Joseph Süß Oppenheimer - ein historischer Kriminalfall und seine Nachwirkungen

Methodenvorschlag

Landesgeschichte/Landeskunde Baden-Württemberg

 Verlaufsplanung mit Materialien

Zeit/
Phase
Inhalte/
methodische Hinweise
Material
G M E
Projektartig in 2 bis 3 Doppelstunden
Einstieg

Der Einstieg erfolgt über ein nach dem Tod Oppenheimers entstandenes Spottporträt. Die Inschrift wirft Fragen nach dem Vergehen und nach dem Grund für die harte Bestrafung des Porträtierten auf (Fragekompetenz). Die Schülerinnen und Schüler werden daraufhin aufgefordert, Überlegungen darüber anzustellen, wie vorzugehen ist, wenn man etwas über diesen historischen Kriminalfall herausfinden will (Methodenkompetenz).

  AB 1 AB 1
Erarbeitung I

Die Fallbeschreibung soll die Lernenden mit der historischen Situation vertraut machen und die Frage aufwerfen, was unter der Urteilsbegründung ("an Herren und Land verübten verdammlichen Mißhandlungen") zu verstehen ist. Die Vorwürfe, die gegen Oppenheimer erhoben wurden, werden im Einführungstext zwar genannt, der konkrete Grund seiner Verurteilung erschließt sich jedoch nicht. Diese Frage soll die Lernenden motivieren Indizien zusammenzutragen, die den Angeklagten entweder be- oder entlasten können.

  AB 2 AB 2
Erarbeitung II

In AB 3 werden die Aufgabenstellung genannt und das Material aufgelistet, das für die Detektivarbeit (Rekonstruktionskompetenz) herangezogen werden kann. Die Schülerinnen und Schüler sollen selbst entscheiden, in welcher Reihenfolge sie die Dokumente einsehen und ob sie alle Schriftstücke heranziehen, um sich ein abschließendes Urteil zu bilden. Einen besonderen Reiz entfalten die Quellen, wenn sie "zum Sprechen gebracht" werden. Das Landesarchiv Baden-Württemberg hat ein Hörbuch herausgebracht, in dem alle in diesem Unterrichtsvorschlag verwendeten Quellen gelesen werden (vgl. Literaturhinweise).

  AB 3

D 1 ,
D 2 ,
D 3

Q 1 - Q 10

AB 3

D 1 ,
D 2 ,
D 3

Q 1 - Q 10

Auswertung/
Problematisierung

Ihr Urteil müssen die Lernenden schriftlich formulieren und nach der Erarbeitungsphase im Plenum präsentieren. Hierbei kommt es nicht nur darauf an, dieses schlüssig zu begründen, sondern sowohl die zeitgenössische Perspektive zu berücksichtigen (Sachurteil) als auch vom heutigen Standpunkt aus zu bewerten und somit den Prozess als politisch instrumentalisiert zu entlarven (Werturteil). Das Schülerurteil kann im Anschluss mit einer Historikermeinung verglichen werden.

  D 4 D 4

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Stuttgart -

letzte Änderung: 2016-06-27