Historisches Lernen mit der actionbound-app: Die Revolution von 1848/49 in Freiburg

Methodenvorschlag

Didaktische Hinweise


In zwei Doppelstunden wird das Thema " Die Revolution 1848/49 in Freiburg" als Abbild des Wechselspiels der Ereignisse im Deutschen Reich anhand der regionalen Ereignisse in Freiburg dargestellt. Im Zentrum der ersten Doppelstunde steht mit einem biografischen Zugang die Familie von Rotteck. Ihre Mitglieder besetzten Mitte des 19. Jh. wichtige politische und wissenschaftliche Ämter in Freiburg. In ihr bildete sich das politische Spektrum des Liberalismus ab, womit sie auch stellvertretend steht für die Handlungsalternativen, die die Menschen ergreifen konnten bzw. ergriffen. Auch deren persönliche Folgen nach dem Scheitern der Revolution finden ihren Widerhall in der Familie von Rotteck. Damit kann der regionale Bezug entscheidend bei der „Entwirrung“ der Ereignisse helfen.

Zur Verdeutlichung dessen dient die zweite Doppelstunde, die sich in einem Stadtrundgang den für die Revolution in Freiburg relevanten Orten der Innenstadt widmet. Damit werden nicht nur die von Rottecks ergänzt und eingeordnet in das Spektrum weiterer Protagonisten der Revolution, sondern die Ereignisse werden am historischen Ort erfahrbar gemacht. Das Ziel besteht darin, aus den vielen kleinen Puzzleteilen der Revolution einen Ablauf und Überblick zu erstellen, der mittels des Rundgangs konkretisiert wird.
Somit besteht die erste Hälfte des Unterrichts in einem theoretischen, auf den innerschulischen Unterricht bezogenen Zugang zu dem Thema mit Hilfe konkreter Materialien. Die zweite Hälfte besteht in einem Stadtrundgang, der einen außerschulischen Bezug herstellt.

Lernziel eines möglichen vorbereitenden Unterrichts:
Die Schülerinnen und Schüler begreifen die Revolution 1848/49 in ihrer Komplexität und können zu ihren Errungenschaften, aber auch Problemen begründet Stellung nehmen. Dazu können die Schülerinnen und Schüler vorentlastend die Ereignisse des Vormärz benennen und beschreiben (siehe Vertiefung). Davon ausgehend ist es Ziel dieses Moduls, den Schülerinnen und Schülern die drei bzw. vier ausschlaggebenden politischen Strömungen nahe zu bringen, um ein Verständnis für die weiteren politischen Entwicklungen herzustellen. Ein weiteres Lernziel besteht darin, die Errungenschaften der Revolution zu vermitteln, aber auch deren Bedeutung und langfristige Wirkung einordnen zu können. Andererseits geht es darum, die Gründe für ihr Scheitern zu verstehen und letztendlich die Frage zu bedenken, welche Fehler gemacht wurden bzw. was hätte anders gemacht werden müssen. Damit einher geht die – zugegebenermaßen polarisierende Frage - ob bzw. inwiefern alles umsonst war und was das Scheitern für die weitere Entwicklung Deutschlands bedeutete (letzteres siehe Vertiefung).

Letztendlich wird den Schülerinnen und Schülern verdeutlicht, dass sich die „großen“ Ereignisse im Regionalen niederschlugen und von diesem gespiegelt wurden. Mit diesem letzten Lernziel wird Empathie und die Fähigkeit des „sich Hineinversetzen“ in die Menschen des 19. Jh. geschult sowie die Erkenntnis, dass wir alle sowie unsere Umgebung und Lebenswelt Teil der Geschichte sind.

Hinweise zur Differenzierung

1. Festlegung eines „minimalen“ Inhalts zur Leitfrage
2. Horizontale Differenzierung des Basismaterials in die drei Niveaus des Bildungsplanes für allgemeinbildende Schulen:
E (Erweiterung), M (Mittel) und G (Grundlage/Grundstufe)

1. Vertikale Unterscheidung in:
Basismaterial – für alle verpflichtend,
Erweiterungsmaterial – für die höheren Niveaus ergänzend und
Zusatzmaterial – flexibel in allen Niveaus je nach Bedarf einsetzbar.

Differenzierung von AB 2 und 3 der ersten Doppelstunde:
Die Textempfehlung für das G-Niveau sind normal gedruckt, die Ergänzungen für das M- und E-Niveau kursiv gedruckt, wobei schwere Begriffe unterstrichen wurden. Diese wurden für das G-Niveau in Fußnoten angegeben, für das M-Niveau empfiehlt sich, diese wegzulassen oder mündlich zu erklären und lediglich im E-Niveau sollte der vollständige Text mit normalem, kursivem und unterstrichenem Druck eingesetzt werden.
Eine zusätzliche Differenzierung besteht darin, dass der Text des AB 2 länger gehalten ist als der des AB 3. Dafür sind beim G-Niveau des AB 3 drei schwere Begriffe enthalten, die in Fußnoten ausgeführt wurden. Zusätzlich kann die Lehrkraft noch eine Erklärung der „Badischen Ständeversammlung“ als Differenzierungsmöglichkeit verwenden.



 

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Freiburg -