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Mystery in Geschichte

Das Mystery ist eine konstruktivistische Methode zur Erhellung von Zusammenhängen und Bedingungsgefügen. Über fragmentarische Informationen, die der Schüler erhält, puzzelt er sich ein Gesamtbild zusammen, konstruiert sein Wissen, indem er einzelne Aspekte verknüpft. Der Lernprozess wird hierbei vom Mystery direkt aufgegriffen, indem der Schüler über einzelne Sachinformationen zu Schlussfolgerungen über einen Komplex kommt. Die Methode stammt aus der Didaktik der Geographie und wurde erstmals von David Leat unter dem Motto „Thinking through Geography“ entwickelt (vgl. David Leat (Ed.), Thinking through Geography, Cambridge 1998).

Das Mystery sollte sich dabei immer an einer zentralen Frage orientieren. Mithilfe der Einzelinformationen sollte der Schüler am Ende in der Lage sein, eine Antwort auf diese Leitfrage zu geben – es gibt aber selbstverständlich mehr als eine "richtige" Lösung. Die Schülerinnnen und Schüler erhalten die einzelnen, durchaus widersprüchlichen Informationsfragmente über Kärtchen, mit denen sie ein großes Schaubild/Bedingungsgefüge erstellen können. Außerdem kann man das Mystery durch zusätzliche Hintergrundinformationen ergänzen, die während des Rekonstruktionsprozesses zur Verfügung stehen oder schon im Voraus platziert werden.

Entscheidend beim Mystery ist, dass die Leitfrage von verschiedenen Perspektiven aus auf kontroverse Art reflektiert werden kann. Gerade durch die verschiedenen Lösungsmöglichkeiten offenbaren sich den Schülerinnen und Schülern im Vergleich auch die unterschiedlichen Argumentationsweisen von Problemen, nicht nur deren Ambivalenz. Das Mystery unterstützt auf diese Art bestenfalls nicht nur die Sachkompetenz im Geschichtsunterricht, sondern auch die Frage-, Methoden- und Orientierungskompetenz, indem es neuronale Netze visualisiert.


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Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de

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