Ausgrenzung und Verfolgung der Juden in Rastatt 1933-1945 - eine Spurensuche im Rastatter Stadtarchiv

 

Autor: Ingo Brömel

- Arbeitskreis für Landeskunde/Landesgeschichte RP Karlsruhe -

Die Neue Synagoge in Rastatt (erbaut 1906) Die Neue Synagoge in Rastatt

Die Neue Synagoge in Rastatt (erbaut 1906) vor ( B 1 und nach ( B 2 ihrer Zerstörung am 10. November 1938.
© Stadtarchiv Rastatt / Dieses Bild ist von der Lizenz CC-BY 4.0 ausgenommen

Kurzbeschreibung des Moduls:

Die jüdische Bevölkerung hatte sich in Deutschland nach ihrer rechtlichen Gleichstellung (in Baden 1862, im Reich 1871) weitestgehend erfolgreich in die bürgerliche Gesellschaft integriert. Die Verwurzelung jüdischer Familien in der christlich geprägten Gemeinschaft lässt sich lokalgeschichtlich vielfach nachweisen – etwa anhand der Funktionen, die Juden im öffentlichen Leben, in Vereinen, Parteien etc. einnahmen.

Umso drängender stellt sich die Frage, wie es geschehen konnte, dass der Antisemitismus im „Dritten Reich“ solch mörderische Ausmaße annahm.

Anhand des Schicksals der jüdischen Gemeinde in Rastatt lässt sich zeigen, dass die Nationalsozialisten ihre immer aggressiveren antisemitischen Maßnahmen offen vor den Augen der nichtjüdischen Bevölkerung austragen konnten. Dabei traten die „einfachen“ Bürger häufig als „Profiteure“ der jüdischen Entrechtung und Enteignung in Erscheinung - was ein düsteres Licht wirft auf das Zusammenspiel zwischen nationalsozialistischen Herrschern und „beherrschtem“ Volk.

Im Mittelpunkt des didaktischen Angebotes dieses Moduls steht eine umfangreiche Archivaliensammlung, die von den Schülerinnen und Schülern in Form eines Rollenspiels aufgearbeitet wird. Die Schülerinnen und Schüler schlüpfen in die Rollen fiktiver Zeitzeugen und Geschichtsexperten, die sich bereits im Vorfeld einer später stattfindenden „Fernsehtalkshow“ mit den Interviewfragen auseinandersetzen. Mithilfe der ihnen zugeteilten Materialien erarbeiten sie in Gruppen ihre Antworten.

Anstelle einer üblichen Ergebnispräsentation findet abschließend eine „Fernsehtalkshow“ statt, in der ihnen ein Moderator die Fragen noch einmal öffentlich stellt.

Weitere Arbeitsblätter ermöglichen auch eine weniger ausführliche und weniger handlungsorientierte Auseinandersetzung mit der Judenverfolgung in Rastatt.

Das Stadtarchiv Rastatt stellt seine Räumlichkeiten gerne zur Verfügung, auch Führungen zu den Spuren jüdischen Lebens in Rastatt sind möglich. Sämtliche Arbeitsformen dieses Moduls sind aber auch im Rahmen des üblichen Schulunterrichts anwendbar.

1 Hintergrundinformationen
  Bedeutung
  Geschichte
  Anlage
2 Methodenvorschlag
  Lernorterkundung
  Das Thema in der Schule
3 Materialien und Medien
4 Service
  Praktische Tipps
  Tipps zur Weiterarbeit