Gefallenengedenken und Erinnerungskultur nach dem Ersten Weltkrieg: Das Kriegerdenkmal in Stuttgart-Münster

Anlage

Das Kriegerdenkmal befindet sich linker Hand vom Haupteingang des Friedhofs. Es stellt eine vom Architekten Felix Schuster entworfene vierwandige Anlage im neo-klassizistischen Stil auf einem Sockel dar, vier Säulen an den Ecken umrahmen jeweils vier Tafeln.
Auf der dem Besucher zugewandten Seite findet sich die Inschrift:

"DEM EHRENDEN GEDÄCHTNIS IHRER IM WELTKRIEGE 1914 - 1918 GEFALLENEN SÖHNE DIE DANKBARE HEIMAT"

Der Architrav trägt die Inschrift: NIE WIEDER KRIEG

Zwischen beiden Inschriften ist ein Pelikan abgebildet, der sich seine Federn vor seinen Jungen ausreißt. Dieses auf Kriegerdenkmälern äußerst selten anzutreffende Symbol christlicher Ikonographie gilt normalerweise als Analogie zum Opfertod Christi am Kreuz für das Menschengeschlecht: So öffnet sich der Pelikan mit dem Schnabel die eigene Brust, lässt sein Blut auf seine toten Jungen tropfen und holt sie so wieder ins Leben zurück.

Kriegerdenkmal von Stuttgart-Münster, Pelikan

B 5 Kriegerdenkmal von Stuttgart-Münster, Pelikan © Michael Hoffmann

Die drei anderen Tafeln zählen nach Jahren und in alphabetischer Reihenfolge die 139 gefallenen "Söhne" der Gemeinde Münster auf. Auf den Tafeln findet sich auch das Eichenlaub, wohl als Zeichen der deutschen Nationalbewegung und des deutschen Heeres.

Auf dem Architrav der Anlage finden sich vier Kugeln, auf denen jeweils das Eiserne Kreuz zu sehen ist.

 

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