Die Universität Heidelberg als bedeutendes Zentrum des deutschen Humanismus im 15. und 16. Jahrhundert

Methodenvorschlag

Verlaufsplanung mit Materialien

Zeit/
Phase
Inhalte/
methodische Hinweise
Material
G M E
    (G8/G9)
1. Doppelstunde
Einstieg

Den Einstieg in die Unterrichtssequenz bilden einige (idealerweise farbig zu projizierende) Bildimpulse aus Geschichte und Gegenwart der Heidelberger Universität, mit deren Hilfe in einem einleitenden Unterrichtsgespräch 1. zusammengetragen bzw. erarbeitet werden soll, was eine Universität überhaupt ist bzw. worin ihr eigentlicher Zweck besteht, 2. die Einsicht vermittelt werden soll, dass die Universität Heidelberg auf jahrhundertealte Traditionen zurückblicken kann, die teilweise abgebrochen sind (wie z. B. die in Siegel und Zepter greifbare spezifische Rechtsstellung), teilweise aber auch bis heute fortwirken (geistiger Anspruch einer Eliteuniversität) und vor diesem Hintergrund 3. mit den Schülerinnen und Schülern einige übergeordnete Leitfragen entwickelt werden sollen: Wann und warum wurden Universitäten in Europa gegründet? Wann und warum gerade in Heidelberg? Worin bestanden die Eigentümlichkeiten einer spätmittelalterlichen bzw. frühneuzeitlichen Universität im Unterschied zu heute? Welche Fächer konnte man damals studieren? Wieviele Studenten gab es und wie lebten sie? Gab es im 15./16. Jahrhundert bedeutende Professoren und womit beschäftigten sie sich?

AB 1

oder AB 6 am Lernort

 

1.Erarbeitungsphase

Die Grundlage für die selbstständige Erarbeitung dieser Fragen durch die Schülerinnen und Schüler bildet das auf allen Niveaustufen einsetzbare AB 2, wobei M 1 (farbige Übersichtskarte der europäischen Universitätsgründungen ) idealerweise zusätzlich projiziert werden sollte.

AB 2

AB 2

oder
AB 6
am Lernort

AB 2

Besprechung

Die Besprechung der Arbeitsergebnisse erfolgt im Plenum, wobei bei AA 4 ggf. noch einmal auf die Abbildungen von Siegel und Zepter (M3 bzw. M4 auf AB 1) zurückgegriffen werden kann.

     
2. Doppelstunde
Einstieg        
Erarbeitungsphase
Variante A

AB 3 beschränkt sich unter Verwendung vergleichsweise vieler Bildquellen auf kürzere Darstellungstexte, die mittels geschlossener Aufgabenformate oder Zuordnungsaufgaben erarbeitet und dann im Plenum besprochen werden sollen. Darüber hinaus sollen die von den Schülerinnen und Schülern gewonnenen Erkenntnisse zur inhaltlichen Ausrichtung des Studiums im Zeitalter des Humanismus in Kleingruppen produktorientiert aufbereitet und anschließend präsentiert werden.

AB 3

   
Erarbeiungsphase
Variante B

Im Vergleich zu AB 3 stellen die für den arbeitsteiligen Einsatz gedachten AB 4a und 4b höhere Anforderungen im Umgang mit Texten. Relativ eng gefasste Fragestellungen hinsichtlich des von Agricola formulierten Bildungsprogramms (AB 4a) bieten dabei jedoch eine Hilfe. Auch sollte mit Blick auf den sprachlich nicht modernisierten Auszug aus den Universitätsstatuten von 1558 (AB 4b) der Hinweis gegeben werden, dass es nicht primär auf sprachliche Details, sondern v. a. auf die Erfassung der wesentlichen Aussagen ankommt. Die Ergebnisse der Textarbeit sollen von den Schülerinnen und Schülern schließlich in situativen Partnerdialogen kreativ umgesetzt und wechselseitig präsentiert werden.

 

AB 4a

AB 4b

 

Erarbeiungsphase
Variante C

Die höchsten Anforderungen stellen die AB 5a-c, die im Rahmen einer Doppelstunde nur arbeitsteilig bewältigt werden können. Wer mehr Zeit investieren will, kann die Materialien jedoch auch im Sinne eines Lernens an Stationen einsetzen. In jedem Falle setzen längere Texte, anspruchsvollere Operatoren und ergebnisoffenere Arbeitsanweisungen eine gewisse Abstraktionsfähigkeit und ein hohes Maß an Selbstständigkeit voraus. Das Angebot richtet sich von daher auch an Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 10, die bis 2020 noch nach dem Bildungsplan 2004 unterrichtet werden.

   

AB 5a

AB 5b

AB 5c

Alterantive: Lernorterkundung:

Als Alternative zur 1. Doppelstunde kann v. a. mit Schülerinnen und Schülern der Heidelberger Schulen ein Besuch des Universitätsmuseums in Betracht gezogen werden. Mit Hilfe des AB 6 können die Schülerinnen und Schüler aus 5 ausgewählten Übersichtstafeln wesentliche Informationen zur Universitätsgeschichte herausarbeiten und einige Ausstellungsstücke in den geschichtlichen Kontext einordnen. Bei längeren Anfahrten sind Aufwand und Ertrag einer solchen Exkursion allerdings sorgfältig gegeneinander abzuwägen, da es sich bei den Ausstellungsstücken doch hauptsächlich um Faksimile-Reproduktionen von Bild- und Textquellen handelt, die z. T. auch in den vorliegenden Materialien enthalten sind. Von einem Besuch der Ausstellung mit schwächeren Lerngruppen wird abgeraten, da die Bearbeitung der Ausstellungstexte eine Überforderung darstellen kann und die Ausstellungsstücke nicht selbsterklärend sind. Am lohnendsten ist die Durchführung der Exkursion in Verbindung mit den Arbeitsmaterialien zu Niveau M, insofern nicht zuletzt die mit dem Besuch der Ausstellung verbundene Besichtigung des Studentenkarzers zu einer weiteren Beschäftigung mit den Lebens- bzw. Lernbedingungen der Studenten im 16. Jh. motivieren kann.

 

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Karlsruhe -


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Quelle: https://www.schule-bw.de

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