Der Neuaufbau Pforzheims nach 1945

Hintergrund

Bedeutung

In den letzten Jahren sind die Folgen der Zerstörung der deutschen Städte im Zweiten Weltkrieg breit diskutiert worden. Für die Städtelandschaft in Deutschland ist diese Zäsur bis heute prägend und führte zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Art und Weise wie Leben in einer Stadt städtebaulich gestaltet werden soll.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stand für viele europäische Architekten und Stadtplaner fest, dass hier ein Neuanfang getätigt werden müsse.

Die Aussagen des Hamburger Architekturprofessors Jörn Düwel in einem Interview mit der Zeitung „Die Welt“ verdeutlichen dies exemplarisch:
„Ohne Zweifel, die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg war ein „verkappter Segen“. Beispielsweise kommentierten Städtebauer in Coventry mit dieser Bemerkung die Folgen deutscher Luftangriffe. Heute irritiert uns, dass der Verlust des Alten keine Trauer auslöste, sondern offenbar ein Gefühl der Befreiung. Damals war Altstadt gleichbedeutend mit Enge, Schmutz und Verwahrlosung. Doch obwohl das „historische Fetzenkleid“ allgemein stigmatisiert war, war es kaum loszuwerden.“
(zitiert nach: www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article141612052/Zerstoerung-der-Staedte-war-verkappter-Segen.html).

Das vorliegende Modul verdeutlicht am Beispiel Pforzheims, einer der am meisten zerstörten Städte Deutschlands im Zweiten Weltkrieg, welche Entscheidungen kommunale Entscheidungsträger und Stadtplaner in den 50er, 60er und 70er Jahren trafen.  Hier lässt sich exemplarisch die Diskussion dieser Jahrzehnte an einem regionalgeschichtlichen Beispiel nachverfolgen. Als Vergleich wird mit Nürnberg eine Stadt vorgestellt, die städtebaulich auf Wiederaufbau statt Neubau setzte. Im Vergleich und in der Diskussion mit den Schülern lässt die Bedeutung städtebaulicher Konzepte für die Lebenswelt der Schüler aufzeigen. Auch die Entwicklung und Rolle des Denkmalschutzes im Spannungsfeld zwischen Neuaufbau und Erhalten wird aufgezeigt und regionalgeschichtlich grundiert.

Lizenz B 22, Wahlplakat Bündnis 90 / Die Grünen

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Karlsruhe -