Deutsches Zweirad- und NSU-Museum Neckarsulm

Methodenvorschlag

Lernorterkundung:

Das Deutsche Zweirad- und NSU-Museum befindet sich im ehemaligen Deutschordensschloss von Neckarsulm.

Das Deutsche Zweirad- und NSU-Museum befindet sich im ehemaligen Deutschordensschloss von Neckarsulm.
© Ulrich Maier


Ein Besuch des Deutschen Zweirad- und NSU Museums Neckarsulm ist für alle Schularten sinnvoll. In der Grundschule kann der Schwerpunkt eines Besuchs auf die Konfrontation der Kinder mit historischen Fahrzeugen gelegt werden. Schülerinnen und Schüler können z. B. versuchen, die Funktionsweise der ersten Lauf- und Fahrräder zu erklären. Sie können die Fahrzeuge in Funktion zeichnen und eine kleine Ausstellung gestalten.

Hauptschüler können technische Details beobachten, die den Fortschritt bei der Entwicklung der Fahrzeuge deutlich machen. Die angebotenen Lehrfilme in den Abteilungen können nach bestimmten Gesichtspunkten ausgewertet werden. Dazu können wie in der Realschule und im Gymnasium die Fragebögen bearbeitet werden.

Mit Hilfe des Fragebogens AB 2 "Geschichte des Fahrrads" können die Schülerinnen auf die Entwicklung vom Laufrad über das Hochrad zum Sicherheitsniederrad achten, technische und gesellschaftliche Auswirkungen notieren und anschließend diskutieren.

Mit Hilfe des Fragebogens AB 1 "NSU-Firmengeschichte" können die Schülerinnen und Schüler die für die Industrialisierung typische Entwicklung der Firma NSU von der Strickmaschinenfabrik zum modernen Automobilkonzern erfassen.

In der Sekundarstufe II sollte man den Schwerpunkt auf die Verknüpfung zwischen Wirtschafts-, Technik- und der allgemeinen politischen Geschichte legen. Dabei können die Phasen vor dem ersten Weltkrieg, Aufschwung in den 20er Jahren, Einflüsse der Weltwirtschaftskrise und des Nationalsozialismus, Aufschwung während der 50er Jahre (Wirtschaftswunder) bis zum Autokonzern in einer zunehmend globalisierten Wirtschaftsstruktur unterschieden und jeweils mit der Firmengeschichte in Verbindung gebracht werden. Reizvoll dabei wäre z. B. auch die Analyse von Werbefilmen aus den 50er und 60er Jahren, die in Videosäulen abrufbar sind.

Vertiefend dazu können folgende Arbeitsblätter dienen:

"Von der Strickmaschinenfabrik zu den Neckarsulmer Fahrzeugwerken NSU" ( AB 3 )

"Von den Anfängen der Firma NSU" ( AB 4 )

"Die Situation des Arbeiters bei NSU um 1910" ( AB 5 )

Diese können auch zur Nachbereitung in der Schule eingesetzt werden.

Behandlung des Themas in der Schule:

In der Grundschule wird man das Thema im Zusammenhang mit einem Museumsbesuch behandeln. Dabei können die Eindrücke der Schülerinnen und Schüler im Unterrichtsgespräch formuliert und ausgewählte Gesichtspunkte systematisiert und reflektiert werden.

In den Sekundarstufen I und II lassen sich bei der Behandlung der Industrialisierung am Beispiel von Neckarsulm typische Merkmale herausarbeiten:

AB 3 "Von der Strickmaschinenfabrik zu den Neckarsulmer Fahrzeugwerken NSU"
der enorme und zeitlich geraffte Aufschwung in der Gründungsphase des Unternehmens
die Entwicklung der Zahl der Beschäftigten vor dem Hintergrund der allgemeinen Geschichte

AB 4 "Von den Anfängen der Firma NSU"
die Bedeutung der Standortfaktoren
die Bedeutung von unternehmerischen Entscheidungen
Umstrukturierungen des Unternehmens und ihre Folgen

AB 5 "Die Situation des Arbeiters bei NSU um 1910"
Arbeitsbedingungen im Wandel der Zeit
Auseinandersetzungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Vergleich zu heute

Dabei können die unterschiedlichsten Arbeitsformen zum Einsatz kommen: Darstellung der Entwicklung in Diagrammen, Interpretation von Quellen- und Sachtexten, Bildern und Statistiken, gestaltende Aufgaben.