Macht Stadtluft frei? Leben in der Stadt Konstanz im Mittelalter

Hintergrund

Zeittafel


 

B 2: Rheintorturm in Konstanz. Die mittelalterliche Rheinbrücke grenzte früher an den Turm, daneben verlief die Stadtmauer. Im Hintergrund ist die Spitze des Münsterturms zu erkennen.    

 Um 600: Gründung des Bischofssitzes Konstanz

Davor gab es bereits eine keltische und römische Besiedlung. Eine Kirche an der Stelle des späteren Münsters und die spätere „Leutkirche“ Sankt Stephan bestehen bereits.

600-900:  Der Bischofssitz entwickelt sich.

Der Münsterhügel und die Niederburg werden bis zum See- und Rheinufer besiedelt. Die Bischofshöri südlich der Stadt wird zur wirtschaftlichen Grundlage des Bistums. Stadelhofen entsteht als Vorstadt mit bischöflichen Wirtschaftsgütern. Hier befinden sich Fronhof, Mühle und Gerichtshof.

9. und 10. Jahrhundert: Vom Bischofssitz zur Bischofsstadt

Konstanz ist Hauptsitz der Diözese und Stützpunkt der Kaiser. Es entwickelt sich zum Handelsplatz mit eigener Münzstätte. Die Bischofspfalz wird erbaut, das Kloster Petershausen gegründet.

12. und 13. Jahrhundert: Von der Bischofs- zur Kaufmannsstadt

Konstanz hält enge Verbindungen zu den Staufern. Ein patrizischer Rat entsteht, der eigene Machtbefugnisse erhält (Gesetzgebung, Steuererhebung, Sorge um Spital). Es kommt zu ersten Konflikten mit dem Bischof. Konstanz wird ein bedeutender internationaler Handelsplatz, ist reich, die Sozialstruktur differenziert sich.

14. Jahrhundert: Zeit der Zünfte

Im Konflikt mit dem Bischof übernimmt der Rat zunehmend die politische Macht und wird Reichsstadt, der Bischof bleibt aber mit seinem Hof in der Stadt. Die Macht innerhalb des bisher vom Patriziat kontrollierten Rates wird nach mehreren Zunftaufständen zwischen Zünften und Patriziat aufgeteilt. Die Verwaltung professionalisiert sich, es entstehen ein Gesetzesbuch und eine Vielzahl städtischer Ämter.

(Ausführlichere Informationen zur Stadtgeschichte finden sich auf D 1 – Meilensteine der Konstanzer Stadtentwicklung)

B 3: Konstanz im ausgehenden Mittelalter mit der ältesten erhaltenen Darstellung des Münsters aus der Stadtchronik von Gebhard Dacher, 1472–1476. Das Münster hatte damals noch zwei Türme.


 - Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Freiburg -