Hintergrundinformationen

"Zwischen Welt und Gott": Das Augustinerchorfrauenstift Inzigkofen in der Frühen Neuzeit

1. Bedeutung

Konventsgebäude

B 9  Das frühbarocke Konventsgebäude von 1663
© Foto: Markus Fiederer

Das Augustinerchorfrauenstift Inzigkofen nimmt innerhalb der Klosterlandschaft Oberschwabens eine Sonderstellung ein:

  • Eine außergewöhnlich umfangreiche Quellenüberlieferung bietet seltene und spannende Einblicke in ideelle Ausrichtung, Alltagsleben, Frömmigkeitspraxis und grundlegende Konflikte innerhalb der klösterlichen Gemeinschaft.

  • Der Gebäudebestand, seine künstlerische Ausgestaltung sowie die vorhandenen Kunstgegenstände veranschaulichen in vielfältiger Weise wesentliche Merkmale des gemeinschaftlichen Lebens in einem Chorfrauenstift. Dies gilt insbesondere für die Spezifika des Chorfrauenstifts Inzigkofen: der zeitweise hohe Adelsanteil, die strenge Klausurierung der Chorfrauen und der große Stellenwert kunsthandwerklichen Schaffens.

  • Die ältesten Objekte des erhaltenen Gebäudeensembles, das „Neue Haus“ und das Refektorium (zunächst Konventsaal), stammen aus dem 15. Jahrhundert. Das frühbarocke Konventsgebäude von 1663 ist einer der frühesten Barockbauten Süddeutschlands und einer der besterhaltenen Klosterbauten des 17. Jahrhunderts in Südwestdeutschland.

Maria Immaculata mit Krone im Glasgehäuse Nonne zwischen Gott und „Welt“,
B 33  Maria Immaculata mit Krone im Glasgehäuse, 18. Jahrhundert
© Klostermuseum Inzigkofen (Foto: Markus Fiederer)
B 28  Nonne zwischen Gott und „Welt“, Votivbild, 1696
© Klostermuseum Inzigkofen (Foto: Markus Fiederer)


2. Geschichte

Blick in den Kreuzgang

Blick in den Kreuzgang
© Foto: Markus Fiederer


1354
Laut der 1525 begonnenen Klosterchronik Gründung einer Klause in einem Häuschen bei der Kapelle St. Mauritius in Inzigkofen durch die beiden Sigmaringer Bürgertöchter Mechthild und Irmgard Sönner.
Religiöses Leben nach der dritten Regel des heiligen Franziskus. Klausurierung eines Teils der Frauen bereits zu einem frühen Stadium der Klostergeschichte.

Figur des heiligen Mauritius

Figur des heiligen Mauritius, 14. Jahrhundert, Nonnenchor der Klosterkirche
© Foto: Markus Fiederer

1388
Weihe der neu erbauten Kirche durch den Konstanzer Bischof, deren Patron nun Johannes der Täufer ist.

1394
Annahme der Augustinerregel, Unterstellung unter die Seelsorge des Augustinerchorherrenstifts auf dem Beerenberg bei Winterthur. Festlegung einer Höchstzahl von 13 Klausnerinnen (diese Beschränkung wird schon bald nicht mehr beachtet).
Die Augustinerregel bot den Inzigkofer Frauen mehrere Vorteile: Die Regel war relativ offen und konnte den Bedürfnissen vor Ort angepasst werden. Sie ermöglichte weiterhin Erwerbsarbeit der Frauen zur Subsistenzsicherung. Die Gestaltung des Stundengebets war bis zur Einführung des römischen Breviers relativ offen. Die seelsorgerliche Betreuung war nun durch ein Augustinerchorherrenstift gewährleistet. Die Ablegung feierlicher Ordensgelübde und die Einführung der Klausur wurden in der Praxis weitaus weniger streng gehandhabt als in anderen Ordensverbänden.

1395
Exemtion von der Pfarrei Laiz und der Zuständigkeit des dortigen Leutpriesters.

1431
Genehmigung eigener Statuten durch den päpstlichen Legaten, geprägt von der Reformbewegung innerhalb des Augustinerordens. Inzigkofen bleibt aber noch lange hinter den Reformzielen und den strengen Vorgaben der Statuten zurück.

1449
Bau einer ersten Klostermauer

1458
Stiftung von zwei Altarpfründen durch Michael von Reischach. Damit ist der Unterhalt für zwei von den Chorfrauen frei besetzbaren Klostergeistliche gewährleistet. Das Niederadelsgeschlecht der Herren von Reischach (mit Stammsitz Burrau bei Wald und einer kleinen Herrschaft in Dietfurt, Vilsingen, Pault und Inzigkofen) hatte ab der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts das Stift in herausragender Weise unterstützt. Michael von Reischach, Kanoniker in St. Stephan zu Konstanz, gilt der Klosterchronik sogar als „halber Stifter“ der religiösen Gemeinschaft. Bis zu seinem Tod 1486 wird der halbseitig gelähmte Wohltäter des Stifts nahezu zwei Jahrzehnte lang im Kloster gepflegt.


Erinnerung an den wichtigsten Stifter des Klosters,

B 21  Erinnerung an den wichtigsten Stifter des Klosters, Michael von Reischach, an der Emporebrüstung der Klosterkirche
© Foto: Markus Fiederer

1463
Bau des Refektoriums (bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts Konventsaal)

1475
Bau des „Neuen Hauses“, als Referenz an den Geldgeber auch „Herr Michaels Haus“ genannt (ab dem 17. Jahrhundert Gästehaus des Klosters)

1525
Beginn der Klosterchronik

1547
Die Grafen und Fürsten von Sigmaringen werden weltliche Vögte des Klosters.

1643
Aufstellung und Umsetzung neuer, strengerer Statuten. Einführung der strengen Klausur.

Die erneuerten Statuten

Die erneuerten Statuten des Jahres 1643 werden heute in der Klosterbibliothek in Beuron verwahrt.
© Klosterbibliothek Beuron (Foto: Markus Fiederer)

Innere Tür an der Südfront des „Neuen Hauses“

B7 Innere Tür an der Südfront des „Neuen Hauses“ mit verschließbaren Sprech- und Sehschlitzen und aufwändigem Schließmechanismus
© Foto: Markus Fiederer

1658 bis 1663
Neubau des dreiflügeligen Konventsgebäudes durch Baumeister Michael Beer aus Au im Bregenzerwald (unter Einbeziehung großer, noch erhaltener Teile eines ersten Neubauprojektes vom Beginn des 17. Jahrhunderts)

1725
Bau des Amtshauses als Dienstwohnung für den weltlichen Verwalter, den Consulenten

1728/29
Errichtung der noch heute erhaltenen Klausurmauer und der Einsiedlerkapelle (diese wird 1740 von Josef Ignaz Wegscheider freskiert)

Einsiedlerkapelle

B13 Die Einsiedlerkapelle
© Foto: Markus Fiederer

1780
Umfangreicher frühklassizistischer Umbau der Klosterkirche durch den hohenzollerischen Baumeister Christian Großbayer aus Haigerloch. Teilweise verschönernde Neuausstattung der Innenräume des „Neuen Hauses“ und des frühbarocken Konventsbaus.
Einbau einer neuen Orgel durch Johann Baptist Lang aus Überlingen.

Klosterkirche

Die Klosterkirche von 1780
© Foto: Markus Fiederer

Klosterorgel

Die historische Klosterorgel von Johann Baptist Lang (1780)
© Foto: Markus Fiederer

1802
Provisorische Inbesitznahme des Klosters durch Anton Aloys von Hohenzollern-Sigmaringen. Ein Vertrag regelt die Beziehungen des neuen Eigentümers zu den Mitgliedern des aufgehobenen und enteigneten Klosters: Die Augustinerinnen erhalten das Recht, bis zu ihrem Tod gemäß der Ordensregel im Stift weiterleben zu dürfen. Für den Unterhalt der Chorfrauen werden Pensionen ausgezahlt. Die Aufnahme von Novizinnen wird verboten.
Der Reichsdeputationshauptschluss von 1803 bestätigt die Säkularisation des Stifts durch den Sigmaringer Fürsten als Entschädigung für verlorengegangene linksrheinische Besitzungen.

1811
Fürstin Amalie Zephyrine zieht in das zum klassizistischen Schlösschen umgestaltete frühere Amtshaus des Klosters ein. Sie lässt in der Folgezeit im Donau-Hangbereich einen weitläufigen Park im englischen Stil der Zeit anlegen. Die Klostermauer wird in dem Bereich zwischen Schloss und Klosterkirche abgerissen. Errichtung eines Wachlokals zwischen Schloss und Kirche (seit den 1840er-Jahren Speisesaal). In den 40er-Jahren dient Inzigkofen dem Sigmaringer Erbprinzen Karl Anton und seiner Familie als eine Art „Sommersitz“.

Amalienfelsen

Der „Amalienfelsen“ im Fürstlichen Park zu Inzigkofen
© Foto: Markus Fiederer


1856
Tod der letzten Inzigkofer Chorfrau Maria Salesia Pfeiffer

Letztes Zeugnis der Inzigkofer Chorfrauen

Letztes Zeugnis der Inzigkofer Chorfrauen: Segnung des Hauses am Dreikönigsfest im Kreuzgang
© Foto: Markus Fiederer

1869
Intensive Nutzung der ehemaligen Klostergärten durch die fürstliche Hofgärtnerei (bis nach dem Zweiten Weltkrieg)

1948
Nutzung des frühbarocken Konventsbaus durch das Volkshochschulheim Inzigkofen

2002
Kauf der Klosteranlage durch die Gemeinde Inzigkofen

2003
Schenkung der ehemaligen Klosterkirche an die katholische Filialkirchengemeinde Inzigkofen

2004 bis 2010
Umfangreiche Sanierungsarbeiten durch das Volkshochschulheim

2009
Eröffnung des Klostermuseums in gemeinsamer Trägerschaft der Gemeinde und des Volkshochschulheims Inzigkofen


3. Anlage

Lageplan: T 2

Das „Neue Haus“

B 2  Das „Neue Haus“
© Foto: Markus Fiederer

Das „Neue Haus“ („Herr Michaels Haus“)

Erst im Laufe der baugeschichtlichen Untersuchungen im Jahre 2000 wurde die historische Bedeutung des „Neuen Hauses“ deutlich. Es wurde 1475 als „Neues Haus“ errichtet und noch lange, als Reverenz an den wichtigsten Stifter und Wohltäter des Klosters, Michael von Reischach, „Herr Michaels Haus“ genannt. Bis zum Bau des dreiflügeligen Konventsgebäudes im 17. Jahrhundert diente es als zentrales Klostergebäude, danach wurde es als Gästehaus des Klosters genutzt.

 

Eingangsbereich

B 5  Eingangsbereich des Neuen Hauses auf der Südseite
© Foto: Markus Fiederer

Eingangsbereich des Neuen Hauses mit Wartebank und Innentür

B 6  Eingangsbereich des Neuen Hauses mit Wartebank und Innentür (mit verschließbaren Sprech-/Sehschlitzen und aufwändigem Schließmechanismus)
© Foto: Markus Fiederer

Das „Redzimmer“

B 4  Das „Redzimmer“ ermöglichte durch ein heute nicht mehr vorhandenes Holzgitter hindurch (rechts oben angedeutet) die Kommunikation zwischen Chorfrauen und „Weltleuten“. Die Winde rechts diente dem Austausch von Geschenken.
© Foto: Markus Fiederer

Küche

Gewölbe und heute verschlossener Rauchfang der Klosterküche im Neuen Haus (rechts vorne)
© Foto: Markus Fiederer

Geheimraum

B 3  An der Längswand eines Vorratskellers unterhalb der Küche wurde vor kurzem bei Restaurierungsarbeiten hinter Schutt eine zugemauerte Öffnung entdeckt. Man brach sie auf und entdeckte den halbstöckigen „Geheimraum“, in dem laut Klosterchronik in Bedrohungssituationen wertvolle Gegenstände des Klosters versteckt und eingemauert wurden.
© Foto: Markus Fiederer

Das Refektorium
Das Refektorium (der Speisesaal) des Klosters wurde im Jahre 1463 erbaut und diente zunächst, bis zum Bau der frühbarocken Dreiflügelanlage, als Konventsaal.

Refektorium

B1 Das Refektorium, ehemals Konventsaal
© Foto: Markus Fiederer

Das frühbarocke Konventsgebäude
Das dreiflügelige Konventsgebäude wurde in den Jahren 1658 bis 1663 durch den Baumeister Michael Beer aus Au im Bregenzerwald errichtet. Beer bezog in seinen „Neubau“ große Teile eines Vorgängerprojekts vom Beginn des 17. Jahrhunderts mit ein. Lediglich der Ostflügel, in den das spätgotische Refektorium hineinragt, ist ein vollständiger Neubau. Im Zuge des Kirchenumbaus im Jahre 1780 erfolgte (zusammen mit dem „Neuen Haus“) teilweise eine im Stile des Spätbarocks verschönernde Neuausstattung der Innenräume.

Schwesternzellen

Im Süd- und Ostflügel des Neubaus aus dem 17. Jahrhundert befinden sich 40 annähernd identisch geschnittene Schwesternzellen, deren einziger Schmuck in jeweils unterschiedlich gestalteten hölzernen Felderdecken bzw. geometrischem Deckenstuck besteht. In den Klosterzellen galt ein generelles Schweigegebot.
© Foto: Markus Fiederer

Kapitelsaal

B 10  Am nördlichen Ende des Ostflügels befindet sich der Kapitelsaal mit einer vom Dachstuhl abgehängten Holzfelderdecke und einem Kachelofen von 1779.
© Foto: Markus Fiederer

Josefskapelle

Am nördlichen Ende des Westflügels befindet sich die in den Beginn des 17. Jahrhunderts zurückreichende kleine Josefskapelle mit subtilen Blumenmalereien im Gewölbe und einem handwerklich anspruchsvoll holzverkleideten Portal.
© Foto: Markus Fiederer

Der Kreuzgang
Der schlichte, asymmetrische Kreuzgang zwischen „Neuem Haus“, Konventsbau und Kirche dürfte als letzter Bauabschnitt nach Fertigstellung des frühbarocken Konventsbaus entstanden sein.

Kreuzgang

Der Kreuzgang
© Foto: Markus Fiederer

Die Klosterkirche
Das heutige frühklassizistische Gesicht erhielt die Klosterkirche durch den Umbau des Jahres 1780. Dabei bezog der hohenzollerische Baumeister Christian Großbayer aus Haigerloch große Teile der frühbarocken Vorgängerkirche mit ein. Eine größere Umgestaltung dürften dabei der Bereich des Nonnenchors sowie der Altarraum erfahren haben.

Klosterkirche

B 15  Die Klosterkirche von 1780. Die großen Altarbilder zeigen die Himmelfahrt Mariens (Mittelaltar), die Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten (nördlicher Seitenaltar) und den heiligen Augustinus, umgeben von fünf Heiligen (südlicher Seitenaltar). Im Aufsatz der beiden Seitenaltäre ist in ovalen Ölgemälden jeweils eine Inzigkofer Chorfrau dargestellt: beim Verteilen von Almosen (vita activa) bzw. bei der Betrachtung des Leidens Christi (vita contemplativa). Auf den Altären stehen polierweiß gefasste Skulpturen des heiligen Mauritius (Kirchenpatron der ersten Kirche), des heiligen Johannes (Kirchenpatron), des heiligen Augustinus (Ordenspatron) und des heiligen Martin.
© Foto: Markus Fiederer

Oratorienfenster

B20 An der Nordwand befinden sich Oratorienfenster mit reich verziertem Gitter, dahinter beginnt bereits der Klausurbereich des Klosters. Hinter einem der Fenster befand sich das Krankenzimmer des Klosters, das es auch hinfälligen Chorfrauen ermöglichte, am Gottesdienst teilzunehmen. Die Blumenmotive des Fenstergitters sind typisch für ein Frauenkloster und haben symbolische Bedeutung (die Rose ohne Dornen als Symbol für Maria, die Anemone als Sinnbild für das vergossene Blut der Heiligen etc.).
© Foto: Markus Fiederer

Der Nonnenchor
Das Chorgestühl zeigt, dass hier der spirituelle Mittelpunkt des Klosterlebens lag. Hier versammelten sich die Chorfrauen zum Chor- und Gottesdienst. Die Orgel von 1780 (Johann Baptist Lang) ist in wichtigen Teilen in ihrem historischen Bestand noch erhalten und damit „klingendes Zeugnis“ barocker, klösterlicher Orgelkultur aus Oberschwaben (Klangbeispiele: A 1 Courante anhören, 2:03 min, A 2 Gavotte anhören, 1:52 min).

Die Brüstung der Nonnenempore ist mit einem künstlerisch wertvollen Chorgitter geschmückt, das die Inzigkofer Chorfrau Maria Rosa von Ponsar konzipiert und mit Unterstützung von Mitschwestern in einjähriger Handarbeit aus Draht, Papier, Leim und Holzstäben geschaffen hat. Es zeigt die Gemeinschaft Jesu mit den 12 Aposteln (mit ihren typischen Attributen) als Vorbild jeder religiösen Gemeinschaft. Künstlerisch wird dieses Motiv durch das Symbol des Weinstocks und der Reben veranschaulicht (Joh 15,5). In der Mitte findet sich die Christus-Adam-Typologie, symbolisiert durch den Apfelbaum, aus dem der Stamm für das Kreuz Christi erwächst: Die durch den Sündenfall bedingte Sterblichkeit des Menschen wird in Tod und Auferstehung Jesu überwunden.

An der Brüstung selbst finden sich die Wappen der mit dem Kloster verbundenen Adelsgeschlechter von Reischach, Veringen, Hohenzollern sowie (zusammengefasst) Fürstenberg, Werdenberg und Heiligenberg.
Auf der Unterseite des Emporenüberstandes sind drei stuckierte, vergoldete Reliefdarstellungen zu sehen, die von Bändern mit Chronogrammen umgeben werden und auf die für den Bau maßgebliche Pröpstin und den Beichtiger hinweisen.

Kunstgeschichtlich interessant sind vier Plastiken auf der Empore: Zum einen die Darstellung des heiligen Mauritius aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Die Figur steht wohl im Zusammenhang mit der Mauritiuskapelle in der „Gründerzeit“ der Klause. Eine Plastik des heiligen Vitus vom Ende des 15. Jahrhunderts steht auf der Südseite der Empore.
Daneben beinhalten zwei Wandschränkchen Wachsfiguren des Typs „Prager Jesulein“.

Im Unterbau des nördlichen Altares der Nonnenempore finden sich die Gebeine des heiligen Vitalis, die dem Kloster 1738 geschenkt und in der Folgezeit von den Frauen mit Gold- und Silberstickereien gefasst worden waren. Es handelt sich dabei um einen der vielen damals gehandelten „Heiligen Leiber“.

Nonnenchor

B 22  Der Nonnenchor
© Foto: Markus Fiederer

Chorgitter

B 19  Das Chorgitter an der Brüstung der Nonnenempore
© NN

Der Nonnenfriedhof
Der Nonnenfriedhof mit Mariensäule wurde 1665 geweiht. Auf dem Friedhof wurde 1856 die letzte Inzigkofer Chorfrau bestattet. An den Friedhof grenzt ein kleines Gebäude unmittelbar an, dessen ursprüngliche Verwendung bis heute nicht geklärt ist.

Nonnenfriedhof

B 11  Der Nonnenfriedhof
© Foto: Markus Fiederer

Klausurmauer
Die Klausurmauer trennt das Kloster von der „Welt“ bzw. den inneren von dem äußeren Klosterbereich. In ihrem heutigen Bestand wurde sie 1728/29 errichtet und ist ca. 900 m lang.

Klausurmauer

B 12  Die äußere Klausurmauer
© Foto: Markus Fiederer

Die Einsiedlerkapelle
Die Einsiedlerkapelle wurde als Teil der Klostermauer 1728/29 erbaut und 1740 von Nikolaus Schütz und Josef Ignaz Wegscheider stuckiert bzw. freskiert. Sie dient heute als Grablege des Herzogs von Mecklenburg-Strelitz und ist der Öffentlichkeit in der Regel nicht zugänglich.

Einsiedlerkapelle

B 13  Die Einsiedlerkapelle
© Foto: Markus Fiederer

Das Amtshaus
Das ehemalige „Amtshaus“ des Klosters, im Jahre 1725 erbaut, diente als Dienstwohnung des Consulenten, eines weltlichen Verwaltungsbeamten für die klösterliche Bewirtschaftung. Im 19. Jahrhundert wurde es für die Sigmaringer Fürstin Amalie Zephyrine zu einem Schlösschen umgestaltet (sichtbar v.a. an der Blendfassade auf der Ostseite).
Zwischen Kirche und Amtshaus entstand in fürstlicher Zeit ein Wachlokal, das man später zum Speisesaal umgestaltete.

Amtshaus

B 26  Das Amtshaus des Klosters mit Blendfassade aus fürstlicher Zeit
© Foto: Markus Fiederer

Zehntscheuer

B 14  Wirtschaftsgebäude des Klosters: Die Zehntscheuer, links davon die ehemalige Klostermetzgerei (auf dem Foto nicht sichtbar). Die Zehntscheuer beherbergt heute ein „Bauernmuseum“ der Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins.
© Foto: Markus Fiederer

Der Kräuterschaugarten
Der Kräuterschaugarten wird von der NABU-Ortsgruppe Sigmaringen betreut.
Er erinnert an die intensive landwirtschaftliche Nutzung der durch die Klausurmauern eingefassten Flächen in klösterlicher Zeit. Im „Inneren Klostergarten“ lagen der „Hennengarten“, das „Apothekergärtlein“, der „Küchengarten“, der „Schneckengarten“ und das „Baronengärtle“. Hier wurden Obst, Gemüse, Arzneipflanzen und Kräuter angebaut. Der „Äußere Klostergarten“ diente dem Getreideanbau.

Kräuterschaugarten

Der Kräuterschaugarten
© Foto: Markus Fiederer

Das Klostermuseum
Das Klostermuseum wurde im Jahre 2009 in gemeinsamer Trägerschaft von Gemeinde und Volkshochschulheim Inzigkofen gegründet. Es zeigt beispielhaft und anschaulich wesentliche Merkmale und Charakteristika des klösterlichen Lebens in Inzigkofen.

Klostermuseum

Das 2009 eingerichtete Klostermuseum
© Foto: Markus Fiederer

Backhaus

B 8  Das Backhaus des Klosters von1553
© Foto: Markus Fiederer

Beichtiger

Eines der beiden Häuser für die Geistlichen („Beichtiger“) des Klosters
© Foto: Markus Fiederer

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