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Unsere Buchempfehlung im März 2019


Marit Kaldol: Zweet (ab 14 Jahren)
Verlag: Mixtvision

Marit Kaldol: Zweet

Verlag: Mixtvision 2017
Übersetzerin: Maike Dörries
ISBN-13: 978-3-95854-074-3
Taschenbuch : 204 Seiten
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Roman

Ein Buch, das ganz anders ist als andere Jugendbücher.
Ein Buch, bei dem man zunächst nicht weiß, um was es geht.
Ein Buch, das den Leser bis zur letzten Seite fesselt: Zweet.

Die norwegischen Autorin Marit Kaldhol (*1955) schreibt seit 1983 Bücher und entdeckte als eine der Ersten den Tod als Thema für Jugendliche. In allen Büchern Kaldhols spielen der Tod oder eine Todesbedrohung eine wichtige Rolle, so auch in „Zweet“. Es ist ein tiefgründiger Roman, der wegen des Themas und des Andersseins durchaus Raum im Unterricht der achten und neunten Klassen bekommen kann.
Die Protagonistin Lill-Miriam ist Autistin. Als es nach einem Giftgasalarm zur Schulevakuierung kommt, flüchtet sie verängstigt auf den Dachboden der Schule und begibt sich in die Welt der Bienen, ihren liebsten Insekten. Sie ist begeistert von deren Leben im Schwarm und weiß alles über die Insekten. Im Lauf der Handlung wird deutlich, warum Lill-Miriam so sehr verängstigt ist und sich trotz des Alarms alleine versteckt: Mädchen der Schule haben sie gemobbt und fast getötet. Susan, eine der Täterinnen kommt auch zu Wort, ebenso Ruben, der Lill-Miriam rettete und sich in sie verliebt.

Der Roman verbindet das Anderssein gekonnt mit dem Thema Mobbing und der ersten Liebe. Es ist Maike Dörries gelungen, eine sprachlich ansprechende Übersetzung zu schaffen. Das Buch bietet viele Anlässe zum Sprechen, Schreiben und auch Recherchieren. Die Sprache lädt ein, in einen kreativen Schaffensprozess einzusteigen, denkbar ist auch, den Schülerinnen und Schüler nur Ausschnitte anzubieten, um Leseanreize zu bieten. Lill-Miriam lernt der Leser / die Leserin durch einen Bewusstseinsstrom kennen. Sie spricht lyrisch, in Parataxen und es dauert ein wenig, bis man einen Zugang zu der Sprache gefunden hat, was durchaus für Schüler spannend gestaltet werden kann. Sicher wird man nicht alle Lernenden für das Buch begeistern, da ein Großteil in freien Versen verfasst wurde und der Roman recht handlungsarm ist. Wird sich aber mit Geduld auf das Buch eingelassen, ist es sicher eine Bereicherung für den Unterricht, da es um das immer präsente Thema Mobbing geht und gezeigt wird, zu was dies führen kann und bei Menschen auslöst. Interessant ist auch, dass Opfer und Täter nach der Tat in Bewusstseinsströmen gegenübergestellt werden.


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