Das Schicksal des Adolf H. - Die (land-)jüdische Gemeinde und Gedenkstätte PKC Freudental mit besonderem Blick auf die Zeit des Nationalsozialismus. Ein Zugang über Quellen, Actionbound und Gedenkstättenbesuch

Methodenvorschlag

Didaktische Hinweise


Diese Unterrichtseinheit ist erst einmal am Gedenkort PKC Ehemalige Synagoge Freudental in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit einsetzbar. Da Actionbound als interaktiver Guide bewusst nicht nur schulische Inhalte bewirbt, ist die Einheit öffentlich und auch außerhalb des Schulzusammenhangs abrufbar (z.B. für interessierte Laien) und stellt somit ein grundsätzliches Angebot für gesellschaftliche Gruppen dar. Beide Actionbounds werden von der Gedenkstätte Freudental schon entsprechend eingesetzt und angeboten. Da viele Aufgaben Gruppenaktionen erfordern, ist das Aufteilen der Gesamtgruppe in 3-4er-Teams sinnvoll. Die App Actionbound muss vorher (kostenfrei) heruntergeladen werden und ein Downloaden der Medien im W-LAN-Bereich ist zu empfehlen. Pro Team gibt es ein maßgebliches Spielgerät/ privates Mobiltelefon, bei dem Einsatz von Schulgeräten ist zu klären, inwieweit die Einstellungen die Berechtigungen beinhalten. Beim Absenden der Ergebnisse ist darauf zu achten, dass die Ergebnisse an den Spielleiter/ die Lehrkraft geschickt werden (vgl. Mail-Adresse vermitteln!).

Innenansicht/ Türsturz PKC Freudental © PKC Freudental

B 2, Innenansicht/ Türsturz PKC Freudental

 

Inhaltlich ist das Material in zwei getrennte Einheiten aufgesplittet. Eine Kombination ist möglich und intendiert. Die erste Einheit „Ehemalige Synagoge Freudental“ ist ein Bound innerhalb der - nur in Verbindung mit der Gedenkstätte live zugänglichen – ehemaligen Synagoge. D.h. für das Betreten ist ein vorheriger Kontakt mit der Gedenkstättenleitung nötig. Inhaltlich geht es um zentrale Kennzeichen einer landjüdischen Gemeinde und die religiösen Grundlagen. D.h. dieser Actionbound ist auch für den fächerverbindenen Unterricht (Geschichte/ Religion) oder alleinig im Fach Religion sinnvoll und ab der 7. Klassenstufe einsetzbar. Die besondere Situation in der Endphase der Freudentaler Gemeinde kommt eher positiv in den Blick und ermöglicht Einblicke in die letzte Phase funktionierenden Landjudentums über eine Fotoserie (Last summer). Der jugendliche Adolf H. kommt mit seiner jüdischen Sozialisation an verschiedenen Stellen vor. Der Zeitbedarf hier ist etwa 60-90 Minuten.

 

Adolf Herrmann 1938, aus: Steffen Pross: Adolf – Bruchstücke einer deutschen Jugend. Freudental 2015 (= Freudentaler Blätter 9). S. 29 © PKC Freudental, vgl. B4

B 5, Adolf Herrmann 1938, aus: Steffen Pross: Adolf – Bruchstücke einer deutschen Jugend. Freudental 2015 (= Freudentaler Blätter 9). S. 29, vgl. B 4

 

Die zweite Einheit „Mit Adolf H. auf dem Schicksalsweg jüdischer Bürger*innen“ stellt Freudentals Geschichte als jüdische Landgemeinde, aber besonders die Zeit des Nationalsozialismus und der Repression aus exemplarischer lokalhistorischer und biographischer Sicht (jüdischer Jugendlicher Adolf H. als „Begleiter“) dar. Dabei werden bewusst immer wieder reflektierende und aktualisierende Aspekte (bei der Bewertung) eingeflochten. Der Zeitbedarf ist vor Ort 90-120 Minuten, durch die längeren Laufwege sowie die (integrierte) Kurzführung auf dem Friedhof ggf. länger.

Beide Einheiten schließen mit Reflexionen im Plenum, der Einsatz von beiden Bounds außerhalb des Gedenk-Ortes, z.B. im eigenen Schulraum, ist möglich. Die angebotenen Materialien sind Begleitmaterialien, die eingesetzt werden können, jedoch nicht müssen. Beide Bounds sind papierlos einsetzbar, gerade zur Sicherung des Gelernten können die angebotenen Arbeitsblätter sinnvoll sein.


- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte an der ZSL-Regionalstelle Stuttgart -


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