Den Holocaust „erzählen“ – Geschichtserzählungen für die Grundschule auf Basis von Zeitzeugenberichten

Methodenvorschlag

Didaktische Hinweise


Es ist denkbar, die Erzählungen zunächst losgelöst von den historischen Rahmenbedingungen mit den Kindern zu lesen und anhand der einzelnen Arbeitsaufträge zu erarbeiten. Wichtig wäre dann aber im Anschluss die Bezugnahme auf den historischen und lokalen Kontext.

Empfehlenswerter ist jedoch eine Einbettung der Geschichtserzählungen in eine evtl. sogar fächerübergreifende Unterrichtseinheit, die folgendermaßen aussehen könnte:

1. Phase:
Schaffen einer Verständnisgrundlage für die historische Situation
Das Buch „Der überaus starke Willibald“ von Willi Fährmann wird im Deutschunterricht gelesen und bearbeitet.

2. Phase:
Klärung von Vorwissen und Schaffen des historischen Rahmens
Im Klassengespräch werden Fragen gesammelt zum Thema Nationalsozialismus und Holocaust und Vorwissen wird abgefragt.
Mit Hilfe des „Oma-Hedwig-Heftes“  (Unterrichtsvorschlag bei Rita Rohrbach, s. Literaturhinweise) wird die Zeit von 1918 bis 1945 erarbeitet.

3. Phase:
Exemplarische Vertiefung
In der gemeinsamen Erarbeitung einiger Geschichtserzählungen werden Facetten des Lebens jüdischer Kinder und Jugendlicher in der NS-Zeit und auch im Konzentrationslager nachvollzogen. Ziel ist eine möglichst handlungs-, produkt- und produktionsorientierte Umgangsweise mit den Themen der Erzählungen. (AB 1 – AB 9)

4. Phase:
Lokaler Bezug
Der Besuch des historischen Ortes (KZ-Gedenkstätte bzw. Mahnmal) – evtl. mit Niederlegen einer Blume durch jeden Schüler – soll das Erfahrene durch den lokalen und emotionalen Bezug verstärken. Eine Liste der Gedenkstätten in Baden-Württemberg findet sich unter: www.gedenkstaetten-bw.de/gedenkstaetten_uebersicht.html

5. Phase:
Präsentation der Arbeitsergebnisse
Die in den kreativen Arbeitsaufträgen erstellten Ergebnisse werden in Form einer Ausstellung oder eines „Eigenbuches“ präsentiert.


 - Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Stuttgart -


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