Heinrich Schickhardt als Ingenieur-Techniker: Holzsparkunst - Energiesparen mit Tradition

Methode

Hinweise zu den Arbeitsmaterialien, Kompetenzen, Lernorterkundung:

I. Die Arbeitsmaterialien

Sie bestehen aus darstellenden Texten sowie aus Text- und Bildquellen, im Folgenden als D, T und B bezeichnet, und sind jeweils durchnummeriert. Obwohl Schickhardt zu seinen technischen Zeichnungen oft recht umfangreiche Erläuterungen und Stellungnahmen hinzugefügt hat, werden sie in den Materialien als Bildquellen geführt. Dies hat zwei Gründe: Zum einen dominiert grundsätzlich die Zeichnung, zum andern dürfen die SchülerInnen die Begleittexte bei der Arbeit mit den Zeichnungen vernachlässigen. Die Schriftbarriere ist sehr hoch, so dass die Lernenden nur einzelne Schlüsselbegriffe, die Schickhardt gelegentlich durch sorgfältigere Schrift hervorgehoben hatte, entziffern können. Hinzu kommt, dass es für die Arbeit mit den technischen Zeichnungen besonders ergiebig ist, wenn die SchülerInnen versuchen, sich selbständig in das Funktionieren der dargestellten technischen Anlagen hineinzudenken und selbst zu erkennen, worin der Spareffekt oder die höhere Effizienz der Anlage bestanden hatte.

Für die Anordnung und Formulierung der Arbeitaufträge sind im Raster-Arbeitsblatt (AB 1) für die Hand des Lehrers Anregungen enthalten.

1. Tipps zum Energiesparen ( D1 )

Die SchülerInnen erkennen im Vergleich mit B3 bild-datei, dass Energiesparen - unabhängig davon, ob es sich um einen Holz-, Gas- oder Elektroherd handelt - bestimmten ähnlichen bzw. vergleichbaren Spielregeln folgt. Diese Einsicht wird durch einen Umformungsauftrag gewonnen: die SchülerInnen sollen den Text aus der Gegenwart der Gas- und Elektroherde für den Holz sparenden Kochherd um 1600 (B 3) umformulieren. Dieser Arbeitsauftrag ist bis einschließlich SI einsetzbar.

 

2. Energiesparen beherrscht die Hannover-Messe ( D2 )

Der Text kann als Einstieg in die Aktualisierung des Energiesparens dienen. Der historische Bezug zur Zeit um 1600 wird über das Sparen von Energie und die Kostenfrage hergestellt - beides ist bei Schickhardt ebenso schon erwähnt wie in dem Zeitungsbericht von heute. Die Abgrenzung von Vergangenheit und Gegenwart erfolgt über die anderen Energiearten und den aktuellen Bezug zum Klimawandel. Das Material ist bis einschließlich S I einsetzbar.

Für die S II müsste man statt dessen auf umfangreichere Unterrichtsmaterialien zurückgreifen, in die sich die SchülerInnen selbständig einarbeiten können; dafür ist z. B. geeignet: Ökonomie mit Energie. Grundlagenband. Westermann Verlag Braunschweig (Bildungshaus Schulbuchverlage) 2007.

 

3. Nachhaltigkeit im Umgang mit dem Wald ( D3 )

Die SchülerInnen erkennen, dass der verantwortungsbewusste Umgang mit dem Wald auch heute notwendig ist, da Holz immer noch einen wertvollen Energieträger darstellt und der Wald außerdem große Bedeutung für eine gesunde Umwelt hat.

Die Bedeutung des Textes, der ein Beitrag zur Aktualisierung des Themas ist, beruht darauf, dass er den Begriff der Nachhaltigkeit aus seinen forstwirtschaftlichen Wurzeln erklärt sowie die europäische UND globale Dimension des Problems aufzeigt.

 

4. Erste Textprobe aus der württembergischen Forstordnung von 1614 ( T 1a )

a) für den Originaltext ( T 1a ):

Württembergische Forstordnung 1614
Württembergische Forstordnung 1614 (Auszug 1)
© Landesarchiv BW (HStA Stuttgart): A 59 Bü 17 S. 27

b) für die Übertragung bzw. Normalisierung des Textes ( T 1b ):

Zum Text:
Am 1. Juni 1614 war im Herzogtum Württemberg die fünfte Forstordnung erlassen worden. Ihr zweiter Teil umfasst die Holzordnung, die mit Vorschriften über das Bauholz beginnt. Der Text gibt - immer unter dem Aspekt des Einsparens von Holz - Einblick
in den Ablauf eines Bauholzverkaufs;
in vielfältige Missbräuche, die beim Kauf von Bauholz häufig vorkamen und in die auch fallweise bestechliche Forstleute verwickelt waren (vgl. die Formulierung, dass dem Käufer über den Kauf hinaus "nichts anderes zugestanden oder erlaubt werde").

Zum Umgang mit der Quelle:
Sie kann den SchülerInnen in zwei Formen vorgelegt werden: in originaler Gestalt von 1614 und in normalisierter Fassung. Letztere gibt zwar den Inhalt richtig wieder, verzichtet aber auf die Anlehnung an den ursprünglichen Sprachduktus; die Normalisierung dient dem raschen Textverständnis. Die originale Form korrigiert die dadurch entstandene Verzerrung des historischen Befundes und gibt dem Text seinen durch die Normalisierung verlorengegangenen Quellencharakter zurück.

 

5. Zweite Textprobe aus der württembergischen Forstordnung von 1614 ( T 2)

a) für den Originaltext ( T 2a ):

Württembergische Forstordnung 1614
Württembergische Forstordnung 1614 (Auszug 2)
© Landesarchiv BW (HStA Stuttgart): A 59 Bü 17 S. 29

b) für die Übertragung bzw. Normalisierung des Textes ( T 2b ):

Zum Text:
Aus dem zweiten vorgelegten Abschnitt der Forstordnung von 1614 sollen die SchülerInnen erkennen, wie versucht wurde, über die erste Ebene des Holzfällens hinaus Spargedanken auch auf eine zweite, die des handwerklichen Umgangs mit dem Rohstoff Holz, auszudehnen.

Zum Umgang mit der Quelle gilt dasselbe wie bei T 1b.

 

6. Die Bäcker- und Bauernöfen in Bayern ( B1)

Bäcker- und Bauernöfen in Bayern
Bäcker- und Bauernöfen in Bayern
© Landesarchiv BW (HStA Stuttgart): N 220 T 50-1)

Zur Bildquelle:
Diesen Ofentyp hatte Schickhardt auf seinen Reisen in Bayern ("Baier Land") kennen gelernt. Es handelte sich um eine Kombination von Stubenofen und Backofen, war aber nur realisierbar, wenn die Stube ebenerdig lag, denn der Stubenofen saß auf dem Backofen auf, der sich im Keller befand und von dort aus auch beheizt wurde. Durch die Abwärme des Backofens brauchte man im Stubenofen merklich weniger zu heizen, weshalb die Anlage nur sinnvoll war, wenn häufig in großen Mengen gebacken wurde. Die Zeichnung ist nicht datiert, entstand aber vermutlich nach 1600.

Zum Umgang mit der Quelle
Die SchülerInnen rekonstruieren die Funktionsweise und deren Wirkung für die Holzersparnis. Sie diskutieren die Übertragbarkeit dieser Vorlage auf die kleinbäuerlichen Verhältnisse in Württemberg.

 

7. Dörrofen ( B2)

obst
Dörrofen © Landesarchiv BW (HStA Stuttgart): N 220 T 15-3

Zur Bildquelle:
"Der of. da mit wenig holtz vil kan gedert werden." Unterschrift Schickhardts mp. Die 1633 entstandene Zeichnung zeigt den Dörrofen in der Gesamtansicht und in Schnitten, sodass die Technik gut durchschaubar ist. Man erkennt die hohe Bedeutung, die dem Rauch als Träger der Abwärme zukam. Die drei Trocknungsebenen, mit Ziegelplatten ausgelegt, hatten von unten nach oben abnehmende Wärme, darum begann der Trocknungsvorgang auf der untersten.

Zum Umgang mit der Quelle:
Die übersichtliche Zeichnung begünstigt den Nachvollzug der Funktionsweise durch die SchülerInnen. Der hohe Aufwand, der für Dörröfen zum Trocknen von Obst (Hutzeln) betrieben wurde, macht zugleich deutlich, welche Bedeutung dem Trocknen als Konservierungsmittel in historischer Zeit zukam.

 

8. Kochherd ( B3)

Kochherd
Kochherd © Landesarchiv BW (HStA Stuttgart): N 220 T 55 1

Zur Bildquelle:
"Wieman zu einer gros oder kleinen haushaltung mit wenig holtz kochen soll"- eigenhändige Unterschrift Schickhardts und Datierung von 1634. Bei A, B und C sollen die Türen verschlossen werden, "so kann nicht vil hitz vergeblich hinweg gehen." Die Kochgefäße ragen ins Feuer, sind aber auffälligerweise nicht mit Deckeln verschlossen.

Zum Umgang mit der Quelle:
Nachdem sich die SchülerInnen Funktionsweise und Holzersparnis bewusst gemacht haben, gestalten sie die Vorschläge zum Energiesparen bei Kochherden von heute ( D 1 ) für das Beispiel Schickhardts um. Hinweise dazu siehe bei D 1.

 

9. Stubenofen aus Hessen ( B4)

Stubenofen aus Hessen
Stubenofen aus Hessen © Landesarchiv BW (HStA Stuttgart): N 220 T 49-1

Zur Quelle:
Zum Stubenofen aus Hessen vermerkte Schickhardt: "Ein Stuben of, der mit Steinkolen oder dorfferden zu wermen ist (…), welches ich Heinrich Schickhardt anno 1596 Im land zu Hessen gesehen hab, ein gut werckh." Das Wasserschifflein ragt in den Bereich des noch sehr warmen Rauches hinein. Die Trennwand C/D dient dazu, den Rauch in den Kamin zu lenken. So sollte wohl Rauchbelästigung im Wohnraum möglichst vermieden werden.

Zum Umgang mit der Quelle:
Schickhardt hatte den Ofen als "ein gut werckh" bezeichnet. Die SchülerInnen beschreiben zunächst den Ofen und seine Funktionsweise möglichst genau. Anschließend erklären sie, worin die besonderen Vorteile dieses Ofens bestanden - Vergleich mit den anderen als Arbeitsmaterial vorliegenden Öfen -, so dass Schickhardt ein so hohes Lob über ihn äußern konnte.

 

II. Rahmen-Entwurf

Grundelemente einer kombinierten Erkundung im realen und virtuellen Archiv mit anschließender alters- und schulartspezifischer Variation

A) Vorbereitungsphase:

Sie wird vorrangig im VIRTUELLEN Archiv erfolgen und zwar entweder

  1. als "freies Schnuppern", das bei den Lernenden eine für die Arbeit im realen Archiv förderliche Fragehaltung entstehen lassen soll, oder
  2. als gezieltes Beobachten und Befragen vorrangig jener Digitalisate, die auf die spätere Arbeit im realen Archiv hinführen.

 

B) Arbeitsphase:

Sie erfolgt in mehreren Schritten im REALEN Archiv:

  1. Archivführung zu wesentlichen Abteilungen des Archivs wie z. B. Magazin, Lesesaal, Bibliothek, Restaurierungswerkstatt, Dauerausstellung. Die auf die jeweilige Schulart und ihre Aufgaben abgestimmte Auswahl daraus kann mit der Archivfachkraft, die die Führung leitet, abgesprochen werden.
  2. Begegnung mit originalen Archivalien zum Thema Holzsparkunst:
    • Zeigen und erklären des Originals; dann (z. B. unter Glas) geschützt zur weiteren Einsichtnahme für die SchülerInnen bereitstellen;
    • Aushändigen von Kopien für die Eintragung von Notizen während der Bearbeitung der Aufgaben;
    • die Aufgaben können Überlegungen zum Funktionieren der Öfen sein, die auf den technischen Zeichnungen dargestellt sind / Leseversuche der Kommentare, begleitet von Lesehilfen / Vergleiche mit den Möglichkeiten des Energiesparens in der Gegenwart.
  3. Hinzunahme einer Textarbeit, z. B. aus einer herzoglichen Forstordnung, um den Bezug zum akuten Holzmangel herzustellen.
  4. Aktualisierung an Hand von Auszügen aus darstellenden Texten: Forstwirtschaft heute / Energiesparen heute.
  5. Präsentation der Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen und Schlussdiskussion - möglichst zusammen mit Lehrkraft und Archivfachkraft.

 

C) Nachbereitungsphase:

Sie kann wiederum im VIRTUELLEN Archiv erfolgen, indem z. B. weitere Zeichnungen zur Holzsparkunst abgerufen werden und die SchülerInnen versuchen, sie in ähnlicher Weise wie die Originale im realen Archiv zu deuten. Alternativ ist eine Vertiefung zu den historischen Forstordnungen oder den aktualisierenden Texten denkbar.

 

III. Schulartspezifische Varianten des obigen Modells

 Grundschule

Machbar ab Klasse 4, wenn das Thema der Ressourcen bereits bekannt sowie der Umgang mit Plänen eingeübt ist.

A) Vorbereitungsphase:
Da auf dieser Altersstufe die Mehrzahl der SchülerInnen noch keine klare Vorstellung von einem Archiv haben dürfte, empfiehlt es sich, nicht über das virtuelle Archiv auf das Thema hinzuarbeiten, sondern von der Thematik des Energiesparens im Gegenwartsbezug auszugehen, was auf Grund seiner Aktualität bekannt sein sollte. Mögliche Aufgabe: In Gruppenarbeit bekannte Beispiele des Energiesparens heute zusammenstellen und wenigstens ansatzweise konkretisieren. Da das Holz dabei vermutlich eine geringere Rolle spielen wird, kann die Andersartigkeit von damals und heute für einen Brückenschlag zur Beschäftigung mit der Holzsparkunst im Archiv dienen.

B) Arbeitsphase:
Entgegen dem Rahmen-Entwurf beginnt die Arbeitsphase in der Grundschule nicht mit der Archivführung, sondern am Anfang steht die Begegnung mit einem Archivale, das ein Beispiel der Holzsparkunst zeigt - z. B. den Dörrofen ( B2 bild-datei). Die SchülerInnen sehen die Wege des Rauches und erkennen die Nutzung der Abwärme (Energiesparen, Effizienz), sie finden die Dörrschiffchen und erkennen die Bedeutung des Dörrens als eines wichtigen Konservierungsmittels der damaligen Zeit. Das Entziffern der Jahreszahl verweist die SchülerInnen auf das Alter des Dokuments und auf die Andersartigkeit der Epoche, aus der es stammt. Dies leitet zu der Frage über, wie sich dieses so lange erhalten konnte. Damit ist die Brücke zum Archiv geschlagen (Aufbewahrung, Erhaltung) und der Schritt zur Archivführung vorbereitet. Diese wird altersangemessen verkürzt auf die eben genannten Schwerpunkte und konzentriert sich auf das Magazin (Aufbewahrung) und die Reparaturwerkstätte (Erhaltung).

C) Nachbereitungsphase:
Zur Vertiefung beschäftigt sich die Klasse in Gruppenarbeit entweder mit weiteren Digitalisaten von Zeichnungen Schickhardts oder mit der historischen Gefährdung der Wälder (vgl. Materialien T1 oder T2).

 

Haupt-/Werkrealschule

A) Vorbereitungsphase:
Es sollte die Faszination des Mediums genutzt und über das virtuelle Archiv in die Materie eingestiegen werden. Entsprechend dem Vorschlag im Rahmen-Entwurf können die SchülerInnen in den entsprechenden Seiten des virtuellen Archivs schnuppern, um festzustellen, was ein Archiv kennzeichnet, was sie dort erwartet und was man mit den dort zum Thema lagernden Archivalien erarbeiten könnte.

B) Arbeitsphase:
Entsprechend der im Rahmen-Entwurf vorgeschlagenen Reihenfolge wird mit der Archivführung begonnen, allerdings der Übersichtlichkeit halber etwas verkürzt auf Magazin (Konzentration auf den Nachlass Schickhardts) und Restaurierungswerkstatt.

Es folgt dann arbeitsteilige Gruppenarbeit an den technischen Zeichnungen zur Holzsparkunst (nach Wahl und je nach Größe der Lerngruppe: B1-4). Die Aufgaben beziehen sich auf das Herausfinden der technischen Funktionen. Anschließend machen sich die SchülerInnen an der normalisierten Form von T 1 ( T 1b ) und T2 ( T 2b ) die Gefährdung der Wälder bewusst sowie die damaligen Probleme der Aufforstung. Die Arbeitsphase schließt mit der Präsentation der Ergebnisse jeder Gruppe und der Abschlussbesprechung.

C) Nachbereitungsphase:
Der handlungsorientierten Ausrichtung der Schulart entsprechend können in Gruppenarbeit Beiträge zu (privaten) Energiesparprogrammen von heute entwickelt werden; die Wahl des Energieträgers steht frei.

 

Sekundarstufe I (Realschule / Gymnasium)

A) Vorbereitungsphase:

  1. Selbständig aus dem Internet heraussuchen, wer Heinrich Schickhardt war.
  2. Anschließend über das virtuelle Archiv, wie im Rahmen-Entwurf vorgeschlagen, sich frei ("Archiv schnuppern") mit den Digitalisaten zur Holzsparkunst und deren Kommentierung beschäftigen. Die dabei entstehenden offenen Fragen werden gesammelt und dienen als Überleitung für die Arbeitsphase.

B) Arbeitsphase:
Je nachdem, ob sich die offenen Fragen mehr auf das Archiv oder auf die Quellen bezogen haben, wird mit Archivführung oder Arbeit an den Originalen begonnen. Bei der Archivführung sollte der Magazinraum mit dem Nachlass Schickhardts im Vordergrund stehen, gefolgt von der Restaurierungswerkstätte und dem Lesesaal (um das Umfeld für selbständige Archivarbeit zu zeigen).

Die Arbeit an den technischen Zeichnungen konzentriert sich auf das Herausfinden der technischen Funktionen und den Versuch, die Hinweise und Kommentare von Schickhardt wenigstens punktuell (Schlüsselbegriffe) zu entziffern. Es folgen die Texte aus der Forstordnung T 1 und T 2 ( Materialien), die bei engagierten Lerngruppen sowohl in originaler als auch in normalisierter Form vorgelegt werden. Anschließend Aktualisierung: entweder heutige Bedeutung der Wälder und Umgang mit ihnen ( D3 ) oder Sammeln von Möglichkeiten des Energiesparens in der Gegenwart, ausgehend von D1 . Abschluss mit Präsentation der Ergebnisse durch die Arbeitsgruppen und gemeinsame Schlussdiskussion.

C) Nachbereitungsphase:

Zur Vertiefung können weitere Entwürfe der Holzsparkunst aus dem virtuellen Archiv herangezogen werden oder unterschiedliche zeitliche oder regionale Schwerpunktsetzungen zur Frage des Umgangs mit den Wäldern vorgenommen werden; dies setzt allerdings z. B. als Hausaufgabe durchgeführte Recherchen durch die SchülerInnen voraus.

 

Sekundarstufe II Gymnasium

A) Vorbereitungsphase:
Wenn die SchülerInnen, was auf dieser Stufe anzunehmen ist, schon über eine gewisse Archivkenntnis verfügen, besteht entweder die Möglichkeit, über das virtuelle Archiv mit eingehender Arbeit an den Digitalisaten einzusteigen, damit dann in der Arbeitsphase am realen Lernort Archiv die SchülerInnen erkennen, was dieser dem virtuellen vor allem in der Begegnung mit den Originalen voraus hat.

Alternativ kann schon in der Vorbereitung auf eine antithetische Vorgehensweise insgesamt hingearbeitet werden, in der die Schwerpunkte des Energiesparens vergleichend von damals und heute dargestellt werden: sparsamer Umgang - effizienter Umgang - Energiemix. Wird dieser Weg gewählt, werden sich die SchülerInnen in der Vorbereitungsphase selbständig über Literaturrecherche zu historischen und aktuellen Aspekten eine Grundkenntnis aneignen. Erster Anstoß könnte B3 bild-datei sein, das mit Alltagserfahrungen der SchülerInnen angereichert werden kann.

B) Arbeitsphase:
Eine besondere Überleitung zur Archivführung ist bei der Sekundarstufe II nicht mehr notwendig. Die Führung soll als Auftaktveranstaltung für die Arbeit im Archiv wahrgenommen werden. Sie wird sich über Magazin, Restaurierungswerkstätte hinaus auch auf Lesesaal, Präsensbibliothek und Dauerausstellung erstrecken.

Die Arbeit an den Archivalien kann in der im Rahmen-Entwurf vorgesehenen Form erfolgen. Sie könnte sich aber auch, wenn das Thema in einem Großprojekt wie z. B. dem Seminarkurs bearbeitet wird, wesentlich umfangreicher gestalten, mehr Quellen zur Holzsparkunst umfassen und mehrere Arbeitsaufenthalte im Archiv notwendig machen. Die SchülerInnen arbeiten dann allein mit der Archivarin/dem Archivar; der Lehrkraft kommt in einem solchen Falle nur noch beratende und moderierende Funktion zu.

Die zunehmende Selbständigkeit gilt dann auch für den Umgang mit den Forstordnungen, und sie gilt vor allem für eine eigene Problematisierungsphase, die der Sekundarstufe II nach der Beschäftigung mit den historischen Vorgängen abverlangt werden muss, vor allem wenn es sich um ein Projekt handelt. Sie wird als eigenständiger Teil der Arbeitsphase, in der Regel jedoch schon außerhalb des Archivs mit Materialien durchgeführt, die sich die Gruppen über weitere eigene Recherchen beschaffen, Vermutlich werden sie dabei auch das Internet zu Rate ziehen. Die Problematisierungsphase ersetzt die Nachbereitung im herkömmlichen Sinne.