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Unsere Buchempfehlung im Mai 2019


Manfred Theisen: Nachgefragt: Medienkompetenz in Zeiten von Fake News
(ab 12 Jahren)
Verlag: Loewe

Manfred Theisen:Nachgefragt: Medienkompetenz in Zeiten von Fake News

Untertitel:Basiswissen zum Mitreden

Verlag: Loewe 2018
Illustratorin: Verena Ballhaus
ISBN-13: 978-3-7432-0161-3
Broschüre : 136 Seiten
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Sachbuch

Medienkompetenz ist seit einigen Jahren ein heiß diskutiertes Thema. Sie beschränkt sich nicht auf das Wissen, wie Geräte bedient werden, sondern auch darauf, Inhalte zu finden, diese intellektuell und emotional zu verarbeiten, sie kritisch zu hinterfragen und einzuschätzen, wie viel Medienkonsum gesund ist. Kinder und Jugendliche müssen also eine Medienkompetenz erlernen, um sich in der digitalen Welt zurechtzufinden, mündige Demokraten zu werden und gesund zu bleiben. „Alarmierend gering ist der Aktivitätslevel der Jugendlichen. Gesundheitsexperten empfehlen mindestens eine Stunde Bewegung am Tag. Das schaffen gerade einmal drei von zehn Jungen und jedes fünfte Mädchen.“ (Studie der TK) Dies zeigt, dass ein Bewusstsein geschaffen werden muss, wie lange die Medien für was und wie genutzt werden.
Wie aber kann Kindern und Jugendlichen Medienkompetenz vermittelt werden und wie lernen sie, Fake News, manipulativ verbreitete, vorgetäuschte Nachrichten, zu erkennen? Eine Möglichkeit bietet das Sachbuch aus der Reihe „Nachgefragt“ des Loewe-Verlags. In dem Band „Medienkompetenz in Zeiten von Fake News“ werden in Frage-Antwort-Montagen Schlüsselbegriffe anschaulich und verständlich erklärt.
Der Politologe, Redakteur und Journalist Manfred Theisen hat in seinem neuesten Werk zu einem hochaktuellen und gesellschaftlich relevanten Thema einen praktischen Zugang gewählt. In sieben Kapiteln geht der Autor auf die Themen Medien, Medienkompetenz und Fake News ein. Zunächst werden Begriffe rund um die Medien geklärt, indem 13 Fragen gestellt werden. Dies vereinfacht das Verstehen, gerade für jüngere Leserinnen und Leser. Im Anschluss wird geklärt, was Fake News sind, wie sie entstehen, aus welchem Grund sie verbreitet werden und welche Ziele sowie Konsequenzen sie haben. Dabei geht Theisen auch auf den historischen Hintergrund ein und bindet Beispiele aus dem aktuellen politischen Geschehen ein.

Der historische Hintergrund wird auf acht Seiten behandelt. Begonnen wird mit Fake News in der Antike, geendet mit dem Vietnam- und Irakkrieg. Für historisch Interessierte ist dies sicher informativ, für jugendliche Leserinnen und Leser im Vergleich zu den anderen Ausführungen sicher zu lang. Wünschenswert wären weiterführende Informationen zum veränderten Mediennutzungsverhalten sowie möglichen Auswirkungen auf das demokratische und gesellschaftliche Zusammenleben.

Auch auf die Themen Populisten, Politik und Medien, Daten und Datensicherheit wird verständlich eingegangen. Im Schlussteil erhält das Buch den Charakter eines Ratgebers. Das Kapitel „Willkommen in Smartphonia“ geht auf die verschiedenen Gefahren der virtuellen Welt ein.
Die Endkapitel beschäftigen sich mit Cyber-MobbingCyber-MobbingMit Cyber-Mobbing, auch Internet-Mobbing, Cyber-Bullying sowie Cyber-Stalking werden verschiedene Formen der Verleumdung, Belästigung, Bedrängung und Nötigung anderer Menschen oder Unternehmen mit Hilfe elektronischer Kommunikationsmittel über das Internet bezeichnet. Wikipedia und Hate SpeechHate SpeechVon Hate Speech, übersetzt Hassrede, spricht man, wenn Menschen abgewertet, angegriffen oder wenn gegen sie zu Hass oder Gewalt aufgerufen wird. Wikipedia. Hilfreich, gerade auch in Bezug auf Referate und GFSGFSGleichwertige Feststellung von Schülerleistungen in der Sekundarstufe I, sind das Glossar und die im Anhang aufgeführten Links und Adressen. Es werden neben Beratungsstellen bei Cyber-Mobbing auch Surftipps zu Seiten gegeben, die Hilfe beim Erwerb einer Medienkompetenz geben sowie Alternativen zur Suchmaschine „google“ und dem Messenger-Dienst „WhatsApp“.

Das Sachbuch eignet sich sowohl für interessierte Jugendliche ab 12 Jahren, als auch für Erwachsene, die sich informieren wollen. Das Thema wird mit seinen verschiedenen Aspekten verständlich dargestellt, positiv ist, dass einzelne Kapitel auch „isoliert“ gelesen werden können, das heißt, der Leser / die Leserin kann sich mit den Aspekten gezielt beschäftigen, die gerade für ihn / sie relevant sind. Möchte man tiefergehende Informationen, muss man weitere Quellen heranziehen, da die insgesamt 66 Fragen auf jeweils ein bis zwei Seiten beantwortet werden. Ein Quellenverzeichnis fehlt leider, sodass der Leser / die Leserin selbst recherchieren muss und nicht immer eindeutig ist, auf welche Studien und Quellen sich genau bezogen wird, was ein Minuspunkt des Buches darstellt.

Es bietet sich an, einzelne Texte auch im Unterricht der Sekundarstufe I, zum Beispiel im Deutsch- oder Politikunterricht einzusetzen, um im Unterrichtsgespräch über die angesprochenen Themen zu sprechen und das eigene Verhalten zu reflektieren. Auch für die (Schul-)Bücherei lohnt die Anschaffung, da es ein gutes Nachschlagewerk zu einem hochaktuellen Thema ist.

Leseprobe

Weitere Informationen auf dem Landesbildungsserver Baden-Württemberg:
Medienbildung und die Handreichung zur Medienrecherche

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Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de

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