Heilbronn im Nationalsozialismus – ein Besuch der Ausstellung im Haus der Stadtgeschichte Heilbronn

Hintergrund

Zeittafel

Januar 1933 – August 1934

Die einzelnen Aspekte der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten im Reich zeigten sich auch in Heilbronn. Zwar stand die Heilbronner Bevölkerung den Nationalsozialisten überwiegend kritisch gegenüber, dennoch vollzog sich auch in Heilbronn die Auflösung demokratischer und rechtsstaatlicher Strukturen schnell und ohne ernsthafte Gegenwehr. Exemplarisch für den Erfolg der Nationalsozialisten in Heilbronn war u.a. die Ablösung des langjährigen Oberbürgermeisters Emil Beutinger im März 1933.

1934 – 1939

Auch in Heilbronn werden die Veränderungen durch den Nationalsozialismus im Leben der Menschen sehr schnell und immer umfassender sichtbar. NS-Uniformen prägten das Stadtbild, eine abweichende politische Haltung wurde nicht mehr geduldet, die jüdischen Einwohner Heilbronns wurden zunehmend gesellschaftlich und wirtschaftlich aus dem gemeinschaftlichen Leben der Stadt verdrängt. Verfolgung, Hetze und Mord fanden in immer größerem Umfang statt, ein vorläufiger Höhepunkt der Gewalt war auch in Heilbronn die Nacht vom 9./10. November 1938.

1939 - 1945

Der Alltag wird durch die Kriegseinwirkungen zunächst unmerklich, im weiteren Verlauf des Krieges immer stärker verändert. Insbesondere der Bombenangriff vom 4. Dezember 1944 wird zu einer Zäsur im Leben der Menschen und für die Entwicklung Heilbronns als Stadt. Das Kriegsende in Heilbronn zeigt exemplarisch den sinnlosen Fanatismus der Nationalsozialisten, als der Kreisleiter Richard Drauz bei seiner Flucht aus Heilbronn vor den Amerikanern am 6. April 1945 noch Menschen willkürlich erschießen ließ, da an einigen Häusern weiße Tücher und Fahnen hingen.

 

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Stuttgart -