele Informationen in Texten und Bildern, aber auch Anregungen zur gedanklichen Auseinandersetzung. Eine ausreichende Auswahl an AV-Medien unterstützt anschaulich die Behandlung der Waldberufe.

Es gibt drei verschiedene Platzierungsmöglichkeiten im Unterricht von Klasse 4 bis Ende Mittelstufe:

a) Als Klassenlektüre im Rahmen des Deutschunterrichts im Bereich der Gattungen Märchen und Sagen (dazu AB 1-7)

b) Als landeskundliches Thema im Rahmen des Heimat- und Sachunterrichts der Grundschule oder des Geschichtsunterrichts an WRS/RS/GY unter „Alte Berufe im Schwarzwald“ (AB 8-15)

c) Im Religions-/Ethikunterricht unter Grundwerte und Lebensführung (AB 16-19)

Die ausgearbeiteten Arbeitsblätter stellen nur mosaikartig die wichtigsten Eckpunkte der Behandlung des Themas „Das kalte Herz“ in den verschiedenen Schularten dar.

Eine weiterreichende, kreative Beschäftigung der Schüler könnte sich in Eigenarbeit z.B. mit folgenden Fragen beschäftigen:

Wie, wo und warum entsteht ein Märchen, eine Sage?

Welche Bedeutung gewinnt das Märchen, die Sage in Bezug auf das
ethische Verhalten von Menschen einer Region?

Welche Fantasien ziehen Sagen und Märchen durch ihre Bedeutung nach sich?

Welche Dokumente über Reichtum und Armut, über Aufstieg und Niedergang, über Wertegewinn und Werteverlust von Menschen und
Familien gibt es in eurer Umgebung?

Welche Denkmäler, Museen, Schauplätze und Funde sind uns heute noch oder wieder zugänglich?

Welche informativen Bücher, Schriftstücke, Faltblätter zum Thema sind erhältlich oder zugänglich und wo sind sie zu bekommen?

 

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Karlsruhe -