Regimentstage der badischen gelben Dragoner 1924/1925 und der „Deutsche Tag“ 1924 in Bruchsal: Zwischen unpolitischer „Kameradschaftlichkeit“ und frühem Nationalsozialismus

Hintergrund

Zeittafel


Verweis: Eine ausführliche historische Kontextualisierung des Moduls findet sich im darstellenden Text (D 1), dort finden sich auch weitere Illustrationen.

 

1914-1918: Erster Weltkrieg, Teilnahme des 21. Dragonerregiments an der West- und Ostfront

B 10 Badischer Dragoner 1914, aufgesessen in feldgrauer Uniform und voller Ausrüstung (Lanze, Säbel, Karabiner)

 

1918: Gründung des Kriegervereins „Stahlhelm“

B 11 Leitspruch Stahlhelm, von unbekannt (Stahlhelm)

 

1918-1923: Zeit der politischen und wirtschaftlichen Instabilität; Aufstände und Putschversuche von rechts und links

 

1918: Novemberrevolution (Aufstände im ganzen Deutschen Reich, Bildung von Arbeiter- und Soldatenräten), Ausrufung der „freien sozialistischen Republik Deutschland“ durch Karl Liebknecht

 

B 12 Novemberrevolution 1918: Revolutionäre Soldaten mit der Roten Fahne am 9. November vor dem Brandenburger Tor in Berlin

 

1919: Der Versailler Vertrag (VV) und insbesondere der Kriegsschuldartikel 231 führten zu einer breiten Ablehnung in Deutschland, nicht nur durch nationalistische Kräfte; ausgehend von der Obersten Heeresleitung wird die „Dolchstoßlegende“ konstruiert – große Teile der konservativen Bevölkerungsteile distanzierten sich von dem republikanisch-demokratischen System von Weimar. Die im VV festgelegte entmilitarisierte Zone, 50 km östlich des Rheins, führte dazu, dass auch die Kasernen in Bruchsal geräumt und das Dragonerregiment aufgelöst wurde.

B 13 „Stab in the Back“, österreichische Postkarte zur Dolchstoßlegende, 1919

 

1920: Kapp-Lütwitz-Putsch

B 14 Kapp-Putsch, Brigade Ehrhardt, Berlin

 

1921-1922: Politische Morde an Finanzminister Erzberger (1921) und Außenminister Walter Rathenau (1922)

 

1923: Nach dem Hitler-Putsch wird die NSDAP verboten, zahlreiche „Tarnorganisationen“, wie z.B. die Deutsche Partei (u.a. in Bruchsal), entstehen.

 

B 15 Hitler-Putsch, Marienplatz

 

1924, 22. Februar: Gründung des republikanischen Kriegervereins „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“, der vor allem von sozialdemokratischen Kriegsteilnehmern getragen wird, die sich im Gegensatz zum „Stahlhelm“ offen für die Republik von Weimar einsetzen.

B 16 Feier zum Verfassungstag 1929, Otto Hörsing (Reichsbanner), Berliner Schloss

 

1924, 4. Mai: Bei der Reichstagswahl am 4.5.1924 tritt der „Völkische Block“ (inkl.: Deutsche Partei) als rechtradikales Sammelbecken an und erhält in Bruchsal überdurchschnittlich viele Stimmen (13,7%, reichsweit: 6,5%).

 

1924, 19.-21. Juli: 1. Regimentstag des 21. Dragonerregiments in Bruchsal

 

1924, 11./12. Oktober: Vertreter der Deutschen Partei organisieren einen „Deutschen Tag“ in Bruchsal, offiziell ebenfalls zum Zwecke des Kriegsgedenkens.

 

1925, 6./7. Juni:  2. Regimentstag des 21. Dragonerregiments in Bruchsal; im Mittelpunkt steht die Enthüllung des Dragonerdenkmals (Viktoriaanlage) durch die ehemalige Großherzogin Hilda, vor Kriegsende „Chefin“ der Dragoner.

B 5 Veteranen des 2. Badischen Dragoner-Regiments Nr. 21 bei der Einweihung des Kriegerdenkmals in der Viktoriaanlage 1925


 - Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Karlsruhe -


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