Strukurelle Konzepte und Ressourcen

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Die grundlegenden strukturellen und organisatorischen Hinweise zur Einrichtung und Durchführung einer Vorbereitungsklasse sind in Baden-Württemberg in der Verwaltungsvorschrift „Grundsätze zum Unterricht für Kinder und Jugendliche mit nichtdeutscher Herkunftssprache und geringen Deutschkenntnissen an allgemein bildenden und beruflichen Schulen“ geregelt. In der Verordnung zur „Regelung der Stundentafel für Vorbereitungsklassen allgemein bildender Schulen“ ist die Stundenversorgung festgehalten. Konkretere Ausführungen finden sich im Leitfaden VKL.

 

ZUSTÄNDIGKEITEN - TEAM IN DER SCHULE

Zentral für ein gutes und sicheres Ankommen, Teilhaben, Zurechtfinden und Mitarbeiten der Schülerinnen und Schüler an und in der Schule ist, dass zuverlässige Strukturen und Zuständigkeiten vorhanden sind. Die Schulleitung sorgt zusammen mit einem/einer "Sprachförderbeauftragten"SprachförderbeauftragteSprachförderbeauftragte meint hier Lehrkräfte/Personen, die speziell für diese Thematik an der (gesamten) Schule zuständig sind und über die notwendige umfangreiche Expertise verfügen. Aufgrund der Komplexität der Thematik arbeiten sie in einem Team mit anderen Personen zusammen. und einem dafür extra benannten Team für die Erstellung eines nachhaltigen Konzeptes.

Die Strukturen und Aufgaben sollten insofern personenunabhängig sein, so dass die Versorgung der VKL und der Schülerinnen und Schüler auch dann sichergestellt ist, wenn eine Ansprechperson nicht greifbar ist oder das Team verlässt. Ein nachhaltiges Konzept kann daher nicht von einer einzelnen Lehrkraft getragen werden, die Aufgaben sind in der Schulgemeinschaft zu verankern und werden von allen am Schulleben Beteiligten mitgetragen.

Die Betreuung der Kinder und Jugendlichen umfasst weit mehr als das, was Unterricht leisten kann. Idealerweise setzt sich das Team aus Personen zusammen, die aus unterschiedlichen Bereichen kommen (Lehrkraft der Schule > Schwerpunkt Sprachförderung; Schulsozialarbeit und andere). Hierbei ist auch die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern/Institutionen unerlässlich. Wichtig ist, dass ein Netzwerk an Unterstützungsmaßnahmen für die Lernenden vorhanden ist, welches Anschlussmöglichkeiten in verschiedenen Bereichen ermöglicht. Dabei gilt es festzulegen, welche Aufgaben vom Team der Schule geleistet werden können, wer welche Aufgabe übernimmt und welche Aufgaben nicht in die Zuständigkeit der Schule und Lehrpersonen fallen.


Zuständigkeiten innerhalb der Schule

  • Entwicklung und Weiterentwicklung des Schulkonzepts für die Förderung von nicht sozialisierten und nicht alphabetisierten Schülerinnen und Schülern

  • Professionalisierung des Kollegiums durch regelmäßige Fortbildungen

  • Qualitätssicherung: Zuteilung der Kolleginnen und Kollegen zu Aufgaben und Maßnahmen für diese Schülergruppe vorrangig nach ihrer Expertise

  • Organisation und Verwaltung (stundenplanbezogen)
    • von Unterstützungsmaßnahmen und -materialien bezogen auf die VKL-Schülerinnen und -Schüler
      (Förderunterricht/-maßnahmen, Hausaufgabenbetreuung, Schülermentorinnen und -mentoren, gegebenenfalls außerschulischen Unterstützungsmaßnahmen, Formulare, etc.)
    • Information des Kollegiums über Stundenplan, Zuordnung der Lernenden zu verschiedenen Maßnahmen und zu außerunterrichtlichen Veranstaltungen, etc.

  • Kommunikation mit den Eltern/Vormündern (Aufnahmegespräch, Information auch über die Möglichkeiten der Förderung, Unterstützungsmöglichkeiten der Eltern, Elternpartizipation, etc.)

  • Diagnostik (Eingangs- und Übergangsdiagnostik, Förder-/Prozessdiagnostik)

  • Leitung des pädagogischen Austauschs

  • Dokumentation der Lernfortschritte

  • Deutschunterricht in der Vorbereitungsklasse

  • Methodisches Lernen in der Vorbereitungsklasse

  • Fachunterrichtliche Bausteine in der Vorbereitungsklasse

  • gegebenenfalls fremdsprachliches Lernen in der Vorbereitungsklasse

  • Projektorganisation

  • Kontakt zu außerschulischen Partnern


Info Ausgestaltung eines übergreifenden Sprachförderkonzepts bzw. Sprachbildungskonzepts, in das VKL fest integriert ist.

 

GELINGENSFAKTOREN

  • feste Ansprechpersonen mit klaren, festgeschriebenen Zuständigkeiten innerhalb und auch außerhalb der Schule
  • zuverlässige kontinuierliche und qualifizierte Betreuungs- und Lehrpersonen sowie zuverlässig stattfindende Angebote/Unterrichtszeiten
  • eine wertschätzende Haltung gegenüber den Schülerinnen und Schülern der VKL sowie deren Familien und auch der verantwortlichen Lehrpersonen
  • institutionalisierter Austausch zwischen den verantwortlichen Personen und beteiligten Institutionen sowie mit den Lernenden und deren Eltern bzw. Vormündern 
  • Entscheidung für ein Modell der Integration, welches sich an die Gegebenheiten vor Ort und an die Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler anpasst bzw. diese berücksichtigt
  • Orientierung an den Prinzipien, Methoden und didaktischen Ansätzen der Vermittlung des Deutschen als Zweitsprache und Fremdsprache
  • kontinuierliche Qualifizierung und Fortbildungen für Lehrpersonen
  • aktuelle und fortlaufende Diagnostik des Sprach- und Lernstandes der Schülerinnen und Schüler
  • Reflexion und Evaluation der Sprachfördermaßnahmen
  • regelmäßiger Austausch mit anderen (Arbeitskreise, Kollegium, GLK, Professionelle Lerngemeinschaft (PLG))
  • Sprachförderbeauftrage/r oder -tandem/-team
  • institutionalisierte Kommunikation: Schulleitung, VKL-Lehrkräfte, Regelklassenlehrkräfte, Sprachförderlehrkräfte/-personen
  • Teamteaching/Tandemunterricht mit gemeinsamer Vorbereitungs- und Reflexionszeit
  • Kontinuität in allen Bereichen

 

 

Fragen Fragen für das Schulkonzept/Sprachförderkonzept/die Schulentwicklung:  

  • Welche Ressourcen stehen zur Verfügung bzw. können beantragt werden?
    • Stunden: Spezielle Ressourcen
    • Personal
    • Räumlichkeiten
    • Ausstattung
    • Budget
    • Netzwerke
  • Wer ist Ansprechperson für ... (versch. Bereiche benennen)?
  • Wie, wann und wo findet ein Austausch zwischen den Beteiligten statt?
  • Ist VKL in alle Bereiche des Schullebens integriert?
  • Wie ist die Betreuung der VKL organisiert? (Ressourcen/Modell)
  • Wie und wo werden Eltern in die Arbeit / das Miteinander einbezogen?
  • Gibt es für nicht deutschsprachige Eltern die Möglichkeit, wichtige Informationen (übersetzt) zu erhalten?
  • Welche Möglichkeiten der Unterstützung für die Lernenden gibt es und wo finden diese statt?
  • Wie erfolgt die Zuweisung in die VKL? Wer entscheidet?
  • Ist die jeweilige Lehrkraft (VKL /Regelklasse) über das Ankommen einer neuen Schülerin / eines neuen Schülers informiert?
  • Gibt es bereits eine Dokumentation/Informationen (aus Aufnahmegespräch etc.)?
  • Wann / zu welchem Zeitpunkt erfolgt die Zuweisung und Aufnahme in die VKL / Regelklasse (und durch wen)?  

 

Weiterführende Literatur

Trägerkonsortium BiSS (Hrsg.) (2017): Handreichung – Projektplanung im Kontext sprachlicher Bildung. Mercator Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache. Köln.

 

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Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de

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