Das Schicksal des Adolf H. - Die (land-)jüdische Gemeinde und Gedenkstätte PKC Freudental mit besonderem Blick auf die Zeit des Nationalsozialismus. Ein Zugang über Quellen, Actionbound und Gedenkstättenbesuch

Hintergrund

Bedeutung


Die Institution PKC Ehemalige Synagoge Freudental in der Nähe von Bietigheim-Bissingen/ Raum Stuttgart versteht sich als „Schul“ gegen Antisemitismus, wobei der Ort Freudental eine überregionale Bedeutung für das württembergische Landjudentum hatte. Und dies in mehrfacher Hinsicht.

Der hohe Anteil der jüdischen Bevölkerung lässt Freudental im 18. Jahrhundert zu einem „Mittelpunkt kulturellen religiösen Lebens der Juden im württembergischen Unterland“ werden (Bez.u.a .: Friedhof Freudental).

 

Jüdischer Friedhof Freudental © PKC Freudental

B 9, Jüdischer Friedhof Freudental © PKC Freudental 

 

Weiterhin ist eben der jüdische Friedhof Freudental mit seiner über 200-jährigen Tradition und seiner Ikonographie ein Bespiel für ein blühendes Judentum. Allerdings ist auch die Schändung 2009 eine der massivsten Schändungen jüdischer Friedhöfe in Deutschland.

Im Sinne eines zivilgesellschaftlichen Engagements hat das Gebäude seine Bedeutung als eine der ersten Synagogen, die durch zivilgesellschaftliches Engagement vor dem Abriss bewahrt wurde.

Dabei fungiert das PKC auch als Herausgeber der Freudentaler Blätter und hat damit mit den über den Ort hinauswirkenden Publikationen eine hervorragende Informations- und Datenlage bereit gestellt. Für die NS-Zeit sind hier besonders die Forschungen von Steffen Pross bedeutsam.

Zudem bietet der Ort mit seinen kurzen Wegen, seiner guten und einheitlichen Beschilderung der jüdischen Wohnhäuser und dem PKC (ehemalige Synagoge, neben dem „Judenschlössle“) und den Möglichkeiten, Lerngänge, gesellschaftliche Diskussionen und historische Erkundungen didaktisch zu begleiten, außerordentliche Möglichkeiten.

Schließlich ist die didaktische Dimension aktuell – wie man am Schwerpunktthema der 23. Tagung für Archivpädagogik 2022 mit dem historisch-biographischem Zugang (hier der jüdische Jugendliche Adolf Herrmann) und der politisch gewollten Zuwendung des Unterrichts zur Gedenkstättenkooperation in Baden-Würrttemberg (Gemeinsame Erklärung zur Förderung von historisch-politischer Bildung an außerschulischen Geschichtsorten in Baden-Württemberg 2021) erkennen kann.

 

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte an der ZSL-Regionalstelle Stuttgart -


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Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de

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