Von der Südsee nach Tübingen: das Dilemma der Völkerkunde – Die ethnologische Sammlung des Museums der Universität Tübingen

Methodenvorschlag

Didaktische Hinweise


Das Modul befasst sich in zwei Doppelstunden zunächst mit einzelnen Objekten und der Faszination, die von ihnen ausgeht. Dies soll eine Fragehaltung befördern, mit der sich die Schülerinnen und Schüler im Anschluss mit einzelnen Objekten speziell auseinandersetzt. Im Einzelnen betrifft dies folgende Fragen:

B 6 Malanggan-Schnitzwerk in Friesform, Neuirland (Papua-Neuguinea)

 

• Woher kommen diese Objekte (historisch, geografisch, gesellschaftlich)?
• Welche Funktion haben sie in der jeweiligen Herkunftsgesellschaft?
• Warum sind sie in Tübingen und wie sind sie hierhergekommen?
• Warum wurden die Objekte in Europa gesammelt und welche Haltung verbirgt sich dahinter?
• Warum sind die Objekte immer noch hier? Müssen sie nicht zurückgegeben werden?
• Verbirgt sich dahinter nicht ein Ausdruck von kolonialistischer und/oder rassistischer Haltung?
• Was hat das alles mit mir zu tun?

B 7 Große „Masato“-Gefäße der Shipibo-Conibo aus Peru

 

Die Beantwortung dieser Fragen sollte den Schülerinnen und Schülern in den zwei Doppelstunden des Moduls – zumindest für den Tübinger Kontext – gelingen. Dazu verfolgt das Modul unterschiedliche methodische Annäherungen von Informationstexten über Statistiken und Kommentare bis zum Mystery. Der Radius vergrößert sich dabei zunehmend – ausgehend von Tübingen werden Fragen des kolonialen Erbes in Europa und die Gegenwart von Rassismus und Neokolonialismus angesprochen.
Das Modul ist ausdrücklich der Leitperspektive “Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt“ (BTV) verpflichtet und für die Sekundarstufe II konzipiert.


- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte an der ZSL-Regionalstelle  Tübingen -


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Quelle: https://www.schule-bw.de

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