Die Romantik erschafft sich ihr eigenes Schloss - das Phänomen „Lichtenstein“ zwischen Literatur, Historismus und bürgerlicher Identität Württembergs

Hintergrund

Bedeutung


Ein Beispiel der württembergischen Romantik

Das Schloss Lichtenstein ist steingewordener Historismus: Angeregt vom 1826 erschienenen und späteren Erfolgsroman „Lichtenstein“ hat Graf Wilhelm von Württemberg die Vorstellungen des 19. Jahrhunderts mithilfe der Baumeister Heideloff und Rupp in Stein gefasst und damit die Vorstellungen von vielen Generationen zum Mittelalter geprägt und überprägt. Der Mythos vom Lichtenstein als sichtbares überirdisches Symbol für Württemberg (gepaart mit der zunächst unsichtbaren unterirdischen Nebelhöhle) band das Interesse von Generationen von bürgerlichen Württembergern im 19. Jahrhundert. Die gefühlte Nähe zum Königshaus und die Heimatliebe zur Schwäbischen Alb bekamen hier ein gemeinsames Ventil: In Festen, Festspielen, häuslicher Lektüre und sonntäglichen Wanderungen war es möglich, dieses Gefühl nach außen zu zeigen und die regionale Verbundenheit zu demonstrieren.

Schloss Lichtenstein. Montage aus 10 Bildern
Adressseite: Original-Eigentum Gebr. Metz, Tübingen.

Private Sammlung Inge Nunnemacher

 


 - Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Tübingen -