Erinnerungskultur in der Weimarer Republik: Das Kriegerdenkmal auf dem Reutlinger Friedhof Unter den Linden

Methodenvorschlag

Verlaufsplanung mit Materialien Sek. I

Zeit/
Phase
Inhalte/
methodische Hinweise
Material
G M E
    (G8/G9)
1. Doppelstunde Thema: Entstehungsgeschichte des Kriegerdenkmals Unter den Linden  
Einstieg

Zitat von 1916 wird eingeblendet: "Das Bedürfnis und Verlangen, Zeichen der Erinnerung an den jetzigen Weltkrieg zu schaffen ..."
> Erklärt den historischen Kontext.
> Beschreibt mögliche Erwartungen der Bürger im Jahr 1916 an ein Kriegerdenkmal.
> oder handlungsorientiert: Fertigt eine Skizze an, wie ein solches Denkmal aussehen könnte.

- Notizen werden (an der Tafel) festgehalten.

M 1

M 1

M 1 (evtl. Fraktur)

Problematisierung

- Foto des Kriegerdenkmals von 1926 wird eingeblendet. (Das Foto sollte auch während der Erarbeitungsphase eingeblendet oder als DIN A3-Ausdruck sichtbar sein.)
> Beschreibt das Denkmal. Wie wirkt es auf euch? Was soll ausgedrückt werden?
> Vergleicht das Denkmal mit den oben festgehaltenen Erwartungen / mit euern Skizzen.
- Impulsfrage (falls nicht von Schülerinnen und Schüler gestellt): Wer entscheidet über die Gestaltung eines Kriegerdenkmals?

M 2

Lehrervortrag

1.3 Input zum Thema Kriegerdenkmäler seit den Befreiungskriegen: D1 wird gemeinsam gelesen oder als Lehrkräftevortrag zusammengefasst.

Zur Visualisierung können Aufnahmen des Obelisken zum Krieg von 1870/71 auf dem Reutlinger Friedhof (M3 oder D1) gezeigt werden.

Besprechung: Bezieht die Informationen auf das Reutlinger Kriegerdenkmal.

D 1

M 3 oder D 1

Erarbeitung

Die Schülerinnen und Schüler rekonstruieren die Entstehungsgeschichte des Kriegerdenkmals arbeitsteilig (und ggf. binnendifferenziert) in fünf Gruppen zu verschiedenen Themenbereichen (die ** geben den Schwierigkeitsgrad an):
> Gruppe 1: AB1 - Anstöße / erste Schritte **
> Gruppe 2: AB2 - Entscheidungsprozess **
> Gruppe 3: AB3 - Umsetzung *
> Gruppe 4: AB4 - Gestaltungsfragen **
> Gruppe 5: AB5 - Öffentliche Meinung / Interaktion mit den Bürgern ***

AA: Formuliert entsprechend der jeweiligen Aufgabenstellung auf dem AB zwei bis drei Thesen (zur Ergebnissicherung).

Lösungshinweise:
Gruppe 1: - Anstöße zu einem Kriegerdenkmal kommen schon 1916 von außen (Verein für die Schmückung von Kriegergräbern)
- Pläne werden im Gemeinderat zurückgestellt, weil die Dauer des Krieges (noch 1918) nicht absehbar sei.
- Kurz nach dem Krieg (1921) werden aus der Einwohnerschaft Wünsche nach einem Denkmal an den Gemeinderat herangetragen.

Gruppe 2: - Kontroverse im Gemeinderat über Anbringung von Namen bzw. Finanzierung aus Steuermitteln oder Spenden. Argument der "Ehrenschuld" wird vorgebracht, aber auch die Frage, ob eine Unterstützung der Witwen und Waisen nicht sinnvoller sei als ein Ehrenmal.
- Diskussion über Namensanbringung wird im Gemeinderat emotional und mit Verweisen auf Wünsche der Bürger sowie auf eigene gefallene Familienangehörige geführt.

Gruppe 3: - Rekonstruktion biografischer Daten der Gefallenen gestaltet sich schwierig: Es sollen nur Namen, Geburts- und Todesdatum angegeben werden.
- Einzelne Firmen haben sich auf Bau von Ehrenmalen spezialisiert und bieten antizipierend ihr Dienste an (hier: Eisen- und Bronzegießerei).
- Die Philologen hiesiger Schulen (Oberrealschule und Gymnasium) werden um Textvorschläge für die Widmung gebeten. Diese basieren v.a. auf den Hochwertbegriffen Tapferkeit, Treue und Dankbarkeit.

Gruppe 4: - In den Richtlinien des Württ. Landesausschusses für Natur- und Heimatschutz werden (1916) eine Einfriedung der Kriegergedächtnisstätte und ein zentrales Denkmal als optischer Brennpunkt empfohlen. Eine Anbringung der Namen aller (also auch der überlebenden?) Kriegsteilnehmer wird wegen der großen Zahl als nicht umsetzbar eingestuft, aber die Anlage eines Gedenkbuchs angeregt.
- Die erwünschte Wirkung ist nach eigenen Angaben der Stadtverwaltung ein "ruhiges, einfaches, einheitliches und kameradschaftliches Bild".  Absage an Prunk und Pathos, Betonung der (soldatischen) Kameradschaft
- Monumentalität sei erwünscht, aber keine Schwere (Widerspruch?); "gefällige" Wirkung wird angestrebt.

Gruppe 5: - Kurz nach dem Krieg (1921) werden aus der Einwohnerschaft Wünsche nach einem Denkmal an den Gemeinderat herangetragen.
- Erste Entwürfe werden öffentlich ausgestellt.
- In der Gemeinderatsdebatte über die Namensanbringung werden explizite Wünsche der Bürger bzw. Hinterbliebenen eingebracht.
- Die Lokalzeitung möchte (knapp ein Jahr vor der Fertigstellung) über Pläne und Gestalt des Kriegerdenkmals berichten.
- Die Einweihungsfeier wird nur mit geladenen Gästen durchgeführt.
--> Transparenz gegenüber der Einwohnerschaft (Bürgerbeteiligung?), aber exklusive Einweihungsfeier (siehe Kontroverse nach der Einweihung / zweite Doppelstunde)

AB 3

AB 1

AB 2

AB 4

AB 5

Präsentation

- Gruppensprecher stellen die Ergebnisse (mit Hilfe der Dokumentenkamera) vor.

- Besprechung und Ergebnissicherung auf AB1

AB 10

Vertiefung

Bezug zur Eröffnungsfeier am 13. April 1926. Verfasst
> die Rede des Oberbürgermeisters **
> die Ansprache des Stadtpfarrers ***
> den Brief einer Gefallenen-Witwe an ihre Schwester (v.a. über ihre Meinung zum Denkmal) *

 
  Info für Lehrkräfte: Presseberichte über Ablauf der Einweihungsfeier

AB 6L oder M 3

 
2. Doppelstunde

Politischer Eklat um die Einweihungsfeier im Kontext des Flaggenstreits

 
Einstieg
- evtl. Anknüpfung an HA bzw. Vertiefung der letzten Stunde: Brief der Kriegerwitwe
oder
- Anzeige vom 9.4.1926 wird eingeblendet und kurz besprochen.
- "Erklärung" der Reutlinger Kriegervereine wird eingeblendet.
> Was wird kritisiert?

AB 6 oder M 3

Lehrervortrag

- Es gab ein "Nachspiel" der Einweihungsfeier in der Presse.
- Anhand von D2 und evtl. D2a wird per LV und UG der historische Kontext gesichert. Zu besprechen sind die Themen Reichsbanner und Flaggenstreit. Anknüpfung an das Thema "Parteiensystem der Weimarer Republik".

D 2

D 2a

Erarbeitung

- In GA werten die Schülerinnen und Schüler Auszüge aus Artikeln des GEA und der Schwarzwälder Kreiszeitung aus. Die Aufgabe steht auf dem Arbeitsblatt.
- Innerhalb der Gruppe können die Texte arbeitsteilig ausgewertet werden. Der Schwierigkeitsgrad des Textes wird jeweils angegeben.
- Weitere Hintergrundinformationen (Zeitungen, Gemeinderat) auf D2.

AB 7

D 2

Präsentation/
Besprechung

- Zwei bis drei Gruppenvertreter stellen ihre Ergebnisse an der Dokumentenkamera vor; andere Gruppen / Schülerinnen und Schüler aus dem Plenum ergänzen.
- Evtl. protokolliert der Lehrkräfte mit und projiziert am Schluss die Ergebnisse per Dokumentenkamera.

Resümee: Fasst die Streitpunkte noch einmal auf einer allgemeineren Ebene zusammen. Lösungshinweise:
> Missachtung des Bürgerwillens; Wunsch nach Transparenz und Bürgerbeteiligung
> Kontext Flaggenstreit: politische Auseinandersetzung um Staatsform; Kontroverse zwischen Anhängern und Gegnern der Republik
> Streit um angemessene Form des Gedenkens sowie um die Berechtigung, die Gefallenen zu ehren --> Konflikt um Deutungshoheit, Vereinnahmung der Opfer

- Ergebnissicherung: Punkte werden an Tafel gesammelt und als Fazit von den Schülerinnen und Schüler festgehalten.

 
Ausblick

- LV über Nutzung des Kriegerdenkmals durch NSDAP

M 3 oder M 4

 
3. Einzelstunde Umgestaltung des Kriegerdenkmals nach 1945  
Einstieg und Problematisierung

- Foto von ca. 1946 wird eingeblendet: Beschreibt die Anlage, wie sie kurz nach dem Kriegsende 1945 aussah.
- aktuelles Foto: Vergleicht die Anlage 1946 und heute. Erklärt die Veränderungen.

M 3
oder
M 5 und M 6

Erarbeitung

In PA wird AB8 ausgewertet.
- Erklärt, welche Veränderungen vorgenommen wurden. Welche Wirkung sollte erzielt werden?

AB 8

M 6

Besprechung

- Diese erfolgt im Plenum; aktuelle Fotos (M6) sind dabei eingeblendet.

M 6
Zusammenfassung/ Transfer

- Erklärt, inwiefern sich eure Sicht auf das Denkmal nach der Beschäftigung mit den historischen Kontexten verändert hat.
- Nehmt Stellung: Soll die Anlage verändert werden? Wenn ja: wie?
oder:
- Beschreibt mögliche Nutzungsformen für die Anlage heute.
oder:
- Erörtert, ob den bei Auslandseinsätzen gefallenen Bundeswehrsoldaten ein Denkmal errichtet werden soll.
oder:
- Diskutiert angemessene Formen der Erinnerung an Bundeswehrsoldaten, die bei Auslandseinsätzen gefallen sind.

 

Verlaufsplanung mit Materialien Sek. II

Zeit/
Phase
Inhalte/
methodische Hinweise
Material
1. Doppelstunde Thema: Entstehungsgeschichte des Kriegerdenkmals Unter den Linden  

Einstieg

Zitat von 1916 wird eingeblendet: "Das Bedürfnis und Verlangen, Zeichen der Erinnerung an den jetzigen Weltkrieg zu schaffen ..."
> Analysieren Sie das Zitat. Berücksichtigen Sie den Kontext des Ersten Weltkriegs und die Erwartungen an ein Kriegerdenkmal.
> Fertigen Sie eine Skizze an, wie solch ein Denkmal aussehen könnte.

M 1
(evtl. Fraktur)

Problematisierung

- Foto des Kriegerdenkmals von 1926 wird eingeblendet. (Das Foto sollte auch während der Erarbeitungsphase eingeblendet oder als DIN A3-Ausdruck sichtbar sein.)
> Vergleichen Sie das Denkmal mit Ihrer Skizze.
> Charakterisieren Sie das Denkmal im Hinblick auf Ausdruck und Wirkung.
- Impulsfrage (falls nicht von Schülerinnen und Schüler gestellt): Wer entscheidet über Gestaltung eines Kriegerdenkmals?

M 2

Lehrervortrag

Input zum Thema Kriegerdenkmäler seit den Befreiungskriegen: D1 wird gemeinsam gelesen oder als Lehrkräftevortrag zusammengefasst.

Zur Visualisierung können Aufnahmen des Obelisken zum Krieg von 1870/71 auf dem Reutlinger Friedhof gezeigt werden.

Besprechung: Beziehen Sie die Informationen auf das Reutlinger Kriegerdenkmal.

D 1

Erarbeitung

Die Schülerinnen und Schüler rekonstruieren die Entstehungsgeschichte des Kriegerdenkmals arbeitsteilig (und ggf. binnendifferenziert) in fünf Gruppen zu verschiedenen Themenbereichen (die ** geben den Schwierigkeitsgrad an):
> Gruppe 1: AB1a - Anstöße / erste Schritte **
> Gruppe 2: AB2a - Entscheidungsprozess **
> Gruppe 3: AB3a - Umsetzung *
> Gruppe 4: AB4a - Gestaltungsfragen **
> Gruppe 5: AB5a - Öffentliche Meinung / Interaktion mit den Bürgern ***

AA: Formulieren Sie entsprechend der jeweiligen Aufgabenstellung auf dem AB zwei bis drei Thesen (zur Ergebnissicherung).

Lösungshinweise:
Gruppe 1: - Der Württ. Landesausschuss für Natur- und Heimatschutz gibt im Januar 1916 eine detaillierte Handreichung zur Gestaltung von Kriegerdenkmälern heraus. Es wird geraten, mit der Umsetzung bis nach dem Krieg zu warten.
- Anstöße zu einem Kriegerdenkmal in RT kommen schon 1916 von außen (Verein für die Schmückung von Kriegergräbern)
- Pläne werden im GR zurückgestellt, weil Dauer des Krieges (noch 1918) nicht absehbar sei.
- Württ. Künstlervereinigungen tragen sich an, Denkmalserrichtungen im Sinne einer Qualitätssicherung zu betreuen.
- Kurz nach dem Krieg (1921) werden aus der Einwohnerschaft Wünsche nach einem Denkmal an den GR herangetragen.

Gruppe 2: - Für die Gestaltung des Ehrenmals werden externe Berater herangezogen (Dozent FH Stuttgart, Kunst- und Altertumsverein).
- Kontroverse im Gemeinderat über die Anbringung von Namen bzw. Finanzierung aus Steuermitteln oder Spenden. Argument der "Ehrenschuld" wird vorgebracht, aber auch die Frage, ob eine Unterstützung der Witwen und Waisen nicht sinnvoller sei als ein Ehrenmal.
- Die Diskussion über die Namensanbringung wird im Gemeinderat emotional und mit Verweisen auf Wünsche der Bürger sowie auf eigene gefallene Familienangehörige geführt.

Gruppe 3: - Die Rekonstruktion biografischer Daten der Gefallenen gestaltet sich schwierig: Es sollen nur Namen, Geburts- und Todesdatum angegeben werden; auf den Tafeln erscheinen später nur Name und Todesdatum.
- Einzelne Firmen haben sich auf Bau von Ehrenmalen spezialisiert und bieten antizipierend ihr Dienste an (hier: Eisen- und Bronzegießerei).
- Die Philologen hiesiger Schulen (Oberrealschule und Gymnasium) werden um Textvorschläge für die Widmung gebeten. Diese basieren v.a. auf den Hochwertbegriffen Tapferkeit, Treue und Dankbarkeit.

Gruppe 4: - In den Richtlinien des Württ. Landesausschusses für Natur- und Heimatschutz werden (1916) eine Einfriedung der Kriegergedächtnisstätte und ein zentrales Denkmal als optischer Brennpunkt empfohlen. Eine Anbringung der Namen aller (also auch der überlebenden?) Kriegsteilnehmer wird wegen der großen Zahl als nicht umsetzbar eingestuft, aber die Anlage eines Gedenkbuchs angeregt.
- Die erwünschte Wirkung ist nach eigenen Angaben der Stadtverwaltung ein "ruhiges, einfaches, einheitliches und kameradschaftliches Bild".  Absage an Prunk und Pathos, Betonung der (soldatischen) Kameradschaft
- Monumentalität sei erwünscht, aber keine Schwere (Widerspruch?); "gefällige" Wirkung wird angestrebt
- Vorgaben des Innenministeriums: "schlicht[e] und soldatisch[e]" Wirkung; militär. Rang soll äußerlich nicht sichtbar sein; zum Unterhalt werden keine Reichsmittel bereitgestellt
(- detaillierte Vorgaben in den Richtlinien des Württ. Landesausschusses für Natur- und Heimatschutz von 1916)

Gruppe 5: - Kurz nach dem Krieg (1921) werden aus der Einwohnerschaft Wünsche nach einem Denkmal an den GR herangetragen.
- Erste Entwürfe werden öffentlich ausgestellt.
- In der Gemeinderatsdebatte über die Namensanbringung werden explizite Wünsche der Bürger bzw. Hinterbliebenen eingebracht.
- Die Lokalzeitung berichtet (knapp ein Jahr vor der Fertigstellung) detailliert über Pläne und Gestalt des Kriegerdenkmals.
- Einweihungsfeier wird nur mit geladenen Gästen durchgeführt.
--> Transparenz gegenüber der Einwohnerschaft (Bürgerbeteiligung?), aber exklusive Einweihungsfeier (siehe Kontroverse nach der Einweihung / zweite Doppelstunde)

AB 3a

AB 1a

AB 2a

AB 4a

AB 5a

Präsentation

- Gruppensprecher stellen die Ergebnisse (mit Hilfe der Dokumentenkamera) vor.
- Besprechung und Ergebnissicherung auf AB1

AB 10

Vertiefung

Bezug zur Eröffnungsfeier am 13. April 1926. Verfassen Sie
> die Rede des Oberbürgermeisters **
> die Ansprache des Stadtpfarrers ***
> den Brief einer Gefallenen-Witwe an ihre Schwester (v.a. über ihre Meinung zum Denkmal) *

 
 

Info für Lehrkräfte: Presseberichte über Ablauf der Einweihungsfeier

AB 6L oder M 3

2. Doppelstunde

Politischer Eklat um die Einweihungsfeier im Kontext des Flaggenstreits

 

Einstieg

- evtl. Anknüpfung an HA bzw. Vertiefung der letzen Stunde: Brief der Kriegerwitwe
oder
- LV zur Presseberichterstattung (mit Hilfe von M3 oder AB6)
oder
- Anzeige vom 9.4.1926 wird eingeblendet und kurz besprochen.
- "Erklärung" der Reutlinger Kriegervereine wird eingeblendet.
> Was wird kritisiert?

AB 6 oder M 3

Lehrervortrag

- Es gab ein "Nachspiel" der Einweihungsfeier in der Presse.
- Anhand von D2 und evtl. D2a wird per LV und UG der historische Kontext gesichert. Zu besprechen sind die Themen Reichsbanner und Flaggenstreit. Anknüpfung an Thema Parteiensystem der Weimarer Republik.

D 2

D 2a

Erarbeitung

- In GA werten die Schülerinnen und Schüler Auszüge aus Artikeln des GEA und der Schwarzwälder Kreiszeitung aus. Die Aufgabe steht auf dem Arbeitsblatt (AB7a).
- Innerhalb der Gruppe können die Texte arbeitsteilig ausgewertet werden. Der Schwierigkeitsgrad des Textes wird jeweils angegeben.
- Weitere Hintergrundinformationen (Zeitungen, Gemeinderat) auf D2.

AB 7a

D 2

 

Besprechung

- Zwei bis drei Gruppenvertreter stellen ihre Ergebnisse an der Dokumentenkamera vor; andere Gruppen / Schülerinnen und Schüler aus dem Plenum ergänzen.
- Evtl. protokolliert der Lehrkräfte mit und projiziert am Schluss die Ergebnisse per Dokumentenkamera.

Resümee: Fassen Sie die Streitpunkte noch einmal auf einer allgemeineren Ebene zusammen. Lösungshinweise:
> Missachtung des Bürgerwillens; Wunsch nach Transparenz und Bürgerbeteiligung
> Kontext Flaggenstreit: politische Auseinandersetzung um Staatsform; Kontroverse zwischen Anhängern und Gegnern der Republik
> Streit um angemessene Form des Gedenkens sowie um die Berechtigung, die Gefallenen zu ehren --> Konflikt um Deutungshoheit, Vereinnahmung der Opfer

- Ergebnissicherung: Punkte werden an Tafel gesammelt und als Fazit von den Schülerinnen und Schüler festgehalten.

 

Ausblick

- LV über Nutzung des Kriegerdenkmals durch NSDAP

M 3 oder M 4

 

3. Doppelstunde

Umgestaltung des Kriegerdenkmals nach 1945; Gemeinderatsdebatte über Mahnmal für KZ-Opfer

M 3
oder
M 5 und M 6

Einstieg

- Foto von ca. 1946 wird eingeblendet: Beschreiben Sie die Anlage, wie sie kurz nach dem Kriegsende 1945 aussah.
- aktuelles Foto: Vergleichen Sie die Anlage 1946 und heute. Erklären Sie die Veränderungen.

 
Erarbeitung In PA wird AB8a ausgewertet.
- Erklären Sie die vorgenommenen Veränderungen. Welche Wirkung sollte erzielt werden?
 
Besprechung - im Plenum; aktuelle Fotos (M6) sind dabei eingeblendet.  
Beurteilung - Nehmen Sie Stellung zu der in M3 gemachten Aussage: "Wir sind uns ja beide darüber einig, dass wir das alte Denkmal [...] möglichst stark in den Hintergrund drängen wollen." Beziehen Sie diesen Satz auch auf die heutige Gedenkkultur. AB 8a
  - evtl. mit Foto des Mahnmals wird zum Thema Gedenken an NS-Verbrechen übergeleitet.
- Beschreiben Sie Gestaltung und Wirkung des Mahnmals. Bewerten Sie die Inschrift. --> Erinnerungskultur in den 1950er-Jahren
M 3 oder M 8
  - Gemeinderatsdebatte wird ausgewertet: Tandempartnern oder kleinen Gruppen werden die einzelnen Gemeinderäte und der OB zugeordnet:
- Arbeiten Sie jeweils die Hauptargumente Ihres Gemeinderats / des OB heraus und schreiben Sie dieses auf ein Plakat.
AB 9
 

- Plakate werden an Tafel oder Metaplanwänden sortiert: Welche Positionen sind ähnlich, welche kontroversen Ansichten gibt es?
- Fazit: Konfliktlinien zum Thema Gedenkkultur/Umgang mit NS-Geschichte in den 1950er Jahren.

Vertiefung (oder HA):
- Verfassen Sie einen Zeitungskommentar zu der Gemeinderatsdebatte.

 

 

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Tübingen -


Der Text dieser Seite ist verfügbar unter der Lizenz CC BY 4.0 International
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de

Bitte beachten Sie eventuell abweichende Lizenzangaben bei den eingebundenen Bildern und anderen Dateien.