Die Illenau - "Ein wahres Schloss für Irre?"

Methodenvorschlag

Verlaufsplanung mit Materialien

Zeit/
Phase
Inhalte/
methodische Hinweise
Material
G M E (G8/G9)
1. Doppelstunde
 Einstieg

Im Einstieg beschreiben die Schülerinnen und Schüler zuerst die Abbildung (Fotografie der Illenau). Die beiden Textimpulse bleiben zunächst verdeckt. Im folgenden Unterrichtsgespräch werden Hypothesen zur Bedeutung des Gebäudes gesammelt. Es kann auch danach gefragt werden, welche Personen oder Personengruppen dort in der Vergangenheit gelebt haben könnten. Unter Hinzunahme der beiden Textimpulse kann daraus die Leitfrage "Die Illenau - Ein wahres Schloss für Irre"? (Tafelanschrieb) formuliert werden. 

 AB 1 AB 1 AB 1
 Erarbeitung 1 Lageplan der Illenau

Nach der Hinführung sollen die Schülerinnen und Schüler in Einzel- oder Partnerarbeit zentrale Informationen eines Situationsplans der Illenau aus dem Jahr 1865 analysieren. Darüber hinaus erfordert das Differenzierungsangebot sowohl für das G-/M- als auch für das E-Niveau eine selbstständige Internetrecherche, die auch als Hausaufgabe im Anschluss an die 1. Doppelstunde gestellt werden kann.

 AB 2a AB 2a AB 2b
 Erarbeitung 2 Therapievorstellungen Rollers

In einem ersten Arbeitsauftrag vergleichen die Schülerinnen und Schüler die Lebensbedingungen von psychisch kranken Menschen vor und nach dem 18. Jahrhundert. Schlagworte sind im Sinne einer Differenzierung im Text für das G-/M-Niveau fett hervorgehoben. Im Anschluss erfolgt die gemeinsame Sicherung der Ergebnisse (z.B. in Form einer Tabelle) sowie die Erarbeitung der reformpsychiatrischen Therapievorstellungen Christian Friedrich Wilhelm Rollers anhand einer Zitatwolke. Die Bewertung der Therapievorstellungen wird für das G/M-Niveau durch eine Starthilfe vorentlastet. Im E-Niveau erfolgt optional eine zusätzliche Analyse der Zu- und Abgänge in der Illenau in den ersten Jahren nach ihrer Gründung (1842-1864). Hieran kann optional erörtert werden, inwiefern die Therapieansätze Rollers als Erfolg zu werten sind.   

AB 3a AB 3a  AB 3b
 Auswertung Reflexion/Transfer

Auf Grundlage der bisherigen Arbeitsergebnisse kann sowohl die im Einstieg formulierte Leitfrage beantwortet als auch im Sinne eines Transfers die Angemessenheit von Bezeichnungen für eine geplante Sonderausstellung zur Geschichte der Illenau überprüft werden. Optional können zum Abschluss eigene Vorschläge gesammelt werden (Schülerinnen und Schüler als Akteurinnen und Akteure der Geschichtskultur/Public History).

 AB 4 AB 4  AB 4 
2. Doppelstunde
 Einstieg

Mithilfe des Bildimpulses (Selbstporträt Carl Sandhaas), den die Schülerinnen und Schüler zunächst beschreiben, sowie der beiden Textimpulse wird die Leitfrage „Zeitzeuge Carl Sandhaas – „ein närrischer Moler“?" entwickelt.

AB 5 AB 5  AB 5
 Erarbeitung 1 Carl Sandhaas-Mystery 

Im ersten Teil dieser Erarbeitungsphase sollen die Schülerinnen und Schüler ein Wirkungsgefüge (Mystery) mithilfe von Mystery-Karten zur Lebensgeschichte des Künstlers Carl Sandhaas in Gruppenarbeit erarbeiten. (Zur Mystery-Methode siehe: Mystery 1 und Mystery 2) Die Gruppen präsentieren im Anschluss ihre Ergebnisse. Hier kann sich eine Methodenreflexion anschließen, die danach fragt, nach welchen Kriterien die Gruppen ihr Mystery erstellt haben und welche Ordnung diesem somit zugrunde liegt (z.B. nach Oberbegriffen/Kategorien, Kausalitäten, Symbolen). Als Zwischenfazit sollte die Leitfrage zunächst beantwortet werden. Welche Indizien sprechen dafür bzw. dagegen, den Künstler Carl Sandhaas als „närrisch“ zu bezeichnen?

AB 6 AB 6  AB 6
 Erarbeitung 2  „Närrischer Moler“ 

In der zweiten Erarbeitungsphase soll anhand eines Historikertextes (Martin Ruch) der Konstruktcharakter von wertenden Zuschreibungen wie „verrückt“ oder „närrisch“ und die damit verbundene Zeit- und Standortgebundenheit erarbeitet werden. Im E-Niveau wird das Fallbeispiel in einen größeren historischen Kontext (48er Revolution) eingeordnet.

AB 8 ist eine Vertiefung für das M- und E-Niveau. Zur Förderung der Methodenkompetenz (schriftliche Quelle analysieren am Beispiel eines Briefes) kann hier der Drohbrief Carl Sandhaas‘ an den Haslacher Bürgermeister (Februar 1843) analysiert werden.

AB 7a

AB 7a

 

 

 

AB 8 

AB 7b

 

 

 

AB 8 

 Auswertung Die Leitfrage wird unter Einbezug der in Erarbeitung 1 und insbesondere 2 gewonnenen Ergebnisse im Plenum diskutiert. Das Ergebnis kann optional in Form eines Tafelanschriebs gesichert werden.       

 


- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Freiburg -

 


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