Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

Alltagsleben in der NS-Diktatur - Terror und Verfolgung - gegen das eigene Volk

Profiteure

Ort/Region

Kurzbeschreibung

Konstanz Anständig gehandelt? Der Fall des Bruno Helmle
Der ehemalige Konstanzer Oberbürgermeister und seine Verstrickungen in das NS-Regime

Bruno Helmle 1990

Das Unterrichtsmodul beschäftigt sich mit dem ehemaligen Konstanzer Oberbürgermeister Bruno Helmle (Oberbürgermeister 1959 bis 1980), der für  seine Verdienste zum Ehrenbürger der Stadt und zum Ehrensenator der Universität Konstanz ernannt wurde. Seit dem Jahr 2010 wurden aber Unterlagen bekannt, die Helmles Verstrickungen in die NS-Politik offenbarten.  In der Folge wurden Helmle posthum Ehrenbürgerwürde wie Ehrensenatorwürde aberkannt, was über die Stadtgrenzen hinaus für Diskussionen sorgte.

Das Modul gibt Schülerinnen und  Schülern die Möglichkeit, sich auf der Grundlage von Quellen und einem Expertengutachten mit Helmles Handeln im Nationalsozialismus kritisch auseinander zusetzen.

Ravensburg Die "Arisierung" am Beispiel Ravensburg
 

SA-Mitglieder blockieren den Eingang zum jüdischen Warenhaus "Wohlwert" (Ravensburg, 01.4.1933)

In der ersten Doppelstunde beschäftigen sich die Lernenden (Sek.I) mit drei Fallbeispielen, die jeweils unterschiedliche Formen der Arisierung exemplarisch verdeutlichen. Im Anschluss rücken die Profiteure der Arisierung in den Blick und es werden auf „die vielleicht viel wichtigere Frage, was hätte man lassen können“ (Prof. Thomas Schnabel, Haus der Geschichte), Antworten gesucht.
Abschließend reflektieren die Schülerinnen und Schüler den heutigen Umgang mit der NS-Vergangenheit und die Erinnerungskultur.

Daran anschließend wird in der zweiten Doppelstunde der Blick geweitet. Ausgangspunkt ist eine Warenhausfiliale der jüdischen Familie Knopf in Ravensburg. Mittels eines WebQuests zu den verschiedenen Filialen der Warenhauskette recherchieren die Lernenden Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei der Arisierung und überprüfen, inwiefern das Beispiel Ravensburg "typisch" für Süddeutschland war.

Ludwigsburg Wie mit Schülern eine (kleine) landesgeschichtliche Ausstellung gestalten? Eine Kooperations-Vitrine von Schule und Archiv zum Beispiel der Backnanger Fahrradfirma Hahn während der NS-Zeit

Die fertige Kooperationsvitrine im Staatsarchiv Ludwigsburg

Das hier dargestellte Modul – die Erstellung einer Mustervitrine – versteht sich vorrangig als Methodenmodul. D.h. hier stand zwar eine reale Umsetzung (als Vitrine im Staatsarchiv Ludwigsburg mit dem Schwerpunkt NS-Zeit) als auch eine größere Ausstellung im Technikforum Backnang (Gesamtdarstellung der Firma) im Hintergrund, aber das eigentliche Ziel ist ein anderes.
Es soll darum gehen, wie ein geschichtliches Thema „öffentlich“ gemacht werden kann mit begrenztem Aufwand. Die Thematik und die gewählten Mittel sind dabei übertragbar auf alltägliche Unterrichtssituationen und beliebige Themen und Klassenstufen.
Wer vertiefend und nachhaltig in die Thematik einsteigen möchte, findet auch Anleitungen im didaktischen Bereich und Bauanleitungen für wiederholte Vitrinen-Ausstellungen.

Informationspool

Planet Schule–Planet Wissen: Judenverfolgung im Nationalsozialismus

Gedenktag 27. Januar: Die Erinnerung darf nicht enden


"Arisierung" am Beispiel Mannheims


Kaufhaus Vetter nach der „Arisierung“ - Anzeige vom 27.8.1938 © Stadtarchiv Mannheim

 Ausgeplündert und aus der deutschen Wirtschaft vertrieben.


 Forschung:  „Geschichte der Landesministerien in Baden und Württemberg in der Zeit des Nationalsozialismus“


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Quelle: https://www.schule-bw.de

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