Wiege der Demokratie: Offenburger Forderungen 1847

Im Spannungsfeld zwischen Demokratie und Diktatur. Der Offenburger Salmen

1.2 Geschichte

Zur Geschichte Offenburgs

Ansicht der Stadt Offenburg
Ansicht der Stadt Offenburg
© StA Offenburg

1803
Offenburg verliert den Status einer Freien Reichstadt und fällt an Baden.

Vormärz
Offenburg entwickelt sich zu einer Hochburg der badischen Liberalen. Seit 1845 hat es einen liberalen Bürgermeister (Gustav Rée). Die Eisenbahn fördert seit 1844 den wirtschaftlichen Aufschwung.

12. September 1847
Versammlung der "Entschiedenen Freunde der Verfassung" im Offenburger Salmen. Deklaration der 13 Offenburger Forderungen.

19. März 1848
Offenburger Volksversammlung mit ca. 20.000 Teilnehmern

11./12. Mai 1849
Soldatenaufstand in Rastatt

12./13. Mai 1849
Landeskongress der badischen Volksvereine und allgemeine Landesvolksversammlung in Offenburg mit ca. 35.- 40.000 Teilnehmern

13./14. Mai 1849
Flucht des Großherzogs aus Karlsruhe. Der Landesausschuss der Volksvereine übernimmt die Regierungsgeschäfte.

1. Juni 1849
Bildung einer provisorischen Regierung in Baden unter Vorsitz von Brentano; Baden wird de facto die erste Republik in Deutschland.

10. Juni 1849
Eröffnung der am 3. Juni gewählten Verfassungsgebenden Versammlung in Karlsruhe

23. Juli 1849
Kapitulation der Bundesfestung Rastatt, Ende der Revolution

In Baden wird das Kriegsrecht verhängt
In Baden wird das Kriegsrecht verhängt.
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Zur Geschichte des Gebäudes:

1769 (?)
Bau des Gebäudes. Als Gasthaus dient es zudem als Poststation, d.h. als eine Art innerstädtischer Bahnhof. Es ist zugleich Werbelokal für Soldaten, dient also als ein Büro zur Anwerbung von Söldnern. Der erste nachweisbare Besitzer ist getaufter Jude.

1806
Im Hinterhof des Gasthauses wird ein Tanzsaal gebaut. Dieser repräsentative Biedermeiersaal wird für Bälle, Vereinstagungen, Gemäldeauktionen und zu offiziellen Empfängen und besonderen Anlässen genutzt.

1822
Der Salmen erhält seinen Namen.

Carl Sandhaas. Im Salmen. Federzeichnung, 1835
Carl Sandhaas. Im Salmen. Federzeichnung, 1835.
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1832
Der Salmen dient als Wahllokal. Die erste Wahl eines Bürgermeisters nach der neuen badischen Gemeindeordnung findet hier statt.

12. September 1847
Versammlung der Entschiedenen Freunde der Verfassung im Salmen

1847- 1849
Der Salmen ist zentraler Versammlungsort für die Offenburger Bürgerschaft

Nach 1849
Der Salmen dient weiterhin als Tanz-, Theater- und Festsaal.

1875
Der Saal wird jüdische Synagoge.

1938
Der Gebetssaal wird in der Reichspogromnacht vollständig verwüstet.

1940
Die jüdische Gemeinde verkauft das Gebäude an die Stadt. Es dient zunächst als Möbelhalle, dann als Kartonagenfabrik für Munitionsverpackungen, Gefangenenlager und, die Weinkeller, als Luftschutzbunker.

nach 1945
Die alliierte Militärverwaltung beschlagnahmt das Gebäude und übergibt es der jüdischen Vermögensverwaltung.

1948
Die Israelitische Landesgemeinde verkauft das Gebäude an eine Arzneimittelfirma, die darin Medikamente lagert.

1955
Abriss des barocken Vorderhauses (des eigentlichen Gasthauses Salmen) und Errichtung eines Neubaus, der 1998 wieder abgerissen wird. Das Hintergebäude (der Salmensaal) dient als Lagerhalle. Die darunter liegenden Stallungen dienen als Verkaufsfläche für Elektrogeräte.

Der Salmen vor seiner Renovierung
Der Salmen vor seiner Renovierung
© H.J.Fliedner

Der Salmen vor seiner Renovierung2
© H.J.Fliedner

1997
Die Stadt Offenburg erwirbt den Salmensaal, restauriert und erweitert ihn bis 2002 zur Kultur- und Erinnerungsstätte.

2002
Eröffnung der Kultur- und Erinnerungsstätte im Offenburger Salmen durch Bundespräsident Johannes Rau

Bundespräsident Johannes Rau bei der Eröffnung des Salmen
Bundespräsident Johannes Rau bei der Eröffnung des Salmen
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