Hintergrund

Auf der Suche nach einer gesicherten Existenz - Auswanderung nach Amerika im 19. Jahrhundert aus dem Main-Tauber-Kreis am Beispiel des Küferlehrlings Theodor Grein aus Mondfeld

Hintergrund

Bedeutung

Der Wunsch, seine Heimat zu verlassen, um im Ausland eine gesicherte Existenz aufzubauen, ist im 19. Jahrhundert nicht nur auf einen städtischen Bereich beschränkt. Vielleicht ist der Wunsch in einem ländlichen Gebiet sogar ausgeprägter, da man wegen der beginnenden Industrialisierung in Städten eher noch andere Verdienstmöglichkeiten erhalten konnte, um sich eine gesicherte Existenz aufzubauen.

Gründe, die es für Auswanderer z.B. aus Heilbronn gab, gibt es auch in einer ländlichen Gemeinde wie Mondfeld im Main-Tauber-Kreis (1838: 374 Einw., 1888: 448 Einw.). Die nächstgelegenen größeren Orte wie Stadtprozelten oder Wertheim boten für manche Berufsgruppen auch keine Verdienstmöglichkeiten. Warum dann nicht den Aufbruch in ein fremdes Land wagen?

Die dort lebende Verwandtschaft hat ja auch berichtet, dass man - wie es häufig heißt - "sein Auskommen findet" oder der erlernte Beruf im Ausland gefragt ist. Negative Seiten wurden (zunächst) ausgeblendet.
Insofern unterscheidet sich das ausgewählte Beispiel nicht von anderen Hoffnungen, die Auswanderer im 19. Jahrhundert äußern.

Während die Auswanderung zu Beginn des 19. Jahrhunderts häufig im Familienverbunde erfolgte, sind es zum Ende des 19. Jahrhundert vielfach Einzelpersonen, die in die Neue Welt aufbrechen. Häufig ziehen diese Auswanderer in Gebiete, in denen sich schon Verwandte, Bekannte oder Freunde des Auswanderers aufhalten, die sich zunächst auch um die Neuankömmlinge kümmern. Dies lässt sich auch anhand der ausgewählten Beispiele zeigen.

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Stuttgart -