Cornelia Franz: Ins Nordlicht blicken

Der Roman "Ins Nordlicht blicken" von Cornelia Franz greift zwei Zeitebenen auf, die fast den gesamten Roman strukturieren und bestimmen. So spielt er einmal vom Frühjahr 2011 bis zum Winter 2011 in Grönland und in Hamburg und dann neun Jahre später ebenfalls in Grönland, wobei sich in den ersten ca. Zweidritteln des Romans zwei Erzähler abwechseln.

In diesem zeitlichen und örtlichen Spannungsfeld erzählt Cornelia Franz die Geschichte des Pakkutaq Wildhausen, einem Inuit mit deutschem Vater und grönländischer Mutter, und des Jonathan Querido, in dessen Rolle Pakkutaq schlüpft. Während im ersten Teil des Romans die beiden Identitäten noch streng getrennt sind, verschmelzen sie im zweiten Teil immer mehr, bis es zu einer Verschmelzung der beiden Persönlichkeiten und einer Akzeptanz eines selbstbestimmten Ichs kommt. Zwischen dieser Polarität zwischen "Ich verkroch mich vor dem Leben, weil ich nicht wusste, in welche Richtung es gehen sollte" (S. 64f) und dem Schluss des Romans "Du bist ein anderer geworden" (S. 273) entwickelt Franz die Suche eines jungen Menschen nach seinem eigenen Ich auf eine nachvollziehbare und gleichzeitig spannende Art und Weise, die gerade Jugendliche anregen und bewegen kann.

Darüber hinaus greift der Roman Fragen und Probleme wie den Klimawandel und das Leben zwischen Tradition und Moderne, zwischen Fremdbestimmung und Selbstbestimmung auf.

Der Roman eignet sich für die Klassenstufen 9 und 10.

Die hier vorgestellten Bausteine - siehe rechte Spalte - stellen keine in sich geschlossene Unterrichtseinheit dar, sondern bieten einzelne Aspekte, die in die eigene Unterrichtsplanung eingebaut werden können.

Alle Seitenangaben beziehen sich auf die Ausgabe der dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. München, 6. Auflage 2015.

Das Material wurde uns freundlicherweise von Herrn Michael Breddin zur Verfügung gestellt.


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Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
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