Vom "Truppenjesus" zum Regierungsschulrat: Kurt Knittel und der Umgang mit der eigenen SS-Vergangenheit

Methodenvorschlag

Didaktische Hinweise


„Auschwitz“ steht sinnbildlich für die Gräueltaten des Nationalsozialismus, der Vernichtung der europäischen Juden und der Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die Beschäftigung mit dem nationalsozialistischen Konzentrationslager, Tätern und Opfern und die Frage nach Verantwortung und Schuld bietet eine differenzierte Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte zu verschiedenen Zeiten bis hin in die Gegenwart, was zu einer Herausbildung der Sachkompetenz führt.

Ebenso wie die Sachkompetenz wird auch die Orientierungskompetenz durch die Beschäftigung mit der Biografie Knittels in mehrfacher Hinsicht angesprochen. Mit dem biografischen Ansatz wird den Schülerinnen und Schülern eine Auseinandersetzung mit verschiedenen Wertemodellen ermöglicht. Ebenso können Handlungsweisen und Handlungsspielräume miteinander vergleichen und diskutiert werden, wodurch eigene und fremde Wertorientierungen erklärt und überprüft werden können. Die Auseinandersetzung mit der Person Kurt Knittel durch verschiedene Phasen der deutschen Geschichte hinweg bietet Raum, unterschiedliche Geschichtsbilder zu analysieren und zu bewerten.

Die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Phasen der Aufarbeitung der NS-Verbrechen und dem Umgang der betreffenden Person mit den begangenen Taten, der Verantwortung und der Schuld trägt zu einer Herausbildung der Reflexionskompetenz bei.

Die Auseinandersetzung mit der Verantwortlichkeit für im Nationalsozialismus begangene Taten und der Schuld fördert die Leitperspektive „Demokratiebildung“, da das moralische und juristische Werte- und Normverständnis beleuchtet und untersucht wird.

Eine Differenzierung findet in der Auswahl der gegebenen Arbeitsblätter bzw. der Zuteilung innerhalb der Gruppenarbeitsphasen statt. Die Arbeitsaufträge folgen einer Progression, sodass die verschiedenen Niveaustufen berücksichtigt werden können. Der Themenkomplex „Auschwitz“ bzw. das „Nationalsozialistische Konzentrationslagersystem“ bieten zahlreiche Erweiterungs- und Vertiefungsmöglichkeiten, ebenso die Frage nach der Aufarbeitung der NS-Verbrechen in der Bundesrepublik Deutschland. Vorbereitend zu einem Gedenkstättenbesuch kann im Vorfeld nach der Aufarbeitung nachgegangen werden. Gerade die in den frühen 1990er-Jahren entstandenen Gedenkstätten der früheren Außenlager des KL Natzweiler hatten oftmals gegen den Widerstand der Bevölkerung anzukämpfen.

Die erarbeiteten Inhalte können im weiteren Schuljahr immer wieder aufgegriffen werden.


- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte an der ZSL-Regionalstelle Karlsruhe -


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Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
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