Der Fall Claus – Untersuchungen zum Tod eines zehnjährigen Arbeiterjungen in Württembergs größter Baumwollspinnerei bei Kuchen zur Zeit der Industrialisierung 1870

Hintergrund

Zeittafel


1857:

Gründung der mechanischen Baumwollweberei Staub & Cie. in Kuchen. Schultheiß Theodor Stroehlen unterstützt das Vorhaben und setzte sich dafür ein.

1859:
460 mechanische Webstühle aus England sind in der Fabrik in Betrieb.

1859:
Spinnereibetrieb mit 6780 Spindeln noch im Webereigebäude.

1862/1863:
Planung der Arbeitersiedlung und Bau erster Gebäude.

1862:
Württembergische Gewerbeordnung regelt die Verwendung von Schulkindern unter 18 Jahren in Fabriken.

1863:
Im neuen Webereigebäude laufen 25.340 Spindeln.

Eine Fabrikschule wird eingerichtet.

1867:
Arnold Staub erhält von König Karl von Württemberg das Ritterkreuz des Friedrichsordens; der König besucht im Juni die Fabrik und die Arbeitersiedlung. Im Juli erhält Arnold Staub den „grand prix“ mit Goldmedaille für seine Arbeitersiedlung auf der Weltausstellung in Paris (weitere Preise werden dort zudem an ihn vergeben); im August überreicht  ihm der französische Kaiser Napoleon III. das Ehrenlegionskreuz auf dem  Geislinger Bahnhof.

1870:
Arnold Staub wird Präsident des „Vereins Süddeutscher Baumwollindustrieller“ (bis 1882)

Tod des 10 jährigen Arbeiterjungen Claus in der Spinnerei.

1872:
Deutsche Gewerbeordnung (1869) tritt in Württemberg in Kraft mit Einschränkungen der Kinderarbeit (Mindestalter 10 Jahre, max. 7 Stunden/Tag)


- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Stuttgart -


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