Sprachbewusstheit

Die Auseinandersetzung mit Sprache(n) fördert die Entwicklung von Sprachbewusstheit. Sprachbewusstheit meint die Aufmerksamkeit für formale Aspekte von Sprache unabhängig von der Bedeutung der Wörter oder Sätze. Auch die Fähigkeit, über Sprache(n) zu sprechen (Metasprache), ist Teil der Sprachbewusstheit. Die Familiensprachen mehrsprachig aufwachsender Kinder stellen daher eine für alle Kinder besonders wertvolle Ressource für die Entwicklung von Sprachbewusstheit dar (Oomen-Welke 2006). Methoden und Konzepte zur Förderung von Sprachbewusstheit finden Sie hier

Ein Aspekt von Sprachbewusstheit ist die phonologische Bewusstheit. Phonologische Bewusstheit meint „die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit auf die Laute der Sprache zu richten, und zwar unabhängig von ihrer Bedeutung, und diese Laute bewusst zu manipulieren.“ (Becker-Mrotzek et al., 2013, S. 13). Kinder erwerben phonologische Bewusstheit zum Beispiel beim Reimen, Singen und Klatschen, aber auch beim Umgang mit schriftlichem Material aller Art und bei der Beschäftigung mit unterschiedlichen Sprachen. Eine verstärkte Auseinandersetzung mit Lauten erfolgt dann während des schulischen Erwerbs von Lese- und Schreibfähigkeiten.

Vielfach wird angenommen, dass die phonologische Bewusstheit eine zentrale „Vorläuferfähigkeit“ für den schulischen Erwerb von Lese- und Schreibfähigkeiten sei, die in der Kita mit Hilfe von Trainingsprogrammen gefördert werden könne und solle. Die in Untersuchungen gezeigten Effekte solcher Programme auf Lese- und Schreibfähigkeiten waren jedoch nicht signifikant bzw. nicht von Dauer (Wildemann & Vach, 2013; Sauerborn 2015). Weitere Informationen finden Sie hier

 


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