Ludwig Marum - Opfer des Nationalsozialismus

Methodenvorschlag

2.1 Lernorterkundung

Beim Gegenstand des Nationalsozialismus, vor allem der rassischen Verfolgung, ist das Thema des KZ-Opfers Ludwig Marum in allen Schularten der Sekundarstufe I und der Sekundarstufe II (einschl. Beruflichen Schulen) geeignet.

Marums Grab
Marums Grab
© Friedhof Karlsruhe, Infocenter

Bei einem Besuch der Stadt Karlsruhe sollte man folgende Stätten aufsuchen:

  1. das Neue Ständehaus mit ihrer Erinnerungsstätte
    In der Erinnerungsstätte Ständehaus ist im Untergeschoss des Stadtarchivs ein multimediales Informationssystem über die badische Landesgeschichte installiert, die ausführlich die Verfolgung während des Nationalsozialismus beinhaltet. Über Ludwig Marum als Landtagsabgeordneter wird berichtet.
  2. den Hauptfriedhof mit dem Grab Marums
    Eine Verknüpfung mit dem Unterricht anderer Fächer (Fächerverbund) bietet sich beim Gang über den Hauptfriedhof an.
  3. den Weg auf der innerstädtischen Kaiserstraße zum Gefängnis in der Riefstahlstr. (Weststadt)
    Der Gang entlang der Kaufhäuser und im Menschengewühl über die Kaiserstraße zum Gefängnis, vorbei am ehemaligen Landtagsgebäude, Staatsministerium und Metallgewerkschaftshaus, soll in den jungen Leuten eine Nachdenklichkeit hervorrufen, wie sich Ludwig Marum wohl fühlte, als er während der Schaufahrt verleumdet und verhöhnt wurde

Ausschnitt aus dem Stadtplan von Karlsruhe
Ausschnitt aus dem Stadtplan von Karlsruhe
©Kartengrundlage: Stadt Karlsruhe, VLW Geodaten
Stationen auf dem Stadtplan:

  1. Gefängnis, heute Vollzugsanstalt
  2. Polizeipräsidium, heute Polizeirevier Karlsruhe-Marktplatz
  3. Landtagsgebäude, heute Stadtbibliothek mit Erinnerungsstätte Ständehaus
  4. Staatsministerium, heute Badische Landesbibliothek
  5. Metallgewerkschaftshaus, heute Industrie- und Handelskammer

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Schloss Kislau.
Eine Führung durch das Schloss Kislau ist für eine Klasse der Sekundarstufe I nicht geeignet, da das Schloss heute Teil der Justizvollzugsanstalt ist, eine Schülergruppe der Sekundarstufe II könnte die Genehmigung bekommen, das Jagd- und Lustschloss Kislau zu besichtigen.
Im eigentlichen Schlossteil, kann man die Wohnräume der Fürstbischöfe, u. a. das Fürstenbad, anschauen. In diesem Bereich befindet sich heute die Verwaltung der Justizvollzugsanstalt. In den Nebengebäuden, in denen damals die "Schutzhäftlinge" untergebracht waren, befinden sich heute die Zellen für die Strafgefangenen.

Schloss Kislau
Schloss Kislau
© Justizvollzugsanstalt Bruchsal

Vor der Gefängnismauer steht heute eine Säule zur Erinnerung an die Ermordung Ludwig Marums. Auf ihr ist zu lesen: "Während Naziterror die Freiheit in Ketten legte, war Schloss Kislau ein Konzentrationslager. Eine Stätte der Unterdrückung für Andersdenkende. Ludwig Marum fand hier in seiner Zelle am 29. März 1934 den gewaltsamen Tod. - Dieses Zeichen wurde zur 50jährigen Wiederkehr der Ermordung von der Sozialdemokratischen Partei errichtet."

Marum-Stele vor dem Verwaltungsbau in Kislau
Marum-Stele vor dem Verwaltungsbau in Kislau
© Justizvollzugsanstalt Bruchsal

 
- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Karlsruhe -