Rastatt - eine Hochburg des Barock

Hintergrund

Zeittafel

um 1084
erste urkundliche Erwähnung "Rastettens" im Hirsauer Codex

1404
Rastatt erhält das Marktrecht; wirtschaftlicher Schwerpunkt: Salz- und Weinhandel, Flößerei.

Wappen

B 4 Seit 1995 das offizielle Wappen Rastatts: links ein roter Schrägbalken auf goldenem Grund (badisches Wappen), rechts die Weinleiter, die schon seit dem 15. Jahrhundert Kennzeichen des Rastatter Wappens war. Die Weinleiter ist eine Tragevorrichtung zum Transport schwerer Weinfässer. Sie weist auf Rastatts Bedeutung als Handelsplatz hin, denn hier, an den günstigen Verkehrswegen Rhein und Murg, wurden Waren schon seit vielen Jahrhunderten umgeschlagen.
© Wikipedia, Jürgen Krause

1683-1699
Großer Türkenkrieg; Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden ist als Oberbefehlshaber (seit 1689) maßgeblich verantwortlich für die Besiegung der lange als "unbesiegbar" geltenden Türken und das Ende der lange währenden Ausdehnung des Osmanischen Reichs; Ludwig Wilhelms reichsweite Verehrung spiegelt sich im Spitznamen "Türkenlouis" wider.

Ludwig Wilhelm

B 5 So ist Ludwig Wilhelm der Nachwelt in Erinnerung geblieben: als erfolgreicher Feldherr. Lithografie um 1820.
© LMZ-BW 330733 (ohne Urheber)

1689
Truppen des französischen "Sonnenkönigs" Ludwig XIV. zerstören im Rahmen des Spanischen Erbfolgekrieges Baden-Baden, den Stammsitz Ludwig-Wilhelms (und auch Rastatt).

1690
Markgraf Ludwig Wilhelm heiratet die hochvermögende fünfzehnjährige Franziska Sibylla Augusta von Sachsen-Lauenburg.

1697-1707
Bau der Rastatter Residenz (zunächst als Jagdschloss, ab 1699 Um- und Neubau zur Residenz)

1705
Rastatt wird Residenzstadt

1707
Markgraf Ludwig Wilhelm erliegt einer eineinhalb Jahre alten Kriegsverletzung

1714
Rastatter Friede: Ende des Spanischen Erbfolgekrieges

1710-1722
Augusta Sibylla, die nach dem Tod ihres Mannes bis 1727 die Markgrafschaft regierte, lässt in Rastatt einige barocke Gebäude erbauen:
1710 Schloss Favorite (Lustschloss in Rastatt-Förch)
1715 Einsiedelner Kapelle
1718 Eremitage im Park von Schloss Favorite (kleines Gebäude zum religiösen oder kontemplativen Rückzug)
1720 Heilig-Kreuz-Kirche (Schlosskirche)
1722 Pagodenburg (Gartenschlösschen unweit der Residenz)

1727
Sibylla Augusta tritt die Regentschaft an ihren ältesten Sohn Ludwig Georg ab

1733
Tod Sibylla Augustas

1756-1764
Bau der Stadtkirche St. Alexander (Grundsteinlegung bereits 1702 unter Ludwig Wilhelm, dann aber keine Fortsetzung des Baus)

 

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Karlsruhe -

letzte Änderung: 2016-12-16