Unterrichtseinheit "Die Scanner"

Die Lektüre „Die Scanner“ bietet sich für die 8-10 Klassenstufe an, jüngere Schüler sind mit der Thematik überfordert, ältere finden sie sicher weniger ansprechend. Es werden in neun Modulen verschiedene Zugänge zum Roman "Die Scanner" von Robert M. Sonntag (Martin Schäuble) geboten. Die Lehrkraft entscheidet, welche Module und ob diese vollständig unterrichtet werden. Die Modul-Inhalte können untereinander kombiniert werden.

 

Die Mediennutzung Jugendlicher

Diese Unterrichtseinheit zum Jugendbuch „Die Scanner“ soll die Schülerinnen und Schüler nicht nur zum Lesen, Nachdenken über das Werk und Arbeiten mit dem Text anregen, sondern sie auch dazu bringen, über den eigenen Medienkonsum zu reflektieren und sie zu einer kritischen Mediennutzung anleiten. Studien, wie zum Beispiel die JIM-Studie (2,3 MB), eine „Basisstudie zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland“, die seit 15 Jahren jährlich vom Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest durchgeführt wird, belegen immer wieder, dass Kinder und Jugendliche die Medien immer früher, häufiger und auch länger nutzen. Innerhalb von zehn Jahren hat sich bis 2013 der Internetzugang Jugendlicher auf fast 90 % erhöht, bereits im Alter von acht Jahren sind Kinder im Internet unterwegs und drei von vier Jugendlichen surfen bereits mobil. Erschreckend ist, dass die Online-Zeit sich pro Tag auf ca. drei Stunden erhöht hat. Aktuelle Daten und Studien können der Seite von BITKOM oder „Schau hin“ entnommen werden.

Die digitalen Medien haben durchaus ihre Vorteile: Jugendliche können Wissen schnell abrufen, günstig und schnell, auch weltweit kommunizieren, wenn sie Interesse haben, eigene Homepages erstellen sowie in kurzer Zeit auf Neuigkeiten des Weltgeschehens zugreifen. Die Risiken sind aber nicht zu unterschätzen: Daten, Bilder und Informationen werden oft zu schnell und fahrlässig preisgegeben, immer wieder entstehen Kostenfallen, Eltern müssen horrende Summen zahlen.

 

Der Inhalt des Jugendbuchs

In dem Jugendbuch „Die Scanner“ steht die Welt im Jahr 2035 im Mittelpunkt, es werden Szenarien gezeigt, die uns heute fast unvorstellbar erscheinen: Die Menschen bewegen sich in Metro-Gleitern fort, haben alle eine Glatze, leben in verschiedenen Zonen in Wohnblocks, die Fortpflanzung wird nach einem Test genehmigt, ebenso die Kinderzahl. Mit Hilfe einer „Mobril“, der wie eine Brille über einem Auge getragen wird, kann man kommunizieren und an Gesprächen virtuell teilhaben. Kontrolliert werden die Menschen von dem Konzern „Ultranetz“, der die Welt papierfrei macht und manipuliert.

 

Die Unterrichtseinheit

Die im Roman aufgegriffenen Thematiken faszinieren die Jugendlichen und bieten eine optimale Ausgangsbasis für die Reflexion über das eigene Medienverhalten und Gefahren, die der Einzelne umgehen kann. Die Mobril kann mit Datenbrillen wie der „google glass“ verglichen werden. Diese sind noch nicht annähernd so weit entwickelt, der Roman zeigt aber, welche Szenarien vorstellbar sind.

Insgesamt umfasst die Unterrichtseinheit je nach Leistungsstärke der Klasse 22-24 Stunden. Die Lehrkraft kann entscheiden, welches der insgesamt neun Module oder ob nur Teile davon im Unterricht verwendet werden. Eigene Schwerpunkte können gesetzt werden, es sind aber mindestens 12 Stunden anzusetzen, weil man dem Werk sonst nicht gerecht wird.

 

Die Module der Unterrichtseinheit

Die Unterrichtseinheit, PDF-Datei (1,2 MB), geht neben den einzelnen inhaltlichen Aspekten auch auf verschiedene Bausteine, die den Medienkonsum betreffen, ein, greift gestaltende und kreative Aufgabentypen auf.

  • Modul 1 zeigt verschiedene Einstiegsmöglichkeiten auf, klassische und kreative.

  • Modul 2 geht auf die Figuren des Romans ein. Es werden Arbeitsaufträge für die gestaltende Interpretation geboten, es können literarische Charakteristiken, Rollenbiographien und Standbilder erarbeitet werden.

  • Modul 3 erarbeitet das Thema "Liebe 2035", geht auf die Beziehungen, die im Roman dargestellt werden, ein. Auch hier können Standbilder gebaut werden.

  • Modul 4 beschäftigt sich mit dem Thema "Lesen", die Schülerinnen und Schüler sollen sich mit dem Lesen in der Gegenwart und Zukunft auseinandersetzen sowie E-Book-Reader näher betrachten. Es können Übungen für Erörterungen durchgeführt werden.

  • Im Modul 5 wird auf die virtuelle Welt im Roman und der Realität eingegangen. Es zeigt verschiedene Wege auf, wie Jugendlichen ein kritischer Umgang mit den neuen Medien, dem Internet und sozialen Netzwerken vermittelt werden kann. Es wird auch auf Filmmaterial und die Möglichkeit der Elterninformation eingegangen.

  • Modul 6 zeigt die Folgen auf, die durch das Verhalten eines dominierenden Konzerns entstehen. Dabei wird der im Roman gezeigte Drogenmissbrauch aufgegriffen sowie die Suizide, die im Werk dargestellt werden.

  • Modul 7 geht auf die Sprache und Erzähltechnik im Roman ein.

  • Modul 8 behandelt das Thema "dystopische Literatur" und vergleicht den Roman "Fahrenheit 451" mit "Die Scanner".

  • Modul 8 geht auf die Sprache und Erzähltechnik im Roman ein.

  • Modul 9 zeigt kreative Möglichkeiten eines Abschlusses.

  •  In der Tabelle “Textstellen“, PDF-Datei, finden Sie die Inhalte mit Seitenangaben.

 


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Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de

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