Einmal Nazi - immer Nazi? Der Schorndorfer Lederfabrikant Hermann Röhm

Hintergrund

Zeittafel


 21.11.1891

Geburt Hermann Röhms in Kirchheim unter Teck.

 

1906

Mittlere Reife und Beginn einer kaufmännischen Lehre.

 

1909

"Technischer Kaufmann in der Schuh- und Lederfabrikation".

Anstellung als Lohnbuchhalter in Sontheim/Heilbronn.

 

1914-1918

Kriegsdienst als Feldinspektor.

 

1919

Heirat seiner Großcousine Elisabeth Pfander.

Anstellung in der Lederfabrik Neumünster, später Ernennung zum Direktor.

 

1927

Leitung der "rheinischen Lederfabrik" in Eschweiler

Übernahme der ehemaligen "G.Schmid Lederfabrik" in Schorndorf, als "Hermann Röhm Lederfabrik, Schorndorf".

 

1930

Aufgabe der Leitung der "rheinischen Lederfabrik" und Rückkehr nach Schorndorf, um dort seine eigene Lederfabrik zu leiten.

 

1933-1945

Hermann Röhm wird Mitglied in verschiedenen NS-Organisationen:

ab 01.05.1933 Eintritt in die NSDAP

ab 1934 Mitglied im DRK

ab 1939 Zellenleiter

von 1936-1940 förderndes Mitglied der Allg. SS

ab 1933 Mitglied in der DAF

ab 1938 Mitglied in der NSV

ab 1934 Mitglied im NS-Reichskriegerbund

 

1945

Hermann Röhm verhinderte die komplette Sprengung der Remsbrücke an der Stuttgarter Straße.

Hermann Röhm ließ die US-amerikanischen Truppen über die Brücke auf seinem Firmengelände nach Schorndorf einmarschieren.

Hermann Röhm versteckte noch am Ende des Krieges russische Kriegsgefangene.

Kurz nach Kriegsende reicht Hermann Röhm zweimal einen Fragebogen zur Entnazifizierung bei der amerikanischen Militärregierung ein (03.08. und 20.11.).

15.11. Entlassung aus seiner Firma durch die amerikanische Militärregierung.

 

1946

Kurzzeitig wird Hermann Röhm wieder Betriebsleiter seiner Firma.

 

12.04.1946

Erneute Entlassung aus seinem eigenen Betrieb.

 

18.09.1946

Antrag Hermann Röhms auf Durchführung eines  "Verfahrens auf Grund des Gesetzes zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus" an die Spruchkammer von Schorndorf.

 

29.09.1947

Urteil des Spruchkammerverfahrens wird rechtsgültig. Hermann Röhm wird als "Mitläufer" eingestuft. Zahlung eines Sühnebetrags von 2000 RM und Zahlung der Prozesskosten in Höhe von 34.005 RM.

 

1950er Jahre

Ab Mitte der 1950er Jahre erfolgt der Niedergang der Gerbereien in Deutschland.

 

07.09.1964

Hermann Röhm stirbt an den Folgen einer Lungenentzündung.

 


- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte an der ZSL-Regionalstelle Schwäbisch Gmünd -


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