Die Burg Hohenbaden

Hintergrund

Bedeutung

Durch die Beschäftigung mit der Burg Hohenbaden können die Schülerinnen und Schüler eine aufgrund ihrer baulichen Dimensionen und Lage ganz besonders beeindruckende Burganlage kennenlernen und typische Wesensmerkmale und Bestandteile einer mittelalterlichen Burg entdecken.


Darüber hinaus wird am Beispiel Hohenbadens sehr deutlich, dass Burgen mehrere Ausbaustufen durchlaufen konnten und im Spätmittelalter nicht rasch ihre Funktion verloren. So diente Hohenbaden den Markgrafen von Baden noch im 15. Jahrhundert aufgrund der zuvor vorgenommenen Modernisierungen und der Errichtung des imponierenden Bernhardsbaus als Residenz und bis ins 16. Jahrhundert hinein als repräsentativer Witwen- und Alterssitz.


Noch eine größere Anpassungsfähigkeit zeigte beispielsweise das Heidelberger Schloss, das von den Pfalzgrafen in der Frühen Neuzeit nicht nur zu einer prächtigen Residenz, sondern auch zu einer den militärtechnischen Neuerungen der Zeit begegnenden Befestigungsanlage ausgebaut wurde.
Besondere Bedeutung gewinnt die Burg Hohenbaden dadurch, dass es sich bei ihr um die namengebend Stammburg der Markgrafen von Baden handelt, um die herum es den Markgrafen von Baden, die ursprünglich auf der Limburg bei Kirchheim an der Teck ansässig waren, gelang, ein Territorium aufzubauen. Insofern kann die Burg Hohenbaden mit der Burg Wirtenberg, mit der Burg Hohenzollern oder der Burg Fürstenberg verglichen werden.


Schließlich lässt sich anhand der Burg Hohenbaden noch aufzeigen, dass in der Frühen Neuzeit eine Höhenburg trotz aller Modernisierungen den fürstlichen Repräsentationsansprüchen nicht mehr genügen konnte: Der Hochadel gab die Höhenburgen als Residenzen auf und bevorzugte als solche in Städten gelegene Renaissance-Schlösser. Im Fall der Markgrafen von Baden erfolgte 1479 die Verlegung der Hofhaltung von der Burg Hohenbaden ins Neue Schloss auf dem Florentinerberg unmittelbar über Baden-Baden, in der Grafschaft Württemberg wurde bereits im 14. Jahrhundert die Stammburg Wirtemberg zugunsten des Alten Schlosses in Stuttgart als Residenz aufgegeben.

 

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Karlsruhe -