Stadt im Mittelalter am Beispiel Villingen

Methodenvorschlag

Verlaufsplanung mit Materialien

Zeit/
Phase
Inhalte/
methodische Hinweise
Material
G M E
1. Doppelstunde
Einstieg

Konfrontierung mit dem Unterrichtsgegenstand

Die Schülerinnen und Schülerinnen beschreiben eine Darstellung des mittelalterlichen Villingen (mögliche Beschreibungsinhalte: Stadtmauer, Stadttore, Wehrtürme, geordnete Bebauung, Kirche, umzäunte Gebiete vor der Stadtmauer, die Stadt als eigene Welt) (UG). In einem kurzen vertiefenden Gespräch könnte auf Funktionen der Stadt wie Schutz, gemeinsames Leben (wirtschaften, arbeiten, wohnen...) eingegangen werden. Die Ergebnisse der Beschreibung und der Vertiefung könnten an der Metaplanwand gesammelt werden, so kann im Verlauf der Einheit immer wieder auf die ersten Beschreibungen/ Gedanken Bezug genommen werden.

Entwicklung der Leitfragen für die kurze Einheit (UG):

Wie ist die Stadt Villingen entstanden bzw. wie hat sich die Stadt entwickelt?

Wie ist die Lebenswelt im mittelalterlichen Villingen?

Wie sind die Machtverhältnisse im mittelalterlichen Villingen?

Welche Bedeutung/ Funktion hat die Stadt für die mittelalterliche Gesellschaft?

B 1
EA1/PA1

Textarbeit/ Quellenarbeit: Marktrechtsverleihung von 999

Die Schülerinnen und Schülerinnen lesen zunächst den übersetzten und gekürzten Quellentext. (EA) Da der Text für die Schülerinnen und Schülerinnen nicht einfach zu verstehen ist, wird im Anschluss an die Lektüre auf allen drei Niveaustufen das Textverständnis überprüft. Eine alternative Möglichkeit für Schülerinnen und Schülerinnen auf G-Niveau könnte die Methode Leseduett sein, dieSchülerinnen und Schüler lesen den Text im individuellen Tempo, ist die individuelle Lektüre beendet kommt der jeweilige Schüler/die Schülerinnen nach vorne und wartet auf den nächsten oder die nächste und bildet ein Partnerteam. Im Partnerteam werden dann die Verständnisfragen bearbeitet und im Plenum besprochen.

AB 1a

AB 1b

AB 1c
PA2

Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich in Partnerarbeit vertiefend mit der Marktrechtsverleihung vom 29. März 999. Auf G- und M-Niveau wird in kleineren Schritten vorgegangen. Zunächst beschreiben die Schülerinnen und Schüler, was heute z. B. auf dem Wochenmarkt gemacht wird. Ausgehend von dieser Beschreibung können die Schülerinnen und Schüler die Bedeutung des Marktrechts für Graf Berthold erschließen. In diesem Zusammenhang ist der Begriff Zoll wichtig, dieser wird kurz erläutert und die Schülerinnen und Schüler reflektieren darüber, was das Zollrecht dem Grafen an Nutzen bringt. Schülerinnen und Schüler, die auf E-Niveau arbeiten, nähern sich auf kreative Weise der Bedeutung des Markt- und Zollrechts.

AB 1a AB 1b AB 1c
GA1

Stadtrundgang im Klassenzimmer/ bauliche Merkmale einer mittelalterlichen Stadt

AB 2a

 

AB 2b
AB 3a

AB 2b
AB 3b

  Im nächsten Schritt unternehmen die Schülerinnen und Schüler einen Stadtrundgang durch Villingen, hierbei setzen sie sich mit Bauwerken, Plätzen, Straßen etc. auseinander, die typisch für eine mittelalterliche Stadt sind. Die Klasse wird in sechs Gruppen aufgeteilt (Münster, Rathaus, Stadtmauer/Riettor/Romäusturm, Münsterplatz, Gerberstraße/Färberstraße/Webergasse, Herrentrinkstube). Jede Gruppe erhält ein Arbeitsblatt gemäß des zugeordneten Gebäudes etc. und dem Niveau angemessen (es werden nur zwei Niveaustufen unterschieden, M- und E-Niveau werden zusammengefasst). Mit den Aufgaben wird Methodenkompetenz, Orientierungskompetenz, Reproduktionskompetenz geschult, auf M- und E- Niveau wird auch Reflexionskompetenz verlangt. Zudem erhält jede Gruppe einen Stadtplan des historischen Villingen (B2), hier sind die zu bearbeitenden Gebäude gelöscht, die Schülerinnen und Schüler sollen in der Arbeitsphase das entsprechende Gebäude, Straße oder Platz eintragen.

AB 4a
AB 5a
AB 6a
AB 7a
B 2

AB 4b
AB 5b
AB 6b
AB 7b
B 2

AB 4b
AB 5b
AB 6b
AB 7b
B 2

ES1

Präsentation der Ergebnisse

Die Gruppen stellen das Gebäude, Straße, Platz vor, für welches sie zuständig sind und bringen an einem großen Stadtplan (B2 sollte einmal auf Plakatgröße vergrößert werden für die Präsentation) von Villingen ein Foto des jeweiligen Gebäudes etc. an, so dass der Stadtrundgang im Klassenzimmer stattfinden kann

B 2
B 3, B 4, B 5, B 6
B 7
B 8, B 9, B 10
B 11
B 12, B 13, B 14,
B 15, B 16, B 17
B 18

2. Doppelstunde

Einstieg

PA 3

In einer Brainstormingphase notieren die Schüler in PA auf Kärtchen Bevölkerungsgruppen, die in der mittelalterlichen Stadt leben. Jedes Partnerteam heftet die eigenen Ergebnisse an die Metaplanwand. Im Anschluss werden die Bevölkerungsgruppen hierarchisch geordnet (UG, Plenum)

     
E2

Zur Weiterarbeit erhalten die Schüler einen darstellenden Text, der die Ereignisse vom 7.Dezember 1324 schildert. Villingen erhält eine Zunftverfassung. Auf G-Niveau beantworten die Schülerinnen und Schüler nach der Lektüre Fragen zum Textverständnis. Auch auf M-Niveau werden Fragen zum Text beantwortet. Schüler, die auf E-Niveau arbeiten, unterstreichen im Text Ämter und Personen, die über die Stadt Villingen bestimmen. Im UG werden die Ergebnisse besprochen. Nun kann die hierarchische Gliederung der städtischen Bevölkerung ergänzt bzw. berichtigt werden. (UG, Metaplanwand)

AB 8a AB 8b AB 8b
GA2

Aus der Perspektive von vier Personen wird die Zunftverfassung von 1324 beurteilt. Der Stadtherr, ein Patrizier, ein Gerbermeister und ein Tagelöhner äußern sich zu den Ereignissen vom 7. Dezember und zur Zunftverfassung. Hierzu wird die Klasse in vier Gruppen aufgeteilt (bei großen Klassen werden die Gruppen doppelt besetzt). Die Arbeitsaufträge werden nicht zwischen den einzelnen Niveaustufen unterschieden. Je nach Niveau sind eben sehr unterschiedliche Ergebnisse zu erwarten. (Reflexionskompetenz)

AB 9
AB 10
AB 11
AB 12

ES2

Gruppen präsentieren ihre Ergebnisse
Jede Gruppe präsentiert den verfassten Bericht zur Zunftverfassung. Im UG werden die Inhalte vertieft. (Methodenkompetenz, Reflexionskompetenz)

     
ES3
PA3

Zusammenführung und Problematisierung
Die Ergebnisse der beiden Doppelstunden werden auf G- und M-Niveau in Form eines Rätsels zusammengeführt, während der Arbeitsauftrag auf E-Niveau etwas komplexer ist. Auf E-Niveau sollen die Schüler zunächst selbst reflektieren, inwiefern der Satz "Stadtluft macht frei" auf das mittelalterliche Villingen zutrifft (PA), während die anderen beiden Niveaustufen im abschließenden Unterrichtsgespräch zu diesem Gedanken gelenkt werden sollen. (Reflexions- und Problematisierungskompetenz). Die Ergebnisse der Einstiegsphase sollten hier aufgegriffen bzw. die Leitfragen sollten besprochen werden.

AB 13a AB 13b AB 13b

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Freiburg -

letzte Änderung: 2016-02-05

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Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de

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