Der Heidengraben - ein keltisches "oppidum" wird erkundet

Hintergrundinformationen

Geschichte

Der Grabhügel wird 616 v. Chr. errichtet (laut dendrochronologischer Datierung), Nachbestattungen werden in den folgenden 35 Jahren vorgenommen. Das Fürstengrab wurde schon wenige Jahrzehnte nach seiner Errichtung beraubt.

Im Mittelalter wurde unmittelbar neben dem Grabhügel der Richtplatz angelegt. Für das Jahr 1610 ist ein Kreuz auf der Kuppe belegt. Eine erste Grabung wird im Jahr 1890 durchgeführt, die Grabkammer wird dabei leer vorgefunden. Eine wissenschaftliche Untersuchung erfolgt von 1970 bis 1973 unter Leitung von Konrad Spindler, dem späteren Erforscher des "Ötzi".

Grabanlagen in Hügeln aus der Hallstattzeit (8. Jhdt v. Chr.), drei wurden nach der Grabung wieder aufgeworfen (beim Burrenhof) und sind deutlich sichtbar.

Im 2. und 1. vorchristlichen Jahrhundert ist eine keltische Großsiedlung (Spätlaténe) nachgewiesen. Unklar bleibt, ob diese auf Dauer oder nur kurzzeitig von mehreren tausend Menschen bewohnt war.

Im 1. vorchristlichen Jahrhundert werden solche "oppida" von Caesar in Gallien beschrieben.

Die Kelten des Heidengrabens hatten keine direkte Berührung mit den Römern (außer durch Handel). Das Verhältnis der Römer war geprägt von der Eroberung Roms durch die Kelten unter Brennus (387 v. Chr.).

Ab 287 v.Chr. wandten sich die Kelten nach Osten (Griechenland, Anatolien), römische Provinz 25 v. Chr.

58-52 v.Chr. führte Caesar gegen die Kelten in Frankreich Krieg (Gallier) und eroberte deren Gebiet.

Auf den britischen Inseln behaupteten sich die Kelten lange gegen die Römer und bewahrten Regionen mit keltischer Kultur bis heute.

 

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Tübingen -