Methodenvorschlag

Schwäbisch Gmünd im 1. Weltkrieg

Methodenvorschlag

Didaktische Hinweise

Bildungsplan

Standardstufe: Sek. I    

Standard inhaltbezogene Kompetenzen

Der Erste Weltkrieg in Schwäbisch Gmünd

Prozessbezogene Kompetenzen

Didaktische Hinweise

Kompetenzen:

Anhand der Liste der Gmünder Gefallenen (1914-1918) können Orte und Sterbedaten mit den wichtigsten Schlachten im Ersten Weltkrieg verglichen und dabei die Einzelfälle in größere Zusammenhänge eingeordnet werden (Sachkompetenz). Zudem lässt sich beispielsweise das Alter der Gefallenen als aussagekräftige Grafik visualisieren, wenn dieses über die verschiedenen Kriegsjahre hinweg verfolgt und verglichen wird (Methodenkompetenz: Informationen herausarbeiten und als Schaubild visualisieren).

Die Stützsche Chronik stellt die Lage an der Heimatfront recht anschaulich dar und zeigt, unter welchen Rahmenbedingungen die Menschen im Kriegsjahr 1917 in Gmünd zu überleben versuchten (Reflexionskompetenz).

Die Analyse der Feldpostkarten und der Vergleich mit Fotos und Briefen aus dem Ersten Weltkrieg macht den Schülerinnen und Schülern die Propagandafunktion dieser Feldpostkarten deutlich. Durch die Analyse und Beurteilung von Medien, wie den Feldpostkarten, wird die Reflexionskompetenz gefördert.

Am Beispiel des Kriegerdenkmals lässt sich die Entstehung und Veränderung von Geschichtsbewusstsein thematisieren (Orientierungskompetenz). Unter Nutzung von aktuellen Zeitungsartikeln über "ein unbequemes Denkmal" lassen sich Gegenwartsbezüge herstellen (Reflexionskompetenz).

Durch die Wortwahl in den Todesanzeigen in der Gmünder Lokalpresse können die Schülerinnen und Schüler die Wertehaltung der Bevölkerung in der Kaiserzeit erarbeiten (Reflexionskompetenz).

Didaktische Struktur

Ein Fokus soll auf den individuellen Erfahrungen der Menschen in den Schützengräben und an der sogenannten Heimatfront liegen.

Gerade durch die bewusste Entscheidung, den Schwerpunkt bei der Quellenauswahl auf den Alltag zu legen, wird ein affektiver Zugang für die Schülerinnen und Schüler ermöglicht, der zu einer motivierenden eigenständigen Auseinandersetzung mit der Thematik anregt. Durch die Wahlmöglichkeit von verschiedenen Themenbereichen und Methoden, die erlernt oder angewendet werden müssen, sind für die Schülerinnen und Schüler individuelle Lernwege möglich.

1. Bei den Feldpostkarten soll die Auswahl der Postkartenmotive thematisiert werden. Welcher Eindruck vom Kriegsgeschehen und von der Lage an der Front soll erreicht werden? Taugen Kriegspostkarten als Propagandamittel? Die Propagandawirkung von Feldpostkarten wird erst im Vergleich zur grausamen Realität des Krieges für die Schülerinnen und Schüler offensichtlich.

2. Die Schilderung der Kriegserlebnisse von Leutnant Wollinsky zeigt die gnadenlose Realität des Krieges und die Sinnlosigkeit der Materialschlachten. Die Frage nach psychologischen Belastungen durch den Krieg kann hier plastisch herausgearbeitet werden. Die Todesanzeigen vermitteln in einem multiperspektivischen Ansatz die emotionale Betroffenheit der Hinterbliebenen.

3. Beim Kriegerdenkmal steht die Recherche vor Ort, das entdeckende Lernen, im Mittelpunkt. Die Beschäftigung mit dem Kriegerdenkmal knüpft zum einen an die Lebenswelt der Schüler an, da das Denkmal heute noch auf dem Marktplatz an zentraler Stelle steht, zum anderen lässt die "Geschichte" dieses Denkmals einen problemorientierten Ansatz zu.

Die Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler sollen dann durch präsentationsgestützte Schülervorträge vorgestellt werden.

- Differenzierungs- und Individualisierungsüberlegungen
durch Lernen an Stationen

Das Unterrichtsmodell lässt sich sowohl in Form eines Stationenlernens als auch als Gruppenarbeit realisieren.

 

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Stuttgart -


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Quelle: https://www.schule-bw.de

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