Hintergrund

Bedeutung

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Das Jahr 1968 gilt als Symbol für eine Zeit des Umbruchs. Dabei ist die Studenten- und Jugendrevolte am Ende der 60er-Jahre ein internationales Phänomen. Überall auf der Welt ereignen sich Revolten: in Berlin, Frankfurt, München, in Paris, Washington, … - aber was passierte im kleinstädtisch geprägten Oberschwaben? Die Fokussierung auf die Metropolen führte dazu, dass wissenschaftlich kaum aufgearbeitet ist, wie sich der Unmut der Jugend auch in der Provinz artikulierte.

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B 7 , Wirtschaftswunder in Oberschwaben; B 9 , Ravensburger Demo gegen die Notstandsgesetze von 1968         

Auch in Oberschwaben entstehen im Frühjahr 1968 APO-Gruppierungen und es kommt u.a. in Biberach, Ravensburg, in Lindau und in Überlingen zu Protestaktionen einer politisierten Jugend. Im eher konservativ und weitgehend katholisch geprägten Oberschwaben war das Hauptthema der antiautoritäre Protest, also die Auseinandersetzung mit den bestehenden, ‚falschen‘ Autoritäten und dem tatsächlichen oder vermeintlichen Nach- und Weiterwirken des Nationalsozialismus in der bundesrepublikanischen Politik und Gesellschaft. Die Frage der sexuellen Befreiung spielte hingegen in Oberschwaben kaum bis gar keine Rolle. Getragen werden die Proteste v.a. von Schülern und Studierenden. Die breite Bevölkerung reagierte darauf vorwiegend mit Ablehnung oder Nichtbeachtung, im besten Fall mit väterlichem Wohlwollen.

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B 1 , Schülerzeitschrift Venceremos Nr.4

In der Entstehung alternativer Milieus, linker Kneipen, Programmkinos oder Frauen- und Jugendzentren kann man direkte Folgen der ‚68er‘ erkennen. Ferner wurde Oberschwaben und vor allem das Allgäu in den 70er Jahren zu einer beliebten Region für Aussteiger. Vielmals begann damit auch hier der Einstieg in den Bio-Landbau.

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte an der ZSL-Regionalstelle Tübingen -