„(…) so sollen dieselben (…) auch friedlich und ruhig beieinander leben und wohnen“ - Biberach zwischen Reformation und Parität

Methodenvorschlag

Didaktische Hinweise


Die Unterrichtssequenz ist für zwei Doppelstunden konzipiert. Ausgehend von der besonderen Situation der Biberacher Stadtkirche beschäftigen sich die Schüler mit der Frage, warum das Miteinander der Konfessionen über Jahrhunderte so schwierig war. Die Schüler setzen sich zum einen mit den Konflikten, die die Einführung der Reformation mit sich brachte (Veränderungen des Kultus, Krieg, Mitsprache im Rat), auseinander. Die zweite Doppelstunde widmet sich den Versuchen, Konflikte zu überwinden und ein Miteinander bzw. friedliches Nebeneinander zu organisieren. Die Unterrichtssequenz greift in beiden Fällen auch auf Ereignisse der europäischen und deutschen Geschichte zurück, die ihren Niederschlag in der Lokalgeschichte Biberachs finden (Augsburger Religionsfriede, Westfälischer Friede).

Die Schüler erkennen dadurch die Zusammenhänge zwischen den politischen Prozessen und der Lebenswelt der Menschen (Reflexionskompetenz). Durch die Auseinandersetzung mit der historischen Besonderheit des Simultaneums, das heute trotz veränderter Lebensumstände immer noch gelebt wird, können die Schüler die historische Bedingtheit der Gegenwart sowie Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Vergangenheit analysieren und bewerten (Orientierungskompetenz).

Schließlich leistet die Unterrichtssequenz einen Beitrag zur Reflexion der Begrifflichkeit von Toleranz und Akzeptanz. Die Thematik macht die Problematik des Miteinanders von Kulturen und Religionen erfahrbar und sensibilisiert die Schüler für einen dialogorientierten und friedlichen Umgang miteinander (Leitperspektiven des Bildungsplans).

 

 


 - Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Tübingen -